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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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Halle, auf der Enker zum Behuf der Hof-
statt Wolfenbüttel aus dem Kehlwasser in die

Vi-
ser schaffen, damit, sobald die Wasser des Früh-
lings und im Herbst, auch zu Zeiten wohl des
Sommers anlauffen, und so stark werden, daß
darauf zu flößen müglich, das Holz eingeworf-
fen, und an die Oerter, wohin es verordnet,
geflößet werden könne.

3) Es sollen aber die Floßmeister die rechte Zeit,
das Holz einzuwerffen, wohl in Acht nehmen,
daß sie aber das Holz nicht einwerffen lassen, wenn
das Wasser gar zu stark, sonst es leicht gesche-
hen kan, daß von Rechen das Holz über einen
Hauffen scheußet, und von dem starken Wasser
also angetrieben wird, wodurch der Rechen in
Stücken und das Holz durchgehet.

4) Derhalben so bald das Holz vor den Rechen an-
kommt, mit Macht die Floßmejster daran seyn,
und die Forstbediente selber müglichste Handrei-
chung thun und beförderlich seyn sollen, das Holz
aus den Wasser außhauen zu lassen, damit es
völlig auf die Hüttenhöfe gebracht und daselbst
in Fimmer gelegt werden könne.

5) Daß man auch wegen des Rechens, wofür das
Holz ankömt und aufgehalten werden muß, sich
keines weges Schaden zu besorgen, soll derselbe
wenn sich etwa Mangel daran findet, und schad-
hafft worden, in Zeiten gebessert, und also ver-
wahrt werden, daß man dessen gesichert.

6) Damit man auch weiß, wie viel in einen Floß
auf den Hüttenhof gebracht wird, so soll, so bald
es von den Rechen ausgehauen in Malterriege
gelegt und von dem Forstschreiber und Hüttenbe-
dienten

Halle, auf der Enker zum Behuf der Hof-
ſtatt Wolfenbuͤttel aus dem Kehlwaſſer in die

Vi-
ſer ſchaffen, damit, ſobald die Waſſer des Fruͤh-
lings und im Herbſt, auch zu Zeiten wohl des
Sommers anlauffen, und ſo ſtark werden, daß
darauf zu floͤßen muͤglich, das Holz eingeworf-
fen, und an die Oerter, wohin es verordnet,
gefloͤßet werden koͤnne.

3) Es ſollen aber die Floßmeiſter die rechte Zeit,
das Holz einzuwerffen, wohl in Acht nehmen,
daß ſie aber das Holz nicht einwerffen laſſen, wenn
das Waſſer gar zu ſtark, ſonſt es leicht geſche-
hen kan, daß von Rechen das Holz uͤber einen
Hauffen ſcheußet, und von dem ſtarken Waſſer
alſo angetrieben wird, wodurch der Rechen in
Stuͤcken und das Holz durchgehet.

4) Derhalben ſo bald das Holz vor den Rechen an-
kommt, mit Macht die Floßmejſter daran ſeyn,
und die Forſtbediente ſelber muͤglichſte Handrei-
chung thun und befoͤrderlich ſeyn ſollen, das Holz
aus den Waſſer außhauen zu laſſen, damit es
voͤllig auf die Huͤttenhoͤfe gebracht und daſelbſt
in Fimmer gelegt werden koͤnne.

5) Daß man auch wegen des Rechens, wofuͤr das
Holz ankoͤmt und aufgehalten werden muß, ſich
keines weges Schaden zu beſorgen, ſoll derſelbe
wenn ſich etwa Mangel daran findet, und ſchad-
hafft worden, in Zeiten gebeſſert, und alſo ver-
wahrt werden, daß man deſſen geſichert.

6) Damit man auch weiß, wie viel in einen Floß
auf den Huͤttenhof gebracht wird, ſo ſoll, ſo bald
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gelegt und von dem Forſtſchreiber und Huͤttenbe-
dienten
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[621/0631] Halle, auf der Enker zum Behuf der Hof- ſtatt Wolfenbuͤttel aus dem Kehlwaſſer in die Vi- t) t) ſer ſchaffen, damit, ſobald die Waſſer des Fruͤh- lings und im Herbſt, auch zu Zeiten wohl des Sommers anlauffen, und ſo ſtark werden, daß darauf zu floͤßen muͤglich, das Holz eingeworf- fen, und an die Oerter, wohin es verordnet, gefloͤßet werden koͤnne. 3) Es ſollen aber die Floßmeiſter die rechte Zeit, das Holz einzuwerffen, wohl in Acht nehmen, daß ſie aber das Holz nicht einwerffen laſſen, wenn das Waſſer gar zu ſtark, ſonſt es leicht geſche- hen kan, daß von Rechen das Holz uͤber einen Hauffen ſcheußet, und von dem ſtarken Waſſer alſo angetrieben wird, wodurch der Rechen in Stuͤcken und das Holz durchgehet. 4) Derhalben ſo bald das Holz vor den Rechen an- kommt, mit Macht die Floßmejſter daran ſeyn, und die Forſtbediente ſelber muͤglichſte Handrei- chung thun und befoͤrderlich ſeyn ſollen, das Holz aus den Waſſer außhauen zu laſſen, damit es voͤllig auf die Huͤttenhoͤfe gebracht und daſelbſt in Fimmer gelegt werden koͤnne. 5) Daß man auch wegen des Rechens, wofuͤr das Holz ankoͤmt und aufgehalten werden muß, ſich keines weges Schaden zu beſorgen, ſoll derſelbe wenn ſich etwa Mangel daran findet, und ſchad- hafft worden, in Zeiten gebeſſert, und alſo ver- wahrt werden, daß man deſſen geſichert. 6) Damit man auch weiß, wie viel in einen Floß auf den Huͤttenhof gebracht wird, ſo ſoll, ſo bald es von den Rechen ausgehauen in Malterriege gelegt und von dem Forſtſchreiber und Huͤttenbe- dienten

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/631>, abgerufen am 29.04.2024.