Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

theilen soll, ob ein jeder der Alte sowohl als der
Ableger, d. i. die obern Aufsätze, so ich abheben
will, so wohl als die untern, welche stehen blei-
ben, Brut haben. Auch erspart das Glattho-
beln der Breter den Bienen viel Zeit, da sie in
strohernen erst die Spitzen und alles hervorste-
hende abbeißen und heraustragen. Die Bie-
nen sind hier genöthigt, ihre Tafeln regelmäßig
anzubauen, da der Rost n) in einem Maga-
zinaufsatze in gerader Linie nach dem Flugloche
zu gelegt wird; sie verbauen daher nicht leicht die
Glasscheibe, sondern es entsteht auch nicht leicht
Schimmel, weil durch das Flugloch die Luft
durch alle Aufsätze Communication hat, und
durch die Tafeln ziehen kann; auch kann man
durch die Aufziehung der Schieber vor den
durchlöcherten Schiebern die Hitze darinne mäs-
sigen, welches in starken Magazinen in schwü-
len Sommertagen um so viel nöthiger ist.

Diese
n) Hr. Christ ziehet den Rost dem Brete, das in
der Mitte ein rundes oder viereckigtes Loch be-
kommt, dadurch die Bienen fortbauen, vor, weil
er den freyern Durchzug der Luft und die Anla-
ge zum regelmäßigen Bau für die Bienen beför-
dert. Hierzu kommt, daß auf den Bretern das
Gemülle von ausgeschrotenem Wachs, darinne
der Honig, ihre Winternahrung, war, und al-
lerhand Unrath vom Winter her liegen bleibt,
und nicht nur den Bienen beschwerlich ist, hin-
aus zu schaffen, sondern auch den Motten Nah-
rung und Aufenthalt giebt.
C c 3

theilen ſoll, ob ein jeder der Alte ſowohl als der
Ableger, d. i. die obern Aufſaͤtze, ſo ich abheben
will, ſo wohl als die untern, welche ſtehen blei-
ben, Brut haben. Auch erſpart das Glattho-
beln der Breter den Bienen viel Zeit, da ſie in
ſtrohernen erſt die Spitzen und alles hervorſte-
hende abbeißen und heraustragen. Die Bie-
nen ſind hier genoͤthigt, ihre Tafeln regelmaͤßig
anzubauen, da der Roſt n) in einem Maga-
zinaufſatze in gerader Linie nach dem Flugloche
zu gelegt wird; ſie verbauen daher nicht leicht die
Glasſcheibe, ſondern es entſteht auch nicht leicht
Schimmel, weil durch das Flugloch die Luft
durch alle Aufſaͤtze Communication hat, und
durch die Tafeln ziehen kann; auch kann man
durch die Aufziehung der Schieber vor den
durchloͤcherten Schiebern die Hitze darinne maͤſ-
ſigen, welches in ſtarken Magazinen in ſchwuͤ-
len Sommertagen um ſo viel noͤthiger iſt.

