Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
schiefer fanden sich am häufigsten Bruchstücke und N002
Krystalle von Eisenkies, der in Eisenoxydhydrat verän- N003
dert war; ferner Stücke von Quarz, der zuweilen ganz N004
durchsichtig war und noch einzelne Flächen hatte, N005
endlich, wiewohl seltener, Stücke von Granit, ähnlich N006
dem Beresit, und verwitterter Chloritschiefer. In dem N007
stark verwaschenen Sande fanden sich unter dem klei- N008
nen Quarzgeschieben besonders kleine Krystalle und N009
Bruchstücke von Eisenglanz, kleine Octaeder und Kör- N010
ner von Magneteisenerz, ausser diesen aber zuweilen N011
noch kleine Bruchstücke und Krystalle von Granat N012
in der Form von Leucitoedern, und endlich, was uns N013
besonders überraschte, kleine Krystalle von Zirkon, N014
von weisser Farbe, und starkem demantartigen Glanze, N015
die demnach fast für Diamant gehalten werden könnten, N016
wenn nicht ihre prismatische Form ungeachtet ihrer fast N017
mikroscopischen Kleinheit sie gleich kenntlich machte.

N001
Die Form dieser Zirkonkrystalle unterscheidet sich N002
etwas von der des Zirkons von Zeilon; die Flächen N003
des Dioctaeders (a : 1/3a : c), x, welche bei diesem nur N004
untergeordnet vorkommen, finden sich nämlich bei dem N005
Zirkone von Perwopawlowsk so vorherrschend, dass N006
sie gewöhnlich nur allein die Endkrystallisation aus- N007
machen, (vergl. Taf. VII.). Nur selten finden sich noch N008
ausserdem die Flächen der Grundform, eine vierflächige N009
Zuspitzung des Endes bildend, die auf den schär- N010
fern Kanten des Dioctaeders gerade aufgesetzt ist. N011
Unter den Seitenflächen herrschen die Flächen des N012
ersten vierseitigen Prisma's g vor; die Flächen des N013
zweiten Prisma's a finden sich nur untergeordnet als N014
Abstumpfungsflächen der Kanten des erstern. Zu- N015
weilen sind die Enden der Krystalle verbrochen und N016
nur die vierseitigen Prismen zu erkennen, in an- N017
dern Fällen sind diese aber noch sehr wohl er- N018
halten. Bei dem grossen Glanze und der Glätte der N019
Flächen, liessen sich die Krystalle, ungeachtet ihrer N020
ausserordentlichen Kleinheit doch noch mit ziemlicher

N001
schiefer fanden sich am häufigsten Bruchstücke und N002
Krystalle von Eisenkies, der in Eisenoxydhydrat verän- N003
dert war; ferner Stücke von Quarz, der zuweilen ganz N004
durchsichtig war und noch einzelne Flächen hatte, N005
endlich, wiewohl seltener, Stücke von Granit, ähnlich N006
dem Beresit, und verwitterter Chloritschiefer. In dem N007
stark verwaschenen Sande fanden sich unter dem klei- N008
nen Quarzgeschieben besonders kleine Krystalle und N009
Bruchstücke von Eisenglanz, kleine Octaëder und Kör- N010
ner von Magneteisenerz, ausser diesen aber zuweilen N011
noch kleine Bruchstücke und Krystalle von Granat N012
in der Form von Leucitoëdern, und endlich, was uns N013
besonders überraschte, kleine Krystalle von Zirkon, N014
von weisser Farbe, und starkem demantartigen Glanze, N015
die demnach fast für Diamant gehalten werden könnten, N016
wenn nicht ihre prismatische Form ungeachtet ihrer fast N017
mikroscopischen Kleinheit sie gleich kenntlich machte.

N001
Die Form dieser Zirkonkrystalle unterscheidet sich N002
etwas von der des Zirkons von Zeilon; die Flächen N003
des Dioctaëders (a : 1/3a : c), x, welche bei diesem nur N004
untergeordnet vorkommen, finden sich nämlich bei dem N005
Zirkone von Perwopawlowsk so vorherrschend, dass N006
sie gewöhnlich nur allein die Endkrystallisation aus- N007
machen, (vergl. Taf. VII.). Nur selten finden sich noch N008
ausserdem die Flächen der Grundform, eine vierflächige N009
Zuspitzung des Endes bildend, die auf den schär- N010
fern Kanten des Dioctaëders gerade aufgesetzt ist. N011
Unter den Seitenflächen herrschen die Flächen des N012
ersten vierseitigen Prisma’s g vor; die Flächen des N013
zweiten Prisma’s a finden sich nur untergeordnet als N014
Abstumpfungsflächen der Kanten des erstern. Zu- N015
weilen sind die Enden der Krystalle verbrochen und N016
nur die vierseitigen Prismen zu erkennen, in an- N017
dern Fällen sind diese aber noch sehr wohl er- N018
halten. Bei dem grossen Glanze und der Glätte der N019
Flächen, liessen sich die Krystalle, ungeachtet ihrer N020
ausserordentlichen Kleinheit doch noch mit ziemlicher

