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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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N001
gegen das Ende des Seifenwerkes findet sich ein N002
dichter grauer Grauwackenschiefer. Die ganze Länge N003
des abgebauten Theiles des Seifengebirges, in wel- N004
chem man diesen Gesteinswechsel sehen konnte, be- N005
trug 75, die Breite 5 bis 10 Lachter.

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Das Seifengebirge selbst ist ein gelblichbrauner N002
Lehm und enthält viele grosse, oft sehr eckige Stücke N003
von Thonschiefer, Kieselschiefer, dichtem Grünstein N004
und Quarz, letztern oft mit regelmässigen Eindrücken N005
von Eisenkies, die auch öfter noch mit Eisenocher, N006
dem Produkte der Zersetzung des Eisenkieses, ange- N007
füllt sind; von kleinern Krystallen und Körnern findet N008
sich besonders Magneteisenerz und Quarz. Es ist bis N009
5 Fuss mächtig, und wird von einer nicht goldhaltigen N010
Lage grünen Thons und von Dammerde bedeckt. Die N011
Dicke der Thonschicht ist sehr verschieden, stellen- N012
weise beträgt sie bis 4 Fuss, an andern Orten ver- N013
schwindet sie gänzlich, so dass hier die Dammerde N014
unmittelbar das Seifengebirge bedeckt. Dieses ist nicht N015
überall gleich reich an Gold, sondern ist in der unter- N016
sten 9 Zoll mächtigen Schicht am reichsten, wo es N017
3 Pfund Gold in 100 Pud Sand enthalten hat. Da N018
diese Schicht aber nicht besonders verwaschen wird, N019
und die obern Schichten viel ärmer sind, so fällt na- N020
türlich auch der Goldgehalt im Ganzen viel geringer N021
aus. Das gewonnene Gold ist durch seine Grobkör- N022
nigkeit ausgezeichnet, und steht in dieser Rücksicht N023
nur dem Golde von Zarewo-Alexandrowsk und Zarewo N024
Nicolajewsk nach. Körner, die schwerer sind als N025
1 Sol., kommen häufig vor, und ausserdem hat man N026
hier auch 3 Stücke gefunden, die 1 Pf., 1 Pf. 7 Sol. N027
und 1 Pf, 16 Sol. wogen. Redikorzoff giebt in einer N028
Beschreibung dieses Seifenwerkes 1), aus welcher auch N029
die letztere Angabe genommen ist, folgende Tabelle N030
über die Menge des bis 1831 gewonnenen Goldes:

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Gornoi Journal, Jahrgang 1832, Th. 2 S. 329.

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gegen das Ende des Seifenwerkes findet sich ein N002
dichter grauer Grauwackenschiefer. Die ganze Länge N003
des abgebauten Theiles des Seifengebirges, in wel- N004
chem man diesen Gesteinswechsel sehen konnte, be- N005
trug 75, die Breite 5 bis 10 Lachter.

N001
Das Seifengebirge selbst ist ein gelblichbrauner N002
Lehm und enthält viele grosse, oft sehr eckige Stücke N003
von Thonschiefer, Kieselschiefer, dichtem Grünstein N004
und Quarz, letztern oft mit regelmässigen Eindrücken N005
von Eisenkies, die auch öfter noch mit Eisenocher, N006
dem Produkte der Zersetzung des Eisenkieses, ange- N007
füllt sind; von kleinern Krystallen und Körnern findet N008
sich besonders Magneteisenerz und Quarz. Es ist bis N009
5 Fuss mächtig, und wird von einer nicht goldhaltigen N010
Lage grünen Thons und von Dammerde bedeckt. Die N011
Dicke der Thonschicht ist sehr verschieden, stellen- N012
weise beträgt sie bis 4 Fuss, an andern Orten ver- N013
schwindet sie gänzlich, so dass hier die Dammerde N014
unmittelbar das Seifengebirge bedeckt. Dieses ist nicht N015
überall gleich reich an Gold, sondern ist in der unter- N016
sten 9 Zoll mächtigen Schicht am reichsten, wo es N017
3 Pfund Gold in 100 Pud Sand enthalten hat. Da N018
diese Schicht aber nicht besonders verwaschen wird, N019
und die obern Schichten viel ärmer sind, so fällt na- N020
türlich auch der Goldgehalt im Ganzen viel geringer N021
aus. Das gewonnene Gold ist durch seine Grobkör- N022
nigkeit ausgezeichnet, und steht in dieser Rücksicht N023
nur dem Golde von Zarewo-Alexandrowsk und Zarewo N024
Nicolajewsk nach. Körner, die schwerer sind als N025
1 Sol., kommen häufig vor, und ausserdem hat man N026
hier auch 3 Stücke gefunden, die 1 Pf., 1 Pf. 7 Sol. N027
und 1 Pf, 16 Sol. wogen. Redikorzoff giebt in einer N028
Beschreibung dieses Seifenwerkes 1), aus welcher auch N029
die letztere Angabe genommen ist, folgende Tabelle N030
über die Menge des bis 1831 gewonnenen Goldes:

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[101/0119] N001 gegen das Ende des Seifenwerkes findet sich ein N002 dichter grauer Grauwackenschiefer. Die ganze Länge N003 des abgebauten Theiles des Seifengebirges, in wel- N004 chem man diesen Gesteinswechsel sehen konnte, be- N005 trug 75, die Breite 5 bis 10 Lachter. N001 Das Seifengebirge selbst ist ein gelblichbrauner N002 Lehm und enthält viele grosse, oft sehr eckige Stücke N003 von Thonschiefer, Kieselschiefer, dichtem Grünstein N004 und Quarz, letztern oft mit regelmässigen Eindrücken N005 von Eisenkies, die auch öfter noch mit Eisenocher, N006 dem Produkte der Zersetzung des Eisenkieses, ange- N007 füllt sind; von kleinern Krystallen und Körnern findet N008 sich besonders Magneteisenerz und Quarz. Es ist bis N009 5 Fuss mächtig, und wird von einer nicht goldhaltigen N010 Lage grünen Thons und von Dammerde bedeckt. Die N011 Dicke der Thonschicht ist sehr verschieden, stellen- N012 weise beträgt sie bis 4 Fuss, an andern Orten ver- N013 schwindet sie gänzlich, so dass hier die Dammerde N014 unmittelbar das Seifengebirge bedeckt. Dieses ist nicht N015 überall gleich reich an Gold, sondern ist in der unter- N016 sten 9 Zoll mächtigen Schicht am reichsten, wo es N017 3 Pfund Gold in 100 Pud Sand enthalten hat. Da N018 diese Schicht aber nicht besonders verwaschen wird, N019 und die obern Schichten viel ärmer sind, so fällt na- N020 türlich auch der Goldgehalt im Ganzen viel geringer N021 aus. Das gewonnene Gold ist durch seine Grobkör- N022 nigkeit ausgezeichnet, und steht in dieser Rücksicht N023 nur dem Golde von Zarewo-Alexandrowsk und Zarewo N024 Nicolajewsk nach. Körner, die schwerer sind als N025 1 Sol., kommen häufig vor, und ausserdem hat man N026 hier auch 3 Stücke gefunden, die 1 Pf., 1 Pf. 7 Sol. N027 und 1 Pf, 16 Sol. wogen. Redikorzoff giebt in einer N028 Beschreibung dieses Seifenwerkes 1), aus welcher auch N029 die letztere Angabe genommen ist, folgende Tabelle N030 über die Menge des bis 1831 gewonnenen Goldes: [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Gornoi Journal, Jahrgang 1832, Th. 2 S. 329.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/119>, abgerufen am 29.04.2024.