Dieſe
n) Hr. Chriſt ziehet den Roſt dem Brete, das in
der Mitte ein rundes oder viereckigtes Loch be-
kommt, dadurch die Bienen fortbauen, vor, weil
er den freyern Durchzug der Luft und die Anla-
ge zum regelmaͤßigen Bau fuͤr die Bienen befoͤr-
dert. Hierzu kommt, daß auf den Bretern das
Gemuͤlle von ausgeſchrotenem Wachs, darinne
der Honig, ihre Winternahrung, war, und al-
lerhand Unrath vom Winter her liegen bleibt,
und nicht nur den Bienen beſchwerlich iſt, hin-
aus zu ſchaffen, ſondern auch den Motten Nah-
rung und Aufenthalt giebt.
C c 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0431" n="405"/>
theilen &#x017F;oll, ob ein jeder der Alte &#x017F;owohl als der<lb/>
Ableger, d. i. die obern Auf&#x017F;a&#x0364;tze, &#x017F;o ich abheben<lb/>
will, &#x017F;o wohl als die untern, welche &#x017F;tehen blei-<lb/>
ben, Brut haben. Auch er&#x017F;part das Glattho-<lb/>
beln der Breter den Bienen viel Zeit, da &#x017F;ie in<lb/>
&#x017F;trohernen er&#x017F;t die Spitzen und alles hervor&#x017F;te-<lb/>
hende abbeißen und heraustragen. Die Bie-<lb/>
nen &#x017F;ind hier geno&#x0364;thigt, ihre Tafeln regelma&#x0364;ßig<lb/>
anzubauen, da der Ro&#x017F;t <note place="foot" n="n)">Hr. Chri&#x017F;t ziehet den Ro&#x017F;t dem Brete, das in<lb/>
der Mitte ein rundes oder viereckigtes Loch be-<lb/>
kommt, dadurch die Bienen fortbauen, vor, weil<lb/>
er den freyern Durchzug der Luft und die Anla-<lb/>
ge zum regelma&#x0364;ßigen Bau fu&#x0364;r die Bienen befo&#x0364;r-<lb/>
dert. Hierzu kommt, daß auf den Bretern das<lb/>
Gemu&#x0364;lle von ausge&#x017F;chrotenem Wachs, darinne<lb/>
der Honig, ihre Winternahrung, war, und al-<lb/>
lerhand Unrath vom Winter her liegen bleibt,<lb/>
und nicht nur den Bienen be&#x017F;chwerlich i&#x017F;t, hin-<lb/>
aus zu &#x017F;chaffen, &#x017F;ondern auch den Motten Nah-<lb/>
rung und Aufenthalt giebt.</note> in einem Maga-<lb/>
zinauf&#x017F;atze in gerader Linie nach dem Flugloche<lb/>
zu gelegt wird; &#x017F;ie verbauen daher nicht leicht die<lb/>
Glas&#x017F;cheibe, &#x017F;ondern es ent&#x017F;teht auch nicht leicht<lb/>
Schimmel, weil durch das Flugloch die Luft<lb/>
durch alle Auf&#x017F;a&#x0364;tze Communication hat, und<lb/>
durch die Tafeln ziehen kann; auch kann man<lb/>
durch die Aufziehung der Schieber vor den<lb/>
durchlo&#x0364;cherten Schiebern die Hitze darinne ma&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;igen, welches in &#x017F;tarken Magazinen in &#x017F;chwu&#x0364;-<lb/>
len Sommertagen um &#x017F;o viel no&#x0364;thiger i&#x017F;t.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">C c 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Die&#x017F;e</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[405/0431] theilen ſoll, ob ein jeder der Alte ſowohl als der Ableger, d. i. die obern Aufſaͤtze, ſo ich abheben will, ſo wohl als die untern, welche ſtehen blei- ben, Brut haben. Auch erſpart das Glattho- beln der Breter den Bienen viel Zeit, da ſie in ſtrohernen erſt die Spitzen und alles hervorſte- hende abbeißen und heraustragen. Die Bie- nen ſind hier genoͤthigt, ihre Tafeln regelmaͤßig anzubauen, da der Roſt n) in einem Maga- zinaufſatze in gerader Linie nach dem Flugloche zu gelegt wird; ſie verbauen daher nicht leicht die Glasſcheibe, ſondern es entſteht auch nicht leicht Schimmel, weil durch das Flugloch die Luft durch alle Aufſaͤtze Communication hat, und durch die Tafeln ziehen kann; auch kann man durch die Aufziehung der Schieber vor den durchloͤcherten Schiebern die Hitze darinne maͤſ- ſigen, welches in ſtarken Magazinen in ſchwuͤ- len Sommertagen um ſo viel noͤthiger iſt. Dieſe n) Hr. Chriſt ziehet den Roſt dem Brete, das in der Mitte ein rundes oder viereckigtes Loch be- kommt, dadurch die Bienen fortbauen, vor, weil er den freyern Durchzug der Luft und die Anla- ge zum regelmaͤßigen Bau fuͤr die Bienen befoͤr- dert. Hierzu kommt, daß auf den Bretern das Gemuͤlle von ausgeſchrotenem Wachs, darinne der Honig, ihre Winternahrung, war, und al- lerhand Unrath vom Winter her liegen bleibt, und nicht nur den Bienen beſchwerlich iſt, hin- aus zu ſchaffen, ſondern auch den Motten Nah- rung und Aufenthalt giebt. C c 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/431
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/431>, abgerufen am 26.04.2024.