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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

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1) Meldungsbriefe, darinn ihr andern et-
was meldet, oder ihnen Nachricht gebt.
2) Bittbriefe, darinn ihr von andern
etwas begehrt.

Ehe ich euch einige Beyspiele von solchen
Briefen gebe, so müßt ihr kürzlich noch
lernen, wie das Aeußerliche, oder die Form
eines Briefes, sonderlich an Höhere, ausse-
hen muß.

Wenn ihr an Höhere schreibt, so nehmt
einen ganzen Bogen rein und gut Pappier;
beschneidet ihn mit der Scheere am Rande,
daß er gerade wird. Fangt, einen Daumen
breit von oben und von der linken Seite
an, den Titul zu schreiben. (Die Titel fin-
det ihr in den Titular-Büchern.)

Ihr thut wohl, wenn ihr in der Unge-
wißheit, welcher von zweyen Tituln, dem
zukomme an den ihr schreiben wollt: Ihr
irrt nicht, sage ich, wenn ihr alsdenn den
höchsten oder vornehmsten wählt.

Auf die erste Blattseite, schreibt ihr nur
etwa fünf oder sechs Reihen, und bleibt
zwey Finger breit, vom linken Rande, und
eben so weit unten zurück. Auf der zwey-
ten und folgenden Blattseiten, bleibt oben,
unten, und von dem linken Rande, auch

zwey
F 5
1) Meldungsbriefe, darinn ihr andern et-
was meldet, oder ihnen Nachricht gebt.
2) Bittbriefe, darinn ihr von andern
etwas begehrt.

Ehe ich euch einige Beyſpiele von ſolchen
Briefen gebe, ſo muͤßt ihr kuͤrzlich noch
lernen, wie das Aeußerliche, oder die Form
eines Briefes, ſonderlich an Hoͤhere, ausſe-
hen muß.

Wenn ihr an Hoͤhere ſchreibt, ſo nehmt
einen ganzen Bogen rein und gut Pappier;
beſchneidet ihn mit der Scheere am Rande,
daß er gerade wird. Fangt, einen Daumen
breit von oben und von der linken Seite
an, den Titul zu ſchreiben. (Die Titel fin-
det ihr in den Titular-Buͤchern.)

Ihr thut wohl, wenn ihr in der Unge-
wißheit, welcher von zweyen Tituln, dem
zukomme an den ihr ſchreiben wollt: Ihr
irrt nicht, ſage ich, wenn ihr alsdenn den
hoͤchſten oder vornehmſten waͤhlt.

Auf die erſte Blattſeite, ſchreibt ihr nur
etwa fuͤnf oder ſechs Reihen, und bleibt
zwey Finger breit, vom linken Rande, und
eben ſo weit unten zuruͤck. Auf der zwey-
ten und folgenden Blattſeiten, bleibt oben,
unten, und von dem linken Rande, auch

zwey
F 5
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[89/0111] 1) Meldungsbriefe, darinn ihr andern et- was meldet, oder ihnen Nachricht gebt. 2) Bittbriefe, darinn ihr von andern etwas begehrt. Ehe ich euch einige Beyſpiele von ſolchen Briefen gebe, ſo muͤßt ihr kuͤrzlich noch lernen, wie das Aeußerliche, oder die Form eines Briefes, ſonderlich an Hoͤhere, ausſe- hen muß. Wenn ihr an Hoͤhere ſchreibt, ſo nehmt einen ganzen Bogen rein und gut Pappier; beſchneidet ihn mit der Scheere am Rande, daß er gerade wird. Fangt, einen Daumen breit von oben und von der linken Seite an, den Titul zu ſchreiben. (Die Titel fin- det ihr in den Titular-Buͤchern.) Ihr thut wohl, wenn ihr in der Unge- wißheit, welcher von zweyen Tituln, dem zukomme an den ihr ſchreiben wollt: Ihr irrt nicht, ſage ich, wenn ihr alsdenn den hoͤchſten oder vornehmſten waͤhlt. Auf die erſte Blattſeite, ſchreibt ihr nur etwa fuͤnf oder ſechs Reihen, und bleibt zwey Finger breit, vom linken Rande, und eben ſo weit unten zuruͤck. Auf der zwey- ten und folgenden Blattſeiten, bleibt oben, unten, und von dem linken Rande, auch zwey F 5

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Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/111>, abgerufen am 29.04.2024.