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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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Lager 40 bis 50 Lachter mächtig, in grösserer Teufe N002
nimmt aber seine Mächtigkeit ab, und beträgt zuletzt N003
nur 10 -- 20, ja an manchen Stellen nur 1 -- 5 Lach- N004
ter. Die grösste Teufe die man in dem Grubenbaue N005
erreicht, betrug zu Hermanns Zeiten (1796), von N006
den hervorstehenden Klippen an gerechnet, ungefähr 100 N007
Lachter.

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Das Erzlager ist in seinem Streichen durch ein N002
taubes, ungefähr 60 Lachter mächtiges Mittel unter- N003
brochen, und dadurch in zwei Abtheilungen, eine klei- N004
nere südöstliche und eine grössere nordwestliche, ge- N005
theilt, die sich auch schon über Tage durch eine von N006
N. nach S. laufende Vertiefung bemerkbar machen. N007
In beiden Abtheilungen haben aber die Erzmassen in N008
ihrer Beschaffenheit eine so vollkommne Uebereinstim- N009
mung, dass man offenbar sieht, dass sie nur Theile N010
eines und desselben Ganzen sind. Das taube Mittel N011
soll in der Grube aus Schieferthon bestehen; über Tage N012
fanden wir hier Massen eines Thonsteinartigen Ge- N013
steins, das viel Aehnlichkeit mit dem Hornsteine hat, N014
aber etwas grobsplittriger und weniger durchschei- N015
nend ist, sich auch mit dem Messer ritzen lässt, je- N016
doch wie jener vor dem Löthrohr unschmelzbar ist. 1) N017
Ob der Hornstein der einen Abtheilung mit dem der N018
andern zusammenhängt, ist über Tage nicht zu sehen, N019
da den Raum, wo der Zusammenhang stattfinden N020
könnte, grosse Haldenhaufen bedecken. Bei den Ver- N021
suchen, die man zur Ermittelung dieses Umstandes in N022
der Grube angestellt hat, ist man mit den deshalb ge- N023
triebenen Strecken und Suchörtern immer in den Schie- N024
fer gekommen, der das Erzlager abgeschnitten hat. 2)

[footnote reference] [footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Nach einer im Laboratorium meines Bruders angestellten Ana- N002
lyse besteht es aus: Kieselsäure 91,77, Thonerde 6,24, Talkerde 1,20.
[footnote reference] N001
2 ) Dennoch meint auch Hermann, (a. a. O. S. 125), dass der N002
Hornstein beider Abtheilungen wahrscheinlich zusammenhänge, und N003
dass man die Strecken nur nicht an den gehörigen Stellen angesetzt N004
habe. Wenn aber auch der Hornstein zusammenhängt, so scheint
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Lager 40 bis 50 Lachter mächtig, in grösserer Teufe N002
nimmt aber seine Mächtigkeit ab, und beträgt zuletzt N003
nur 10 — 20, ja an manchen Stellen nur 1 — 5 Lach- N004
ter. Die grösste Teufe die man in dem Grubenbaue N005
erreicht, betrug zu Hermanns Zeiten (1796), von N006
den hervorstehenden Klippen an gerechnet, ungefähr 100 N007
Lachter.

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Das Erzlager ist in seinem Streichen durch ein N002
taubes, ungefähr 60 Lachter mächtiges Mittel unter- N003
brochen, und dadurch in zwei Abtheilungen, eine klei- N004
nere südöstliche und eine grössere nordwestliche, ge- N005
theilt, die sich auch schon über Tage durch eine von N006
N. nach S. laufende Vertiefung bemerkbar machen. N007
In beiden Abtheilungen haben aber die Erzmassen in N008
ihrer Beschaffenheit eine so vollkommne Uebereinstim- N009
mung, dass man offenbar sieht, dass sie nur Theile N010
eines und desselben Ganzen sind. Das taube Mittel N011
soll in der Grube aus Schieferthon bestehen; über Tage N012
fanden wir hier Massen eines Thonsteinartigen Ge- N013
steins, das viel Aehnlichkeit mit dem Hornsteine hat, N014
aber etwas grobsplittriger und weniger durchschei- N015
nend ist, sich auch mit dem Messer ritzen lässt, je- N016
doch wie jener vor dem Löthrohr unschmelzbar ist. 1) N017
Ob der Hornstein der einen Abtheilung mit dem der N018
andern zusammenhängt, ist über Tage nicht zu sehen, N019
da den Raum, wo der Zusammenhang stattfinden N020
könnte, grosse Haldenhaufen bedecken. Bei den Ver- N021
suchen, die man zur Ermittelung dieses Umstandes in N022
der Grube angestellt hat, ist man mit den deshalb ge- N023
triebenen Strecken und Suchörtern immer in den Schie- N024
fer gekommen, der das Erzlager abgeschnitten hat. 2)

