Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
von derselben Farbe und den übrigen Eigenschaften N002
wie der, welcher sich in dem Miascite findet; seine N003
Krystalle sind wie diese grünlichgelb und durchsich- N004
tig und enthalten ebenfalls nur eine Spur von Chlor, N005
aber sie sind grösser und regelmässiger krystallisirt, N006
wenngleich auch hier die Kanten stets abgerundet N007
sind. Wir erhielten selbst Krystalle, die eine Länge N008
von 3 Zollen haben; es sind sechsseitige Prismen, die N009
an den Enden mit den Flächen des mittleren Hexa- N010
gondodecaeders zugespitzt sind.

N001
Ausserdem kommen noch in diesem Kalkstein ein- N002
gewachsen vor: sechsseitige Tafeln schwarzen, in N003
dünnen Blättchen lauchgrünen Glimmers, die 3 bis N004
4 Linien gross, doch auch viel kleiner sind, und hier N005
und da auch kleine, aber sehr regelmässige Krystalle N006
von Magneteisenerz. Es wäre allerdings sehr inter- N007
essant gewesen, die näheren Lagerungsverhältnisse N008
dieses Kalksteins auszumitteln; die Gränze mit dem N009
eben beschriebenen Weissstein war aber an der Stelle, N010
wo wir ihn sahen, ganz verdeckt, und andere Punkte N011
aufzusuchen erlaubte unsre Zeit nicht. Wir beschlos- N012
sen hier unsere Exkursion und kehrten auf demselben N013
Wege, auf dem wir gekommen, zu unseren Wagen N014
und auf denselben wieder nach Miask zurück.

N001
Den 6. Sept. Die Exkursion nach dem östlich N002
vom Ilmensee gelegenen Schürfen machte ich allein N003
mit den Herren Lissenko und Barbot de Marni, N004
da Herr v. Humboldt den Tag zur Beobachtung der N005
Inklination der Magnetnadel und Prof. Ehrenberg N006
zum Ordnen seiner gesammelten Pflanzen benutzen N007
wollte. Auch machten wir diese Exkursion zu Pferde, N008
da wir die Absicht hatten, diessmal unsern Weg an N009
der Südseite des Ilmensees entlang zu nehmen, wo N010
ein irgend prakticabler Fahrweg gar nicht existirte, N011
und die vielen Sümpfe, die sich hier befanden auf N012
diese Weise am besten zu passiren waren. Der N013
Weg wäre in der That selbst zu Pferde nur mit der

N001
von derselben Farbe und den übrigen Eigenschaften N002
wie der, welcher sich in dem Miascite findet; seine N003
Krystalle sind wie diese grünlichgelb und durchsich- N004
tig und enthalten ebenfalls nur eine Spur von Chlor, N005
aber sie sind grösser und regelmässiger krystallisirt, N006
wenngleich auch hier die Kanten stets abgerundet N007
sind. Wir erhielten selbst Krystalle, die eine Länge N008
von 3 Zollen haben; es sind sechsseitige Prismen, die N009
an den Enden mit den Flächen des mittleren Hexa- N010
gondodecaëders zugespitzt sind.

N001
Ausserdem kommen noch in diesem Kalkstein ein- N002
gewachsen vor: sechsseitige Tafeln schwarzen, in N003
dünnen Blättchen lauchgrünen Glimmers, die 3 bis N004
4 Linien gross, doch auch viel kleiner sind, und hier N005
und da auch kleine, aber sehr regelmässige Krystalle N006
von Magneteisenerz. Es wäre allerdings sehr inter- N007
essant gewesen, die näheren Lagerungsverhältnisse N008
dieses Kalksteins auszumitteln; die Gränze mit dem N009
eben beschriebenen Weissstein war aber an der Stelle, N010
wo wir ihn sahen, ganz verdeckt, und andere Punkte N011
aufzusuchen erlaubte unsre Zeit nicht. Wir beschlos- N012
sen hier unsere Exkursion und kehrten auf demselben N013
Wege, auf dem wir gekommen, zu unseren Wagen N014
und auf denselben wieder nach Miask zurück.

