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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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9.
Wer alzueiferig bekräftigt sein Versprechen,
Beweiset dir damit den Willen es zu brechen.

10.
Wer einmal lügt, muß oft zu lügen sich gewöhnen;
Denn sieben Lügen braucht's um eine zu beschönen.

11.
Im Stachel hat sein Gift der Skorpion, im Zahn
Die Schlange, doch ein Mensch ist giftig um und an.

12.
Leicht mag, wer sieht die Frucht, des Baumes Namen sagen;
Ein Gärtner sieht am Baum, was er für Frucht wird tragen.

9.
Wer alzueiferig bekraͤftigt ſein Verſprechen,
Beweiſet dir damit den Willen es zu brechen.

10.
Wer einmal luͤgt, muß oft zu luͤgen ſich gewoͤhnen;
Denn ſieben Luͤgen braucht's um eine zu beſchoͤnen.

11.
Im Stachel hat ſein Gift der Skorpion, im Zahn
Die Schlange, doch ein Menſch iſt giftig um und an.

12.
Leicht mag, wer ſieht die Frucht, des Baumes Namen ſagen;
Ein Gaͤrtner ſieht am Baum, was er fuͤr Frucht wird tragen.

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[166/0176] 9. Wer alzueiferig bekraͤftigt ſein Verſprechen, Beweiſet dir damit den Willen es zu brechen. 10. Wer einmal luͤgt, muß oft zu luͤgen ſich gewoͤhnen; Denn ſieben Luͤgen braucht's um eine zu beſchoͤnen. 11. Im Stachel hat ſein Gift der Skorpion, im Zahn Die Schlange, doch ein Menſch iſt giftig um und an. 12. Leicht mag, wer ſieht die Frucht, des Baumes Namen ſagen; Ein Gaͤrtner ſieht am Baum, was er fuͤr Frucht wird tragen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/176>, abgerufen am 27.04.2024.