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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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Schriftstellern vorkommen d). Insbesondere
sind die Murenen merkwürdig, deren Fang
um Johannis am besten war. Sie fanden
sich sonderlich zwischen Stein und neuen
Stargard in dem See Madtuge, worinnen
man sie oft über eine Elle lang fand.

Coler e) zählt unter die fischreichen Länder
seiner Zeit, die Mark, Pommern, Mecklen-
burg, Preussen, die Seestädte. Schlesien
war zwar nicht reich an Flußfischen, desto rei-
cher aber an Teichfischen, als Karpen, Hech-
ten, Parsen, Weißfischen; die Mark Branden-
burg war reich an Flußfischen in der Elbe,
Oder, Spree, Hafel. Man brauchte zu dem
Fange derselben große Netze, Wathen, Ha-
men, Reusen, Schörzen, Jagdnetze; ja man
schoß auch nach ihnen, z. B. in dem Oestreichi-
schen f), fieng sie auch durch Triebvögel, welche
größer sind als eine Ente. Reich an Fischen
waren vornehmlich einige brandenburgische
Länder: sie hatten nicht nur die fischreichen
Flüsse, Oder, Hafel, Elbe und Spree, son-
dern auch viele Landseen und Teiche; fast jedes
Amt hatte seine Seen. Zum Amte Lieben-
wald gehörten zwey und siebenzig Seen. Es

gab
d) Siehe Bernoulli Reisen und Coler im Calendaris
Brachmonat, p. 61.
e) Coler l. c. p. 414.
f) Coler l. c. p. 423.

Schriftſtellern vorkommen d). Insbeſondere
ſind die Murenen merkwuͤrdig, deren Fang
um Johannis am beſten war. Sie fanden
ſich ſonderlich zwiſchen Stein und neuen
Stargard in dem See Madtuge, worinnen
man ſie oft uͤber eine Elle lang fand.

Coler e) zaͤhlt unter die fiſchreichen Laͤnder
ſeiner Zeit, die Mark, Pommern, Mecklen-
burg, Preuſſen, die Seeſtaͤdte. Schleſien
war zwar nicht reich an Flußfiſchen, deſto rei-
cher aber an Teichfiſchen, als Karpen, Hech-
ten, Parſen, Weißfiſchen; die Mark Branden-
burg war reich an Flußfiſchen in der Elbe,
Oder, Spree, Hafel. Man brauchte zu dem
Fange derſelben große Netze, Wathen, Ha-
men, Reuſen, Schoͤrzen, Jagdnetze; ja man
ſchoß auch nach ihnen, z. B. in dem Oeſtreichi-
ſchen f), fieng ſie auch durch Triebvoͤgel, welche
groͤßer ſind als eine Ente. Reich an Fiſchen
waren vornehmlich einige brandenburgiſche
Laͤnder: ſie hatten nicht nur die fiſchreichen
Fluͤſſe, Oder, Hafel, Elbe und Spree, ſon-
dern auch viele Landſeen und Teiche; faſt jedes
Amt hatte ſeine Seen. Zum Amte Lieben-
wald gehoͤrten zwey und ſiebenzig Seen. Es

gab
d) Siehe Bernoulli Reiſen und Coler im Calendaris
Brachmonat, p. 61.
e) Coler l. c. p. 414.
f) Coler l. c. p. 423.
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[514/0524] Schriftſtellern vorkommen d). Insbeſondere ſind die Murenen merkwuͤrdig, deren Fang um Johannis am beſten war. Sie fanden ſich ſonderlich zwiſchen Stein und neuen Stargard in dem See Madtuge, worinnen man ſie oft uͤber eine Elle lang fand. Coler e) zaͤhlt unter die fiſchreichen Laͤnder ſeiner Zeit, die Mark, Pommern, Mecklen- burg, Preuſſen, die Seeſtaͤdte. Schleſien war zwar nicht reich an Flußfiſchen, deſto rei- cher aber an Teichfiſchen, als Karpen, Hech- ten, Parſen, Weißfiſchen; die Mark Branden- burg war reich an Flußfiſchen in der Elbe, Oder, Spree, Hafel. Man brauchte zu dem Fange derſelben große Netze, Wathen, Ha- men, Reuſen, Schoͤrzen, Jagdnetze; ja man ſchoß auch nach ihnen, z. B. in dem Oeſtreichi- ſchen f), fieng ſie auch durch Triebvoͤgel, welche groͤßer ſind als eine Ente. Reich an Fiſchen waren vornehmlich einige brandenburgiſche Laͤnder: ſie hatten nicht nur die fiſchreichen Fluͤſſe, Oder, Hafel, Elbe und Spree, ſon- dern auch viele Landſeen und Teiche; faſt jedes Amt hatte ſeine Seen. Zum Amte Lieben- wald gehoͤrten zwey und ſiebenzig Seen. Es gab d) Siehe Bernoulli Reiſen und Coler im Calendaris Brachmonat, p. 61. e) Coler l. c. p. 414. f) Coler l. c. p. 423.

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/524>, abgerufen am 30.04.2024.