N001
Den 6. Sept. Die Exkursion nach dem östlich N002
vom Ilmensee gelegenen Schürfen machte ich allein N003
mit den Herren Lissenko und Barbot de Marni, N004
da Herr v. Humboldt den Tag zur Beobachtung der N005
Inklination der Magnetnadel und Prof. Ehrenberg N006
zum Ordnen seiner gesammelten Pflanzen benutzen N007
wollte. Auch machten wir diese Exkursion zu Pferde, N008
da wir die Absicht hatten, diessmal unsern Weg an N009
der Südseite des Ilmensees entlang zu nehmen, wo N010
ein irgend prakticabler Fahrweg gar nicht existirte, N011
und die vielen Sümpfe, die sich hier befanden auf N012
diese Weise am besten zu passiren waren. Der N013
Weg wäre in der That selbst zu Pferde nur mit der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0087" xml:id="img_0085" n="69"/>
        <p><lb n="N001"/>
von derselben Farbe und den übrigen Eigenschaften             <lb n="N002"/>
wie der, welcher sich in dem Miascite findet; seine             <lb n="N003"/>
Krystalle sind wie diese grünlichgelb und durchsich-             <lb n="N004"/>
tig und enthalten ebenfalls nur eine Spur von Chlor,             <lb n="N005"/>
aber sie sind grösser und regelmässiger krystallisirt,             <lb n="N006"/>
wenngleich auch hier die Kanten stets abgerundet             <lb n="N007"/>
sind. Wir erhielten selbst Krystalle, die eine Länge             <lb n="N008"/>
von 3 Zollen haben; es sind sechsseitige Prismen, die             <lb n="N009"/>
an den Enden mit den Flächen des mittleren Hexa-             <lb n="N010"/>
gondodecaëders zugespitzt sind.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Ausserdem kommen noch in diesem Kalkstein ein-             <lb n="N002"/>
gewachsen vor: sechsseitige Tafeln schwarzen, in             <lb n="N003"/>
dünnen Blättchen lauchgrünen Glimmers, die 3 bis             <lb n="N004"/>
4 Linien gross, doch auch viel kleiner sind, und hier             <lb n="N005"/>
und da auch kleine, aber sehr regelmässige Krystalle             <lb n="N006"/>
von Magneteisenerz. Es wäre allerdings sehr inter-             <lb n="N007"/>
essant gewesen, die näheren Lagerungsverhältnisse             <lb n="N008"/>
dieses Kalksteins auszumitteln; die Gränze mit dem <lb n="N009"/>
eben beschriebenen Weissstein war aber an der Stelle,             <lb n="N010"/>
wo wir ihn sahen, ganz verdeckt, und andere Punkte             <lb n="N011"/>
aufzusuchen erlaubte unsre Zeit nicht. Wir beschlos-             <lb n="N012"/>
sen hier unsere Exkursion und kehrten auf demselben             <lb n="N013"/>
Wege, auf dem wir gekommen, zu unseren Wagen             <lb n="N014"/>
und auf denselben wieder nach Miask zurück.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Den 6. Sept. Die Exkursion nach dem östlich             <lb n="N002"/>
vom Ilmensee gelegenen Schürfen machte ich allein <lb n="N003"/>
mit den Herren Lissenko und Barbot de Marni, <lb n="N004"/>
da Herr v. Humboldt den Tag zur Beobachtung der             <lb n="N005"/>
Inklination der Magnetnadel und Prof. Ehrenberg             <lb n="N006"/>
zum Ordnen seiner gesammelten Pflanzen benutzen             <lb n="N007"/>
wollte. Auch machten wir diese Exkursion zu Pferde,             <lb n="N008"/>
da wir die Absicht hatten, diessmal unsern Weg an             <lb n="N009"/>
der Südseite des Ilmensees entlang zu nehmen, wo             <lb n="N010"/>
ein irgend prakticabler Fahrweg gar nicht existirte,             <lb n="N011"/>
und die vielen Sümpfe, die sich hier befanden auf             <lb n="N012"/>
diese Weise am besten zu passiren waren. Der             <lb n="N013"/>
Weg wäre in der That selbst zu Pferde nur mit der</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0087] N001 von derselben Farbe und den übrigen Eigenschaften N002 wie der, welcher sich in dem Miascite findet; seine N003 Krystalle sind wie diese grünlichgelb und durchsich- N004 tig und enthalten ebenfalls nur eine Spur von Chlor, N005 aber sie sind grösser und regelmässiger krystallisirt, N006 wenngleich auch hier die Kanten stets abgerundet N007 sind. Wir erhielten selbst Krystalle, die eine Länge N008 von 3 Zollen haben; es sind sechsseitige Prismen, die N009 an den Enden mit den Flächen des mittleren Hexa- N010 gondodecaëders zugespitzt sind. N001 Ausserdem kommen noch in diesem Kalkstein ein- N002 gewachsen vor: sechsseitige Tafeln schwarzen, in N003 dünnen Blättchen lauchgrünen Glimmers, die 3 bis N004 4 Linien gross, doch auch viel kleiner sind, und hier N005 und da auch kleine, aber sehr regelmässige Krystalle N006 von Magneteisenerz. Es wäre allerdings sehr inter- N007 essant gewesen, die näheren Lagerungsverhältnisse N008 dieses Kalksteins auszumitteln; die Gränze mit dem N009 eben beschriebenen Weissstein war aber an der Stelle, N010 wo wir ihn sahen, ganz verdeckt, und andere Punkte N011 aufzusuchen erlaubte unsre Zeit nicht. Wir beschlos- N012 sen hier unsere Exkursion und kehrten auf demselben N013 Wege, auf dem wir gekommen, zu unseren Wagen N014 und auf denselben wieder nach Miask zurück. N001 Den 6. Sept. Die Exkursion nach dem östlich N002 vom Ilmensee gelegenen Schürfen machte ich allein N003 mit den Herren Lissenko und Barbot de Marni, N004 da Herr v. Humboldt den Tag zur Beobachtung der N005 Inklination der Magnetnadel und Prof. Ehrenberg N006 zum Ordnen seiner gesammelten Pflanzen benutzen N007 wollte. Auch machten wir diese Exkursion zu Pferde, N008 da wir die Absicht hatten, diessmal unsern Weg an N009 der Südseite des Ilmensees entlang zu nehmen, wo N010 ein irgend prakticabler Fahrweg gar nicht existirte, N011 und die vielen Sümpfe, die sich hier befanden auf N012 diese Weise am besten zu passiren waren. Der N013 Weg wäre in der That selbst zu Pferde nur mit der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/87
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/87>, abgerufen am 30.04.2024.