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0262" xml:id="img_0262" n="228"/>
        <p><lb n="N001"/>
schiefer fanden sich am häufigsten Bruchstücke und             <lb n="N002"/>
Krystalle von Eisenkies, der in Eisenoxydhydrat verän-             <lb n="N003"/>
dert war; ferner Stücke von Quarz, der zuweilen ganz             <lb n="N004"/>
durchsichtig war und noch einzelne Flächen hatte,             <lb n="N005"/>
endlich, wiewohl seltener, Stücke von Granit, ähnlich             <lb n="N006"/>
dem Beresit, und verwitterter Chloritschiefer. In dem             <lb n="N007"/>
stark verwaschenen Sande fanden sich unter dem klei-             <lb n="N008"/>
nen Quarzgeschieben besonders kleine Krystalle und             <lb n="N009"/>
Bruchstücke von Eisenglanz, kleine Octaëder und Kör-             <lb n="N010"/>
ner von Magneteisenerz, ausser diesen aber zuweilen             <lb n="N011"/>
noch kleine Bruchstücke und Krystalle von Granat             <lb n="N012"/>
in der Form von Leucitoëdern, und endlich, was uns             <lb n="N013"/>
besonders überraschte, kleine Krystalle von Zirkon,             <lb n="N014"/>
von weisser Farbe, und starkem demantartigen Glanze,             <lb n="N015"/>
die demnach fast für Diamant gehalten werden könnten,             <lb n="N016"/>
wenn nicht ihre prismatische Form ungeachtet ihrer fast             <lb n="N017"/>
mikroscopischen Kleinheit sie gleich kenntlich machte.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Form dieser Zirkonkrystalle unterscheidet sich             <lb n="N002"/>
etwas von der des Zirkons von Zeilon; die Flächen             <lb n="N003"/>
des Dioctaëders (a : 1/3a : c), x, welche bei diesem nur <lb n="N004"/>
untergeordnet vorkommen, finden sich nämlich bei dem             <lb n="N005"/>
Zirkone von Perwopawlowsk so vorherrschend, dass             <lb n="N006"/>
sie gewöhnlich nur allein die Endkrystallisation aus-             <lb n="N007"/>
machen, (vergl. Taf. VII.). Nur selten finden sich noch             <lb n="N008"/>
ausserdem die Flächen der Grundform, eine vierflächige             <lb n="N009"/>
Zuspitzung des Endes bildend, die auf den schär-             <lb n="N010"/>
fern Kanten des Dioctaëders gerade aufgesetzt ist.             <lb n="N011"/>
Unter den Seitenflächen herrschen die Flächen des             <lb n="N012"/>
ersten vierseitigen Prisma&#x2019;s g vor; die Flächen des             <lb n="N013"/>
zweiten Prisma&#x2019;s a finden sich nur untergeordnet als             <lb n="N014"/>
Abstumpfungsflächen der Kanten des erstern. Zu-             <lb n="N015"/>
weilen sind die Enden der Krystalle verbrochen und             <lb n="N016"/>
nur die vierseitigen Prismen zu erkennen, in an-             <lb n="N017"/>
dern Fällen sind diese aber noch sehr wohl er-             <lb n="N018"/>
halten. Bei dem grossen Glanze und der Glätte der             <lb n="N019"/>
Flächen, liessen sich die Krystalle, ungeachtet ihrer             <lb n="N020"/>
ausserordentlichen Kleinheit doch noch mit ziemlicher</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[228/0262] N001 schiefer fanden sich am häufigsten Bruchstücke und N002 Krystalle von Eisenkies, der in Eisenoxydhydrat verän- N003 dert war; ferner Stücke von Quarz, der zuweilen ganz N004 durchsichtig war und noch einzelne Flächen hatte, N005 endlich, wiewohl seltener, Stücke von Granit, ähnlich N006 dem Beresit, und verwitterter Chloritschiefer. In dem N007 stark verwaschenen Sande fanden sich unter dem klei- N008 nen Quarzgeschieben besonders kleine Krystalle und N009 Bruchstücke von Eisenglanz, kleine Octaëder und Kör- N010 ner von Magneteisenerz, ausser diesen aber zuweilen N011 noch kleine Bruchstücke und Krystalle von Granat N012 in der Form von Leucitoëdern, und endlich, was uns N013 besonders überraschte, kleine Krystalle von Zirkon, N014 von weisser Farbe, und starkem demantartigen Glanze, N015 die demnach fast für Diamant gehalten werden könnten, N016 wenn nicht ihre prismatische Form ungeachtet ihrer fast N017 mikroscopischen Kleinheit sie gleich kenntlich machte. N001 Die Form dieser Zirkonkrystalle unterscheidet sich N002 etwas von der des Zirkons von Zeilon; die Flächen N003 des Dioctaëders (a : 1/3a : c), x, welche bei diesem nur N004 untergeordnet vorkommen, finden sich nämlich bei dem N005 Zirkone von Perwopawlowsk so vorherrschend, dass N006 sie gewöhnlich nur allein die Endkrystallisation aus- N007 machen, (vergl. Taf. VII.). Nur selten finden sich noch N008 ausserdem die Flächen der Grundform, eine vierflächige N009 Zuspitzung des Endes bildend, die auf den schär- N010 fern Kanten des Dioctaëders gerade aufgesetzt ist. N011 Unter den Seitenflächen herrschen die Flächen des N012 ersten vierseitigen Prisma’s g vor; die Flächen des N013 zweiten Prisma’s a finden sich nur untergeordnet als N014 Abstumpfungsflächen der Kanten des erstern. Zu- N015 weilen sind die Enden der Krystalle verbrochen und N016 nur die vierseitigen Prismen zu erkennen, in an- N017 dern Fällen sind diese aber noch sehr wohl er- N018 halten. Bei dem grossen Glanze und der Glätte der N019 Flächen, liessen sich die Krystalle, ungeachtet ihrer N020 ausserordentlichen Kleinheit doch noch mit ziemlicher

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/262
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/262>, abgerufen am 05.05.2024.