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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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Jahrhunderts, welche 1348 entstand, hatte
die Bergwerke des obern Harzes zu Grunde ge-
richtet, weil kaum der vierte Theil Menschen
leben blieb. Erst gegen das Ende des funfzehn-
ten und nach Anfang des sechzehnten Jahrhun-
derts betrieb man ihn wieder ernstlich. Man
erschürfte zu den Zeiten der Elisabet gegen Ende
des 15ten Jahrhunderts um Eibenberg Kupfer-
gänge, deren damals gangbare Zechen Hone-

mann
in den Kriegen zwischen K. Otten IV. und Phi-
lippen, wo Ottens General Günther von Truch-
se die Stadt Goslar zerstörte. Indessen waren
die Bergwerke im Oberharze nicht ganz unbe-
baut geblieben, wie einige und unter andern
auch Albinus vorgeben, denn es findet sich daß
Herzog Otto, Herzog Wilhelms Sohn zu Lüne-
burg, 1235 von Kaiser Friedrich II mit dem
Zehenden des Rammelsbergs beschenkt worden.
Nach Otto's Tode folgte Albrecht der Große,
welcher seine Länder noch bey Lebzeiten, wie wir
oben bemerkt, unter seine drey Söhne vertheil-
te. Hier bekam Herzog Heinrich der Wunderli-
che den dritten Theil am Rammelsberg vor
Goslar und das ganze Bergwerk samt dem Forst
zu Claus auf dem Harz. Herzog Albrecht be-
kam in seinem Landesantheil den dritten Theil
am Rammelsberge, nebst der Hälfte des Berg-
werks zu Zelle auf dem Harz. Herzog Wilhelm
erhielt den dritten Theil am Rammelsberge und
die Hälfte zu Zelle auf dem Harz. Von dem J.
1209 wurden die Harzbergwerke bis zum J.
1344, da der Rammelsberg eingieng, und viel
Arbeiter erdrückte, stark betrieben.

Jahrhunderts, welche 1348 entſtand, hatte
die Bergwerke des obern Harzes zu Grunde ge-
richtet, weil kaum der vierte Theil Menſchen
leben blieb. Erſt gegen das Ende des funfzehn-
ten und nach Anfang des ſechzehnten Jahrhun-
derts betrieb man ihn wieder ernſtlich. Man
erſchuͤrfte zu den Zeiten der Eliſabet gegen Ende
des 15ten Jahrhunderts um Eibenberg Kupfer-
gaͤnge, deren damals gangbare Zechen Hone-

mann
in den Kriegen zwiſchen K. Otten IV. und Phi-
lippen, wo Ottens General Guͤnther von Truch-
ſe die Stadt Goslar zerſtoͤrte. Indeſſen waren
die Bergwerke im Oberharze nicht ganz unbe-
baut geblieben, wie einige und unter andern
auch Albinus vorgeben, denn es findet ſich daß
Herzog Otto, Herzog Wilhelms Sohn zu Luͤne-
burg, 1235 von Kaiſer Friedrich II mit dem
Zehenden des Rammelsbergs beſchenkt worden.
Nach Otto’s Tode folgte Albrecht der Große,
welcher ſeine Laͤnder noch bey Lebzeiten, wie wir
oben bemerkt, unter ſeine drey Soͤhne vertheil-
te. Hier bekam Herzog Heinrich der Wunderli-
che den dritten Theil am Rammelsberg vor
Goslar und das ganze Bergwerk ſamt dem Forſt
zu Claus auf dem Harz. Herzog Albrecht be-
kam in ſeinem Landesantheil den dritten Theil
am Rammelsberge, nebſt der Haͤlfte des Berg-
werks zu Zelle auf dem Harz. Herzog Wilhelm
erhielt den dritten Theil am Rammelsberge und
die Haͤlfte zu Zelle auf dem Harz. Von dem J.
1209 wurden die Harzbergwerke bis zum J.
1344, da der Rammelsberg eingieng, und viel
Arbeiter erdruͤckte, ſtark betrieben.
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[728/0738] Jahrhunderts, welche 1348 entſtand, hatte die Bergwerke des obern Harzes zu Grunde ge- richtet, weil kaum der vierte Theil Menſchen leben blieb. Erſt gegen das Ende des funfzehn- ten und nach Anfang des ſechzehnten Jahrhun- derts betrieb man ihn wieder ernſtlich. Man erſchuͤrfte zu den Zeiten der Eliſabet gegen Ende des 15ten Jahrhunderts um Eibenberg Kupfer- gaͤnge, deren damals gangbare Zechen Hone- mann b) b) in den Kriegen zwiſchen K. Otten IV. und Phi- lippen, wo Ottens General Guͤnther von Truch- ſe die Stadt Goslar zerſtoͤrte. Indeſſen waren die Bergwerke im Oberharze nicht ganz unbe- baut geblieben, wie einige und unter andern auch Albinus vorgeben, denn es findet ſich daß Herzog Otto, Herzog Wilhelms Sohn zu Luͤne- burg, 1235 von Kaiſer Friedrich II mit dem Zehenden des Rammelsbergs beſchenkt worden. Nach Otto’s Tode folgte Albrecht der Große, welcher ſeine Laͤnder noch bey Lebzeiten, wie wir oben bemerkt, unter ſeine drey Soͤhne vertheil- te. Hier bekam Herzog Heinrich der Wunderli- che den dritten Theil am Rammelsberg vor Goslar und das ganze Bergwerk ſamt dem Forſt zu Claus auf dem Harz. Herzog Albrecht be- kam in ſeinem Landesantheil den dritten Theil am Rammelsberge, nebſt der Haͤlfte des Berg- werks zu Zelle auf dem Harz. Herzog Wilhelm erhielt den dritten Theil am Rammelsberge und die Haͤlfte zu Zelle auf dem Harz. Von dem J. 1209 wurden die Harzbergwerke bis zum J. 1344, da der Rammelsberg eingieng, und viel Arbeiter erdruͤckte, ſtark betrieben.

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 728. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/738>, abgerufen am 06.06.2024.