Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

Bild:
<< vorherige Seite

An den Teutschgesinneten Leser.
von einem ohrte zum anderen lauffenden Jrr-
wische niemahls habe können zum stande brin-
gen/ wie er es denn auch so ahrtig hat gewust zu
kahrten/ daß/ wenn er bei seines gleichen oder
solchen Leuten gewesen/ denen meine schlechte
Person gantz und gar unbekant/ so hat er mich
und dieses mein Teutschland weitlich zuer bank
gehauet/ nach allem seinem Vermügen/ ge-
schmähet/ gelästert/ ja das allergeringste Wort
zum ärgesten außgedeutet/ gestalt er denn gu-
ter Freunde Bericht nach/ noch neulich zu
Münster und Oßnabrükke bei etlichen hohen
Personen solches fohrtzusetzen/ sich sehr fleissig
sol bemühet haben. Wo sichs aber begeben/
daß meiner guhten Bekanten und Günner et-
liche zugegen gewesen/ da hat man kein einzi-
ges Scheltwohrt aus Jhme können bringen:
Jst er wegen außgesprengter Lästerungen zu
Rede gesetzet/ hat er alles mit höhestem betheu-
ren verläugnet/ ja so gahr hat er mich Unwür-
digen mit trefflichen Wohrten gerühmet/ und/
daß solcher Leute viele leben müchten/ fälschlich
gewünschet/ welche grosse Untreu der gerechter
Gott/ als welchem solche zweizüngige Leute ein
Greuel und Abscheu sind/ zu seiner Zeit nicht
wird ungerochen lassen. Jmmittelst sol er

etliche
(b) ij

An den Teutſchgeſinneten Leſer.
von einem ohrte zum anderen lauffenden Jrr-
wiſche niemahls habe koͤnnen zum ſtande brin-
gen/ wie er es deñ auch ſo ahrtig hat gewuſt zu
kahrten/ daß/ wenn er bei ſeines gleichen oder
ſolchen Leuten geweſen/ denen meine ſchlechte
Perſon gantz und gar unbekant/ ſo hat er mich
und dieſes mein Teutſchland weitlich zuer bank
gehauet/ nach allem ſeinem Vermuͤgen/ ge-
ſchmaͤhet/ gelaͤſtert/ ja das allergeringſte Wort
zum aͤrgeſten außgedeutet/ geſtalt er denn gu-
ter Freunde Bericht nach/ noch neulich zu
Muͤnſter und Oßnabruͤkke bei etlichen hohen
Perſonen ſolches fohrtzuſetzen/ ſich ſehr fleiſſig
ſol bemuͤhet haben. Wo ſichs aber begeben/
daß meiner guhten Bekanten und Guͤnner et-
liche zugegen geweſen/ da hat man kein einzi-
ges Scheltwohrt aus Jhme koͤnnen bringen:
Jſt er wegen außgeſprengter Laͤſterungen zu
Rede geſetzet/ hat er alles mit hoͤheſtem betheu-
ren verlaͤugnet/ ja ſo gahr hat er mich Unwuͤr-
digen mit trefflichen Wohrten geruͤhmet/ und/
daß ſolcher Leute viele leben muͤchten/ faͤlſchlich
gewuͤnſchet/ welche groſſe Untreu der gerechter
Gott/ als welchem ſolche zweizuͤngige Leute ein
Greuel und Abſcheu ſind/ zu ſeiner Zeit nicht
wird ungerochen laſſen. Jmmittelſt ſol er

