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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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mer an demselben Tage des Jahres und in derselben N002
Stunde geschöpft ist.

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Was die übrigen Verschiedenheiten in den Ana- N002
lysen des Elton-Wassers anbetrifft, so sind sie unbe- N003
deutend und erklären sich meistenteils leicht. Dass N004
Erdmann kein Kali gefunden hat, liegt wohl nur N005
daran, dass er nicht danach gesucht hat; dass H. Rose N006
kein Brom entdecken konnte, obgleich er danach suchte, N007
dass das Brom nur in geringer Menge in dem Elton- N008
Wasser enthalten ist, und bei der geringen Menge N009
von diesem Wasser, die meinem Bruder zu Gebote N010
stand, mit Sicherheit nicht nachgewiesen werden N011
konnte 1). Auffallender ist der Umstand, dass Erd- N012
mann in dem Elton-Wasser etwas schwefelsaure N013
Kalkerde angiebt, während H. Rose und Göbel in N014
demselben nicht die geringste Menge davon entdecken N015
konnten, aber auf der anderen Seite Göbel doch wie- N016
derum etwas schwefelsaure Kalkerde nicht allein in N017
dem Wasser der Charisacha, sondern auch in dem N018
am Boden des Elton-Sees abgelagerten Schlamm und N019
Kochsalz auffand, in welchem letzteren es mein Bru- N020
der ebenfalls nachwies. Dieser Umstand, wie auch N021
die von mir gemachte Beobachtung, dass sich in den N022
am Rande des Sees ausgetrockneten Wassertümpeln N023
ein äusserer Kreis von Gypskrystallen gebildet hatte, N024
scheinen auf einen zu Zeiten selbst ziemlich beträcht- N025
lichen Gypsgehalt des Wassers schliessen zu lassen. N026
Wahrscheinlich wird daher der Gypsgehalt, der in N027
den sehr verdünnten Auflösungen der Zuflüsse des N028
Elton-Sees bestehen kann, niedergeschlagen, wenn er N029
sich mit der concentrirten Soole des Elton-Sees, in N030
welcher er nicht auflöslich ist, vermischt; oder er N031
bleibt nur zuweilen unter besonderen Umständen län-

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[footnote reference] N001
1) Der erste, welcher einen Bromgehalt im Elton-Wasser be- N002
merkte, war Hermann in Moskau. Vergl. Poggendorffs An- N003
nalen B. XL S. 634.

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mer an demselben Tage des Jahres und in derselben N002
Stunde geschöpft ist.

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Was die übrigen Verschiedenheiten in den Ana- N002
lysen des Elton-Wassers anbetrifft, so sind sie unbe- N003
deutend und erklären sich meistenteils leicht. Dass N004
Erdmann kein Kali gefunden hat, liegt wohl nur N005
daran, dass er nicht danach gesucht hat; dass H. Rose N006
kein Brom entdecken konnte, obgleich er danach suchte, N007
dass das Brom nur in geringer Menge in dem Elton- N008
Wasser enthalten ist, und bei der geringen Menge N009
von diesem Wasser, die meinem Bruder zu Gebote N010
stand, mit Sicherheit nicht nachgewiesen werden N011
konnte 1). Auffallender ist der Umstand, dass Erd- N012
mann in dem Elton-Wasser etwas schwefelsaure N013
Kalkerde angiebt, während H. Rose und Göbel in N014
demselben nicht die geringste Menge davon entdecken N015
konnten, aber auf der anderen Seite Göbel doch wie- N016
derum etwas schwefelsaure Kalkerde nicht allein in N017
dem Wasser der Charisacha, sondern auch in dem N018
am Boden des Elton-Sees abgelagerten Schlamm und N019
Kochsalz auffand, in welchem letzteren es mein Bru- N020
der ebenfalls nachwies. Dieser Umstand, wie auch N021
die von mir gemachte Beobachtung, dass sich in den N022
am Rande des Sees ausgetrockneten Wassertümpeln N023
ein äusserer Kreis von Gypskrystallen gebildet hatte, N024
scheinen auf einen zu Zeiten selbst ziemlich beträcht- N025
lichen Gypsgehalt des Wassers schliessen zu lassen. N026
Wahrscheinlich wird daher der Gypsgehalt, der in N027
den sehr verdünnten Auflösungen der Zuflüsse des N028
Elton-Sees bestehen kann, niedergeschlagen, wenn er N029
sich mit der concentrirten Soole des Elton-Sees, in N030
welcher er nicht auflöslich ist, vermischt; oder er N031
bleibt nur zuweilen unter besonderen Umständen län-

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[268/0286] N001 mer an demselben Tage des Jahres und in derselben N002 Stunde geschöpft ist. N001 Was die übrigen Verschiedenheiten in den Ana- N002 lysen des Elton-Wassers anbetrifft, so sind sie unbe- N003 deutend und erklären sich meistenteils leicht. Dass N004 Erdmann kein Kali gefunden hat, liegt wohl nur N005 daran, dass er nicht danach gesucht hat; dass H. Rose N006 kein Brom entdecken konnte, obgleich er danach suchte, N007 dass das Brom nur in geringer Menge in dem Elton- N008 Wasser enthalten ist, und bei der geringen Menge N009 von diesem Wasser, die meinem Bruder zu Gebote N010 stand, mit Sicherheit nicht nachgewiesen werden N011 konnte 1). Auffallender ist der Umstand, dass Erd- N012 mann in dem Elton-Wasser etwas schwefelsaure N013 Kalkerde angiebt, während H. Rose und Göbel in N014 demselben nicht die geringste Menge davon entdecken N015 konnten, aber auf der anderen Seite Göbel doch wie- N016 derum etwas schwefelsaure Kalkerde nicht allein in N017 dem Wasser der Charisacha, sondern auch in dem N018 am Boden des Elton-Sees abgelagerten Schlamm und N019 Kochsalz auffand, in welchem letzteren es mein Bru- N020 der ebenfalls nachwies. Dieser Umstand, wie auch N021 die von mir gemachte Beobachtung, dass sich in den N022 am Rande des Sees ausgetrockneten Wassertümpeln N023 ein äusserer Kreis von Gypskrystallen gebildet hatte, N024 scheinen auf einen zu Zeiten selbst ziemlich beträcht- N025 lichen Gypsgehalt des Wassers schliessen zu lassen. N026 Wahrscheinlich wird daher der Gypsgehalt, der in N027 den sehr verdünnten Auflösungen der Zuflüsse des N028 Elton-Sees bestehen kann, niedergeschlagen, wenn er N029 sich mit der concentrirten Soole des Elton-Sees, in N030 welcher er nicht auflöslich ist, vermischt; oder er N031 bleibt nur zuweilen unter besonderen Umständen län- [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Der erste, welcher einen Bromgehalt im Elton-Wasser be- N002 merkte, war Hermann in Moskau. Vergl. Poggendorffs An- N003 nalen B. XL S. 634.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/286>, abgerufen am 06.05.2024.