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[footnote reference] N001
1) Nach einer im Laboratorium meines Bruders angestellten Ana- N002
lyse besteht es aus: Kieselsäure 91,77, Thonerde 6,24, Talkerde 1,20.
[footnote reference] N001
2 ) Dennoch meint auch Hermann, (a. a. O. S. 125), dass der N002
Hornstein beider Abtheilungen wahrscheinlich zusammenhänge, und N003
dass man die Strecken nur nicht an den gehörigen Stellen angesetzt N004
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[531/0565] N001 Lager 40 bis 50 Lachter mächtig, in grösserer Teufe N002 nimmt aber seine Mächtigkeit ab, und beträgt zuletzt N003 nur 10 — 20, ja an manchen Stellen nur 1 — 5 Lach- N004 ter. Die grösste Teufe die man in dem Grubenbaue N005 erreicht, betrug zu Hermanns Zeiten (1796), von N006 den hervorstehenden Klippen an gerechnet, ungefähr 100 N007 Lachter. N001 Das Erzlager ist in seinem Streichen durch ein N002 taubes, ungefähr 60 Lachter mächtiges Mittel unter- N003 brochen, und dadurch in zwei Abtheilungen, eine klei- N004 nere südöstliche und eine grössere nordwestliche, ge- N005 theilt, die sich auch schon über Tage durch eine von N006 N. nach S. laufende Vertiefung bemerkbar machen. N007 In beiden Abtheilungen haben aber die Erzmassen in N008 ihrer Beschaffenheit eine so vollkommne Uebereinstim- N009 mung, dass man offenbar sieht, dass sie nur Theile N010 eines und desselben Ganzen sind. Das taube Mittel N011 soll in der Grube aus Schieferthon bestehen; über Tage N012 fanden wir hier Massen eines Thonsteinartigen Ge- N013 steins, das viel Aehnlichkeit mit dem Hornsteine hat, N014 aber etwas grobsplittriger und weniger durchschei- N015 nend ist, sich auch mit dem Messer ritzen lässt, je- N016 doch wie jener vor dem Löthrohr unschmelzbar ist. 1) N017 Ob der Hornstein der einen Abtheilung mit dem der N018 andern zusammenhängt, ist über Tage nicht zu sehen, N019 da den Raum, wo der Zusammenhang stattfinden N020 könnte, grosse Haldenhaufen bedecken. Bei den Ver- N021 suchen, die man zur Ermittelung dieses Umstandes in N022 der Grube angestellt hat, ist man mit den deshalb ge- N023 triebenen Strecken und Suchörtern immer in den Schie- N024 fer gekommen, der das Erzlager abgeschnitten hat. 2) [footnote reference] [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Nach einer im Laboratorium meines Bruders angestellten Ana- N002 lyse besteht es aus: Kieselsäure 91,77, Thonerde 6,24, Talkerde 1,20. [footnote reference] N001 2 ) Dennoch meint auch Hermann, (a. a. O. S. 125), dass der N002 Hornstein beider Abtheilungen wahrscheinlich zusammenhänge, und N003 dass man die Strecken nur nicht an den gehörigen Stellen angesetzt N004 habe. Wenn aber auch der Hornstein zusammenhängt, so scheint N001 34 *

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/565>, abgerufen am 17.05.2024.