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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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sitzend) angezogen. Sodann wird durch Rechtsdrehen des Griffes E der bewegliche Zeiger ungefähr in die Mitte der Teilung gebracht und der feste Stellzeiger über den beweglichen gestellt. Hierauf wird die Stellschraube C mäßig angezogen, wobei sich der bewegliche Zeiger nach links verstellt; mit dem kleinen


Abb. 238. Dehnungsmesser von Mantel.
Schlüssel wird jetzt die Stellschraube C1 so weit rechts herumgedreht, bis der bewegliche Zeiger wieder auf den festen zurückgekommen ist. Genau in der gleichen Weise verfährt man bei der Befestigung der rechts angeordneten Klammer. Es soll dadurch vermieden werden, daß durch ungleichmäßiges Anziehen der Stellschrauben eine Neigung zum Verdrehen in die Klammern gebracht wird. Zum Schlüsse wird die Schraube F festgezogen.

Bei oftmaliger Benutzung des Instrumentes ist darauf zu achten, daß von Zeit zu Zeit die Schrauben CD C1D1 und E zurückgeschraubt werden. Die letztere regelt die Länge des Meßstabes. Will man eine kleinere Länge als 20 cm nehmen, so wird die Schraube D entfernt und durch die Schraube D1 oder C1 ersetzt, die keinen Kopf besitzt. Aus s = D l Bullet E/l ergibt sich, daß einer Verlängerung der Meßlänge von 20 cm um 0·01 cm eine Spannung von 0·01 E/l, d. h. von s = 1 t/cm2 für Schweißeisen entspricht. Die Längenänderung von 0·01 cm ist aber auf der Teilscheibe durch 10 ganze Teile dargestellt, da die Vergrößerung eine tausendfache ist; folglich stellt ein Teil eine Spannungsänderung von 100 kg/cm2 dar und die Unterabteilungen geben 20 kg an. Benutzt man bei Flußeisen eine Meßlänge von 21 bis 21·5 cm, so geben die Ablesungen am Zeiger wieder unmittelbar die Spannungen.

Zu erwähnen wären noch D. von Strohmeyer, Kennedy, Thomasset-Veritas, Hartig-Reusch, Pohlmeyer, Mohr-Martens, Fairbantes und Cie., Delaloe sowie die Spiegelvorrichtungen von Bauschinger und von Martens.

Literatur: Hb. d. Ing. W., IV. Bd., XVII. Kap. 1889. - Organ 1890. - Schwz. Bauztg., Bd. XXXV, Nr. 5, 6 u. 7.

Nowak.


sitzend) angezogen. Sodann wird durch Rechtsdrehen des Griffes E der bewegliche Zeiger ungefähr in die Mitte der Teilung gebracht und der feste Stellzeiger über den beweglichen gestellt. Hierauf wird die Stellschraube C mäßig angezogen, wobei sich der bewegliche Zeiger nach links verstellt; mit dem kleinen


Abb. 238. Dehnungsmesser von Mantel.
Schlüssel wird jetzt die Stellschraube C1 so weit rechts herumgedreht, bis der bewegliche Zeiger wieder auf den festen zurückgekommen ist. Genau in der gleichen Weise verfährt man bei der Befestigung der rechts angeordneten Klammer. Es soll dadurch vermieden werden, daß durch ungleichmäßiges Anziehen der Stellschrauben eine Neigung zum Verdrehen in die Klammern gebracht wird. Zum Schlüsse wird die Schraube F festgezogen.

Bei oftmaliger Benutzung des Instrumentes ist darauf zu achten, daß von Zeit zu Zeit die Schrauben CD C1D1 und E zurückgeschraubt werden. Die letztere regelt die Länge des Meßstabes. Will man eine kleinere Länge als 20 cm nehmen, so wird die Schraube D entfernt und durch die Schraube D1 oder C1 ersetzt, die keinen Kopf besitzt. Aus σ = Δ lE/l ergibt sich, daß einer Verlängerung der Meßlänge von 20 cm um 0·01 cm eine Spannung von 0·01 E/l, d. h. von σ = 1 t/cm2 für Schweißeisen entspricht. Die Längenänderung von 0·01 cm ist aber auf der Teilscheibe durch 10 ganze Teile dargestellt, da die Vergrößerung eine tausendfache ist; folglich stellt ein Teil eine Spannungsänderung von 100 kg/cm2 dar und die Unterabteilungen geben 20 kg an. Benutzt man bei Flußeisen eine Meßlänge von 21 bis 21·5 cm, so geben die Ablesungen am Zeiger wieder unmittelbar die Spannungen.

Zu erwähnen wären noch D. von Strohmeyer, Kennedy, Thomasset-Veritas, Hartig-Reusch, Pohlmeyer, Mohr-Martens, Fairbantes und Cie., Delaloë sowie die Spiegelvorrichtungen von Bauschinger und von Martens.

Literatur: Hb. d. Ing. W., IV. Bd., XVII. Kap. 1889. – Organ 1890. – Schwz. Bauztg., Bd. XXXV, Nr. 5, 6 u. 7.

Nowak.


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[267/0281] sitzend) angezogen. Sodann wird durch Rechtsdrehen des Griffes E der bewegliche Zeiger ungefähr in die Mitte der Teilung gebracht und der feste Stellzeiger über den beweglichen gestellt. Hierauf wird die Stellschraube C mäßig angezogen, wobei sich der bewegliche Zeiger nach links verstellt; mit dem kleinen [Abbildung Abb. 238. Dehnungsmesser von Mantel. ] Schlüssel wird jetzt die Stellschraube C1 so weit rechts herumgedreht, bis der bewegliche Zeiger wieder auf den festen zurückgekommen ist. Genau in der gleichen Weise verfährt man bei der Befestigung der rechts angeordneten Klammer. Es soll dadurch vermieden werden, daß durch ungleichmäßiges Anziehen der Stellschrauben eine Neigung zum Verdrehen in die Klammern gebracht wird. Zum Schlüsse wird die Schraube F festgezogen. Bei oftmaliger Benutzung des Instrumentes ist darauf zu achten, daß von Zeit zu Zeit die Schrauben CD C1D1 und E zurückgeschraubt werden. Die letztere regelt die Länge des Meßstabes. Will man eine kleinere Länge als 20 cm nehmen, so wird die Schraube D entfernt und durch die Schraube D1 oder C1 ersetzt, die keinen Kopf besitzt. Aus σ = Δ l ∙ E/l ergibt sich, daß einer Verlängerung der Meßlänge von 20 cm um 0·01 cm eine Spannung von 0·01 E/l, d. h. von σ = 1 t/cm2 für Schweißeisen entspricht. Die Längenänderung von 0·01 cm ist aber auf der Teilscheibe durch 10 ganze Teile dargestellt, da die Vergrößerung eine tausendfache ist; folglich stellt ein Teil eine Spannungsänderung von 100 kg/cm2 dar und die Unterabteilungen geben 20 kg an. Benutzt man bei Flußeisen eine Meßlänge von 21 bis 21·5 cm, so geben die Ablesungen am Zeiger wieder unmittelbar die Spannungen. Zu erwähnen wären noch D. von Strohmeyer, Kennedy, Thomasset-Veritas, Hartig-Reusch, Pohlmeyer, Mohr-Martens, Fairbantes und Cie., Delaloë sowie die Spiegelvorrichtungen von Bauschinger und von Martens. Literatur: Hb. d. Ing. W., IV. Bd., XVII. Kap. 1889. – Organ 1890. – Schwz. Bauztg., Bd. XXXV, Nr. 5, 6 u. 7. Nowak.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/281>, abgerufen am 31.05.2024.