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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

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einem Handbuche für den Landmann zu sam-
meln, wie er ohne Schaden seiner übrigen Feld-
früchte die Bienen versorgen könne, welches an
die sächsischen Landwirthe vertheilt werden sollte.

Die röthaische machte sich im 6ten §. ihrer
Statuten f) verbindlich, daß jedes Mitglied,
wenn es ein Garten- oder Feldbesitzer ist, jährlich
für die Bienen etwas säen wolle, als Wicken, Win-
ter- oder Sommerrübsen, Senf, Mohn, sibe-
rische Brunnenkresse, Melisse, Salbey, Thy-
mian, Heidekorn, besonders aber die Anpflan-
zungen des Schießbeerholzes, oder Faulbaums
in Hecken, Corneliuskirschbaum, Linden, Fich-
ten, Roßkastanien, Ahornbaum, Lerchenbaum,
Erbsenbaum, Palmweide, Pappeln, gelben
Lack und Spargel, damit die Bienen vom Früh-
linge an bis in den spätesten Herbst ihre Nah-
rung nicht allzuweit suchen dürfen; und damit
man zuverläßig erfahre, was für nährende Blü-
then für unsere Bienen wir in unsern Gegenden
haben, zu welcher Zeit Mangel einfalle, und
wenn man den Bienen vorzüglich zu Hülfe kom-
men müsse, so wolle jedes Glied das einige
Jahre herumgehende Diarium durch allerley an-
gemerkte Namen von den zu jeder Zeit vor-
handenen Blüthen zu bereichern, und wenn er
die Blüthe nicht kennt, bey Kräuterkundigen
durch Vorzeigung des blühenden Gewächses
nach dem Namen zu erkundigen, sich angelegen

seyn
f) Abhandl. und Erfahrungen der oberlausitzer
Bienengesellsch. 2ter Theil, S. 264. 265.
Z 3

einem Handbuche fuͤr den Landmann zu ſam-
meln, wie er ohne Schaden ſeiner uͤbrigen Feld-
fruͤchte die Bienen verſorgen koͤnne, welches an
die ſaͤchſiſchen Landwirthe vertheilt werden ſollte.

Die roͤthaiſche machte ſich im 6ten §. ihrer
Statuten f) verbindlich, daß jedes Mitglied,
wenn es ein Garten- oder Feldbeſitzer iſt, jaͤhrlich
fuͤr die Bienen etwas ſaͤen wolle, als Wicken, Win-
ter- oder Sommerruͤbſen, Senf, Mohn, ſibe-
riſche Brunnenkreſſe, Meliſſe, Salbey, Thy-
mian, Heidekorn, beſonders aber die Anpflan-
zungen des Schießbeerholzes, oder Faulbaums
in Hecken, Corneliuskirſchbaum, Linden, Fich-
ten, Roßkaſtanien, Ahornbaum, Lerchenbaum,
Erbſenbaum, Palmweide, Pappeln, gelben
Lack und Spargel, damit die Bienen vom Fruͤh-
linge an bis in den ſpaͤteſten Herbſt ihre Nah-
rung nicht allzuweit ſuchen duͤrfen; und damit
man zuverlaͤßig erfahre, was fuͤr naͤhrende Bluͤ-
then fuͤr unſere Bienen wir in unſern Gegenden
haben, zu welcher Zeit Mangel einfalle, und
wenn man den Bienen vorzuͤglich zu Huͤlfe kom-
men muͤſſe, ſo wolle jedes Glied das einige
Jahre herumgehende Diarium durch allerley an-
gemerkte Namen von den zu jeder Zeit vor-
handenen Bluͤthen zu bereichern, und wenn er
die Bluͤthe nicht kennt, bey Kraͤuterkundigen
durch Vorzeigung des bluͤhenden Gewaͤchſes
nach dem Namen zu erkundigen, ſich angelegen

ſeyn
f) Abhandl. und Erfahrungen der oberlauſitzer
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[357/0383] einem Handbuche fuͤr den Landmann zu ſam- meln, wie er ohne Schaden ſeiner uͤbrigen Feld- fruͤchte die Bienen verſorgen koͤnne, welches an die ſaͤchſiſchen Landwirthe vertheilt werden ſollte. Die roͤthaiſche machte ſich im 6ten §. ihrer Statuten f) verbindlich, daß jedes Mitglied, wenn es ein Garten- oder Feldbeſitzer iſt, jaͤhrlich fuͤr die Bienen etwas ſaͤen wolle, als Wicken, Win- ter- oder Sommerruͤbſen, Senf, Mohn, ſibe- riſche Brunnenkreſſe, Meliſſe, Salbey, Thy- mian, Heidekorn, beſonders aber die Anpflan- zungen des Schießbeerholzes, oder Faulbaums in Hecken, Corneliuskirſchbaum, Linden, Fich- ten, Roßkaſtanien, Ahornbaum, Lerchenbaum, Erbſenbaum, Palmweide, Pappeln, gelben Lack und Spargel, damit die Bienen vom Fruͤh- linge an bis in den ſpaͤteſten Herbſt ihre Nah- rung nicht allzuweit ſuchen duͤrfen; und damit man zuverlaͤßig erfahre, was fuͤr naͤhrende Bluͤ- then fuͤr unſere Bienen wir in unſern Gegenden haben, zu welcher Zeit Mangel einfalle, und wenn man den Bienen vorzuͤglich zu Huͤlfe kom- men muͤſſe, ſo wolle jedes Glied das einige Jahre herumgehende Diarium durch allerley an- gemerkte Namen von den zu jeder Zeit vor- handenen Bluͤthen zu bereichern, und wenn er die Bluͤthe nicht kennt, bey Kraͤuterkundigen durch Vorzeigung des bluͤhenden Gewaͤchſes nach dem Namen zu erkundigen, ſich angelegen ſeyn f) Abhandl. und Erfahrungen der oberlauſitzer Bienengeſellſch. 2ter Theil, S. 264. 265. Z 3

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/383>, abgerufen am 27.04.2024.