Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
auf dem Wege nach Schlangenberg erblickt hatten, N002
und der von hier als ein bedeutender mächtiger kegel- N003
förmiger Fels erschien; er gehört zu dem hohen Ge- N004
birgszuge, welcher die Wasserscheide zwischen dem N005
in den Ob fliessenden Tscharysch und der in den Ir- N006
tysch fallenden Uba bildet, und den Namen der Tige- N007
rezkischen Alpen führt. Die Gebirgsart der Sinaja N008
Sopka ist, wie angeführt wird, Granit, doch habe ich N009
keine Probe desselben gesehen.

N001
Wir wurden in Kolywansk von dem Direktor der N002
Schleiferei, dem Bergmeister Laulin bewillkommnet, N003
der uns darauf in der Schleiferei herumführte, und in N004
seiner Wohnung gastfrei bewirthete. Die Schleiferei, N005
deren Maschinen durch das Wasser der Bjelaja be- N006
trieben werden, ist ähnlicher Art wie die in Kathari- N007
nenburg, aber sie ist noch bedeutender, wie denn auch N008
die Gesteine, die hier verschliffen werden, noch schö- N009
ner und mannigfaltiger sind. Sie bestehen in Por- N010
phyren und Porphyrconglomeraten verschiedener Art, N011
in Granit und Aventurin, und wurden zum grossen N012
Theil von dem Oberhüttenverwalter Schanj in im Jahre N013
1786 auf einer eigends zu diesem Zwecke abgesand- N014
ten Expedition nach dem obern Tscharysch, dem Kok- N015
sun und Uimon und den Turgusunskischen Alpen zwi- N016
schen der obern Uba und der Buchtarma entdeckt, ) N017
doch hat man nachher auch noch an andern Orten an- N018
dere der Politur fähige Gebirgsarten aufgefunden. Jas- N019
pis, welcher eins der schönsten Gesteine der Katha- N020
rinenburger Schleiferei ausmacht, wird indessen in N021
Kolywansk nicht verschlissen, wie er auch am Altai N022
wenigstens nicht in so grossen Massen als am Ural N023
vorzukommen scheint.

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Ein sehr interessanter Bericht dieser Expedition, die ebenso N002
mühsam und beschwerlich, als für die genauere Kenntniss des Altai N003
wichtig war, befindet sich in Pallas neuen nordischen Beiträgen N004
Bd. VI, S. 27.

N001
auf dem Wege nach Schlangenberg erblickt hatten, N002
und der von hier als ein bedeutender mächtiger kegel- N003
förmiger Fels erschien; er gehört zu dem hohen Ge- N004
birgszuge, welcher die Wasserscheide zwischen dem N005
in den Ob fliessenden Tscharysch und der in den Ir- N006
tysch fallenden Uba bildet, und den Namen der Tige- N007
rezkischen Alpen führt. Die Gebirgsart der Sinaja N008
Sopka ist, wie angeführt wird, Granit, doch habe ich N009
keine Probe desselben gesehen.

N001
Wir wurden in Kolywansk von dem Direktor der N002
Schleiferei, dem Bergmeister Laulin bewillkommnet, N003
der uns darauf in der Schleiferei herumführte, und in N004
seiner Wohnung gastfrei bewirthete. Die Schleiferei, N005
deren Maschinen durch das Wasser der Bjelaja be- N006
trieben werden, ist ähnlicher Art wie die in Kathari- N007
nenburg, aber sie ist noch bedeutender, wie denn auch N008
die Gesteine, die hier verschliffen werden, noch schö- N009
ner und mannigfaltiger sind. Sie bestehen in Por- N010
phyren und Porphyrconglomeraten verschiedener Art, N011
in Granit und Aventurin, und wurden zum grossen N012
Theil von dem Oberhüttenverwalter Schanj in im Jahre N013
1786 auf einer eigends zu diesem Zwecke abgesand- N014
ten Expedition nach dem obern Tscharysch, dem Kok- N015
sun und Uimon und den Turgusunskischen Alpen zwi- N016
schen der obern Uba und der Buchtarma entdeckt, ) N017
doch hat man nachher auch noch an andern Orten an- N018
dere der Politur fähige Gebirgsarten aufgefunden. Jas- N019
pis, welcher eins der schönsten Gesteine der Katha- N020
rinenburger Schleiferei ausmacht, wird indessen in N021
Kolywansk nicht verschlissen, wie er auch am Altai N022
wenigstens nicht in so grossen Massen als am Ural N023
vorzukommen scheint.