etliche
(b) ij
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0025"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">An den Teut&#x017F;chge&#x017F;inneten Le&#x017F;er.</hi></fw><lb/>
von einem ohrte zum anderen lauffenden Jrr-<lb/>
wi&#x017F;che niemahls habe ko&#x0364;nnen zum &#x017F;tande brin-<lb/>
gen/ wie <hi rendition="#k">e</hi>r es den&#x0303; auch &#x017F;o ahrtig hat gewu&#x017F;t zu<lb/>
kahrten/ daß/ wenn <hi rendition="#k">e</hi>r bei &#x017F;eines gleichen oder<lb/>
&#x017F;olchen Leuten gewe&#x017F;en/ denen meine &#x017F;chlechte<lb/>
Per&#x017F;on gantz und gar unbekant/ &#x017F;o hat <hi rendition="#k">e</hi>r mich<lb/>
und die&#x017F;es mein Teut&#x017F;chland weitlich zuer bank<lb/>
gehauet/ nach allem &#x017F;einem Vermu&#x0364;gen/ ge-<lb/>
&#x017F;chma&#x0364;het/ gela&#x0364;&#x017F;tert/ ja das allergering&#x017F;te Wort<lb/>
zum a&#x0364;rge&#x017F;ten außgedeutet/ ge&#x017F;talt <hi rendition="#k">e</hi>r denn gu-<lb/>
ter Freunde Bericht nach/ noch neulich zu<lb/>
Mu&#x0364;n&#x017F;ter und Oßnabru&#x0364;kke bei etlichen hohen<lb/>
Per&#x017F;onen &#x017F;olches fohrtzu&#x017F;etzen/ &#x017F;ich &#x017F;ehr flei&#x017F;&#x017F;ig<lb/>
&#x017F;ol bemu&#x0364;het haben. Wo &#x017F;ichs aber begeben/<lb/>
daß meiner guhten Bekanten und Gu&#x0364;nner et-<lb/>
liche zugegen gewe&#x017F;en/ da hat man kein einzi-<lb/>
ges Scheltwohrt aus Jhme ko&#x0364;nnen bringen:<lb/>
J&#x017F;t <hi rendition="#k">e</hi>r wegen außge&#x017F;prengter La&#x0364;&#x017F;terungen zu<lb/>
Rede ge&#x017F;etzet/ hat <hi rendition="#k">e</hi>r alles mit ho&#x0364;he&#x017F;tem betheu-<lb/>
ren verla&#x0364;ugnet/ ja &#x017F;o gahr hat <hi rendition="#k">e</hi>r mich Unwu&#x0364;r-<lb/>
digen mit trefflichen Wohrten geru&#x0364;hmet/ und/<lb/>
daß &#x017F;olcher Leute viele leben mu&#x0364;chten/ fa&#x0364;l&#x017F;chlich<lb/>
gewu&#x0364;n&#x017F;chet/ welche gro&#x017F;&#x017F;e Untreu der gerechter<lb/>
Gott/ als welchem &#x017F;olche zweizu&#x0364;ngige Leute ein<lb/>
Greuel und Ab&#x017F;cheu &#x017F;ind/ zu &#x017F;einer Zeit nicht<lb/>
wird ungerochen la&#x017F;&#x017F;en. Jmmittel&#x017F;t &#x017F;ol <hi rendition="#k">e</hi>r<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">(b) ij</fw><fw place="bottom" type="catch">etliche</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0025] An den Teutſchgeſinneten Leſer. von einem ohrte zum anderen lauffenden Jrr- wiſche niemahls habe koͤnnen zum ſtande brin- gen/ wie er es deñ auch ſo ahrtig hat gewuſt zu kahrten/ daß/ wenn er bei ſeines gleichen oder ſolchen Leuten geweſen/ denen meine ſchlechte Perſon gantz und gar unbekant/ ſo hat er mich und dieſes mein Teutſchland weitlich zuer bank gehauet/ nach allem ſeinem Vermuͤgen/ ge- ſchmaͤhet/ gelaͤſtert/ ja das allergeringſte Wort zum aͤrgeſten außgedeutet/ geſtalt er denn gu- ter Freunde Bericht nach/ noch neulich zu Muͤnſter und Oßnabruͤkke bei etlichen hohen Perſonen ſolches fohrtzuſetzen/ ſich ſehr fleiſſig ſol bemuͤhet haben. Wo ſichs aber begeben/ daß meiner guhten Bekanten und Guͤnner et- liche zugegen geweſen/ da hat man kein einzi- ges Scheltwohrt aus Jhme koͤnnen bringen: Jſt er wegen außgeſprengter Laͤſterungen zu Rede geſetzet/ hat er alles mit hoͤheſtem betheu- ren verlaͤugnet/ ja ſo gahr hat er mich Unwuͤr- digen mit trefflichen Wohrten geruͤhmet/ und/ daß ſolcher Leute viele leben muͤchten/ faͤlſchlich gewuͤnſchet/ welche groſſe Untreu der gerechter Gott/ als welchem ſolche zweizuͤngige Leute ein Greuel und Abſcheu ſind/ zu ſeiner Zeit nicht wird ungerochen laſſen. Jmmittelſt ſol er etliche (b) ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/25
Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/25>, abgerufen am 29.04.2024.