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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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Oekonomie für den Staat im Allgemeinen be-
nutze und brauchbar mache.

Nach demselben soll jeder Hüfner jährlich
vier, jeder Halbhüfner zwey, und jeder Gärtner
und Häusler, einen Obst- oder andern Baum
pflanzen. Uebrigens soll jeder Hüfner oder
Bauer vier Weiden oder Pappeln, ein Halb-
hüfner zwey bis drey, ein Cossäte oder Halb-
hüfner einen bis zwey an seinen Gartenzaun
oder sonst angewiesenen Ort setzen. Neue
Wirthe sollen im ersten und andern Jahre,
wenn es ein Gut von ohngefähr fünf und zwan-
zig Scheffel Aussaat ist, acht, und, wenn es
bis über funfzig Scheffel, sechzehn Stück
Bäume pflanzen. Heyrathende Bauern vor
oder im ersten Jahre der Ehe, sechs Stück.
Auch sollen jährlich Tabellen über die Befol-
gung eingesendet werden.

Man untersagte 1728 die Viehhütungen
in den churfürstlichen Amtsgehölzern; machte
1729 Verordnungen in einem Generale, we-
gen Haltung der jährlichen Forstereyen; be-
stimmte in einem Mandat von 1731, wie es mit
der Holzung im hohen, mittlern und niedern
Tännicht zu halten, und daß niemand ohne der
Hegereuter Anweisung junges Holz zu fällen
oder zu holen, sich unterstehen solle. Es ergieng
auch noch 1731 ein Generalbefehl, wegen Con-
servation der Satz-, Kopf- und Buschweiden an
den Elbufern. Man befahl in einen ähnlichen

vom

Oekonomie fuͤr den Staat im Allgemeinen be-
nutze und brauchbar mache.

Nach demſelben ſoll jeder Huͤfner jaͤhrlich
vier, jeder Halbhuͤfner zwey, und jeder Gaͤrtner
und Haͤusler, einen Obſt- oder andern Baum
pflanzen. Uebrigens ſoll jeder Huͤfner oder
Bauer vier Weiden oder Pappeln, ein Halb-
huͤfner zwey bis drey, ein Coſſaͤte oder Halb-
huͤfner einen bis zwey an ſeinen Gartenzaun
oder ſonſt angewieſenen Ort ſetzen. Neue
Wirthe ſollen im erſten und andern Jahre,
wenn es ein Gut von ohngefaͤhr fuͤnf und zwan-
zig Scheffel Ausſaat iſt, acht, und, wenn es
bis uͤber funfzig Scheffel, ſechzehn Stuͤck
Baͤume pflanzen. Heyrathende Bauern vor
oder im erſten Jahre der Ehe, ſechs Stuͤck.
Auch ſollen jaͤhrlich Tabellen uͤber die Befol-
gung eingeſendet werden.

Man unterſagte 1728 die Viehhuͤtungen
in den churfuͤrſtlichen Amtsgehoͤlzern; machte
1729 Verordnungen in einem Generale, we-
gen Haltung der jaͤhrlichen Forſtereyen; be-
ſtimmte in einem Mandat von 1731, wie es mit
der Holzung im hohen, mittlern und niedern
Taͤnnicht zu halten, und daß niemand ohne der
Hegereuter Anweiſung junges Holz zu faͤllen
oder zu holen, ſich unterſtehen ſolle. Es ergieng
auch noch 1731 ein Generalbefehl, wegen Con-
ſervation der Satz-, Kopf- und Buſchweiden an
den Elbufern. Man befahl in einen aͤhnlichen

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[316/0326] Oekonomie fuͤr den Staat im Allgemeinen be- nutze und brauchbar mache. Nach demſelben ſoll jeder Huͤfner jaͤhrlich vier, jeder Halbhuͤfner zwey, und jeder Gaͤrtner und Haͤusler, einen Obſt- oder andern Baum pflanzen. Uebrigens ſoll jeder Huͤfner oder Bauer vier Weiden oder Pappeln, ein Halb- huͤfner zwey bis drey, ein Coſſaͤte oder Halb- huͤfner einen bis zwey an ſeinen Gartenzaun oder ſonſt angewieſenen Ort ſetzen. Neue Wirthe ſollen im erſten und andern Jahre, wenn es ein Gut von ohngefaͤhr fuͤnf und zwan- zig Scheffel Ausſaat iſt, acht, und, wenn es bis uͤber funfzig Scheffel, ſechzehn Stuͤck Baͤume pflanzen. Heyrathende Bauern vor oder im erſten Jahre der Ehe, ſechs Stuͤck. Auch ſollen jaͤhrlich Tabellen uͤber die Befol- gung eingeſendet werden. Man unterſagte 1728 die Viehhuͤtungen in den churfuͤrſtlichen Amtsgehoͤlzern; machte 1729 Verordnungen in einem Generale, we- gen Haltung der jaͤhrlichen Forſtereyen; be- ſtimmte in einem Mandat von 1731, wie es mit der Holzung im hohen, mittlern und niedern Taͤnnicht zu halten, und daß niemand ohne der Hegereuter Anweiſung junges Holz zu faͤllen oder zu holen, ſich unterſtehen ſolle. Es ergieng auch noch 1731 ein Generalbefehl, wegen Con- ſervation der Satz-, Kopf- und Buſchweiden an den Elbufern. Man befahl in einen aͤhnlichen vom

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/326>, abgerufen am 28.04.2024.