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Ein sehr interessanter Bericht dieser Expedition, die ebenso N002
mühsam und beschwerlich, als für die genauere Kenntniss des Altai N003
wichtig war, befindet sich in Pallas neuen nordischen Beiträgen N004
Bd. VI, S. 27.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0594" xml:id="img_0594" n="560"/>
        <p><lb n="N001"/>
auf dem Wege nach Schlangenberg erblickt hatten, <lb n="N002"/>
und der von hier als ein bedeutender mächtiger kegel-             <lb n="N003"/>
förmiger Fels erschien; er gehört zu dem hohen Ge-             <lb n="N004"/>
birgszuge, welcher die Wasserscheide zwischen dem             <lb n="N005"/>
in den Ob fliessenden Tscharysch und der in den Ir-             <lb n="N006"/>
tysch fallenden Uba bildet, und den Namen der Tige-             <lb n="N007"/>
rezkischen Alpen führt. Die Gebirgsart der Sinaja <lb n="N008"/>
Sopka ist, wie angeführt wird, Granit, doch habe ich             <lb n="N009"/>
keine Probe desselben gesehen.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Wir wurden in Kolywansk von dem Direktor der             <lb n="N002"/>
Schleiferei, dem Bergmeister Laulin bewillkommnet,             <lb n="N003"/>
der uns darauf in der Schleiferei herumführte, und in             <lb n="N004"/>
seiner Wohnung gastfrei bewirthete. Die Schleiferei,             <lb n="N005"/>
deren Maschinen durch das Wasser der Bjelaja be-             <lb n="N006"/>
trieben werden, ist ähnlicher Art wie die in Kathari-             <lb n="N007"/>
nenburg, aber sie ist noch bedeutender, wie denn auch             <lb n="N008"/>
die Gesteine, die hier verschliffen werden, noch schö-             <lb n="N009"/>
ner und mannigfaltiger sind. Sie bestehen in Por-             <lb n="N010"/>
phyren und Porphyrconglomeraten verschiedener Art,             <lb n="N011"/>
in Granit und Aventurin, und wurden zum grossen             <lb n="N012"/>
Theil von dem Oberhüttenverwalter Schanj in im Jahre             <lb n="N013"/>
1786 auf einer eigends zu diesem Zwecke abgesand-             <lb n="N014"/>
ten Expedition nach dem obern Tscharysch, dem Kok-             <lb n="N015"/>
sun und Uimon und den Turgusunskischen Alpen zwi-             <lb n="N016"/>
schen der obern Uba und der Buchtarma entdeckt, )             <lb n="N017"/>
doch hat man nachher auch noch an andern Orten an-             <lb n="N018"/>
dere der Politur fähige Gebirgsarten aufgefunden. Jas-             <lb n="N019"/>
pis, welcher eins der schönsten Gesteine der Katha-             <lb n="N020"/>
rinenburger Schleiferei ausmacht, wird indessen in             <lb n="N021"/>
Kolywansk nicht verschlissen, wie er auch am Altai             <lb n="N022"/>
wenigstens nicht in so grossen Massen als am Ural             <lb n="N023"/>
vorzukommen scheint.</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Ein sehr interessanter Bericht dieser Expedition, die ebenso <lb n="N002"/>
mühsam und beschwerlich, als für die genauere Kenntniss des Altai             <lb n="N003"/>
wichtig war, befindet sich in Pallas neuen nordischen Beiträgen             <lb n="N004"/>
Bd. VI, S. 27.  </note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[560/0594] N001 auf dem Wege nach Schlangenberg erblickt hatten, N002 und der von hier als ein bedeutender mächtiger kegel- N003 förmiger Fels erschien; er gehört zu dem hohen Ge- N004 birgszuge, welcher die Wasserscheide zwischen dem N005 in den Ob fliessenden Tscharysch und der in den Ir- N006 tysch fallenden Uba bildet, und den Namen der Tige- N007 rezkischen Alpen führt. Die Gebirgsart der Sinaja N008 Sopka ist, wie angeführt wird, Granit, doch habe ich N009 keine Probe desselben gesehen. N001 Wir wurden in Kolywansk von dem Direktor der N002 Schleiferei, dem Bergmeister Laulin bewillkommnet, N003 der uns darauf in der Schleiferei herumführte, und in N004 seiner Wohnung gastfrei bewirthete. Die Schleiferei, N005 deren Maschinen durch das Wasser der Bjelaja be- N006 trieben werden, ist ähnlicher Art wie die in Kathari- N007 nenburg, aber sie ist noch bedeutender, wie denn auch N008 die Gesteine, die hier verschliffen werden, noch schö- N009 ner und mannigfaltiger sind. Sie bestehen in Por- N010 phyren und Porphyrconglomeraten verschiedener Art, N011 in Granit und Aventurin, und wurden zum grossen N012 Theil von dem Oberhüttenverwalter Schanj in im Jahre N013 1786 auf einer eigends zu diesem Zwecke abgesand- N014 ten Expedition nach dem obern Tscharysch, dem Kok- N015 sun und Uimon und den Turgusunskischen Alpen zwi- N016 schen der obern Uba und der Buchtarma entdeckt, ) N017 doch hat man nachher auch noch an andern Orten an- N018 dere der Politur fähige Gebirgsarten aufgefunden. Jas- N019 pis, welcher eins der schönsten Gesteine der Katha- N020 rinenburger Schleiferei ausmacht, wird indessen in N021 Kolywansk nicht verschlissen, wie er auch am Altai N022 wenigstens nicht in so grossen Massen als am Ural N023 vorzukommen scheint. [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Ein sehr interessanter Bericht dieser Expedition, die ebenso N002 mühsam und beschwerlich, als für die genauere Kenntniss des Altai N003 wichtig war, befindet sich in Pallas neuen nordischen Beiträgen N004 Bd. VI, S. 27.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/594
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/594>, abgerufen am 15.05.2024.