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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807.

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risiren aller ernsten Dinge, das eitle Streben die-
ser Bücher, dem kindischen Verstande alles das
nahe zu bringen, was nach der Ordnung der Dinge
ihm noch so fern liegt. Auch werde ich Dir die
sehr kleine Anzahl guter Kinderbücher nach und
nach bekannt machen, welche Du ohne Bedenken
Jda selbst in die Hände geben darfst.



Zwölfter Brief.

Bei allen, auch den gewähltesten Hülfsmitteln,
Deines Kindes Verstandeskräfte zu üben und in
Thätigkeit zu erhalten; bei aller Abwechselung,
wodurch Du Jda's Aufmerksamkeit wach und rege
erhalten kannst, wird es Dir doch bisweilen an
Unterhaltung für sie fehlen. Es müssen Stun-
den kommen, wo Du zu den gewohnten Verstan-
desübungen nicht aufgelegt bist, oder auch, wo
sie es nicht ist.

Thue Dir selbst ja in solchen Stunden keinen
Zwang an; es geräth dann nicht. Suche auch



riſiren aller ernſten Dinge, das eitle Streben die-
ſer Bücher, dem kindiſchen Verſtande alles das
nahe zu bringen, was nach der Ordnung der Dinge
ihm noch ſo fern liegt. Auch werde ich Dir die
ſehr kleine Anzahl guter Kinderbücher nach und
nach bekannt machen, welche Du ohne Bedenken
Jda ſelbſt in die Hände geben darfſt.



Zwölfter Brief.

Bei allen, auch den gewählteſten Hülfsmitteln,
Deines Kindes Verſtandeskräfte zu üben und in
Thätigkeit zu erhalten; bei aller Abwechſelung,
wodurch Du Jda’s Aufmerkſamkeit wach und rege
erhalten kannſt, wird es Dir doch bisweilen an
Unterhaltung für ſie fehlen. Es müſſen Stun-
den kommen, wo Du zu den gewohnten Verſtan-
desübungen nicht aufgelegt biſt, oder auch, wo
ſie es nicht iſt.

Thue Dir ſelbſt ja in ſolchen Stunden keinen
Zwang an; es geräth dann nicht. Suche auch

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[85/0099] riſiren aller ernſten Dinge, das eitle Streben die- ſer Bücher, dem kindiſchen Verſtande alles das nahe zu bringen, was nach der Ordnung der Dinge ihm noch ſo fern liegt. Auch werde ich Dir die ſehr kleine Anzahl guter Kinderbücher nach und nach bekannt machen, welche Du ohne Bedenken Jda ſelbſt in die Hände geben darfſt. Zwölfter Brief. Bei allen, auch den gewählteſten Hülfsmitteln, Deines Kindes Verſtandeskräfte zu üben und in Thätigkeit zu erhalten; bei aller Abwechſelung, wodurch Du Jda’s Aufmerkſamkeit wach und rege erhalten kannſt, wird es Dir doch bisweilen an Unterhaltung für ſie fehlen. Es müſſen Stun- den kommen, wo Du zu den gewohnten Verſtan- desübungen nicht aufgelegt biſt, oder auch, wo ſie es nicht iſt. Thue Dir ſelbſt ja in ſolchen Stunden keinen Zwang an; es geräth dann nicht. Suche auch

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Zitationshilfe: Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung01_1807/99>, abgerufen am 07.05.2024.