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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.

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27.
Nicht der ist glücklich, den ein Unglück nie geschlagen;
Wer weiß, wann es ihn trifft, wie er es wird ertragen.
Nur der ist glücklich, der mit Fassung eines trug,
Und noch manch andres ist zu wagen stark genug.
Denn mancher Sturmwind tobt, der unser Schifflein probt,
Und wenn die Prüfung wir bestehn, sei Gott gelobt.

28.
Das Sprichwort auch ist wahr: wer sitzet in dem Röhricht
Und keine Pfeife da sich schneidet, der ist thöricht.
Und wer die günstige Gelegenheit verdämmert,
Der ist es, der das kaltgewordne Eisen hämmert.

27.
Nicht der iſt gluͤcklich, den ein Ungluͤck nie geſchlagen;
Wer weiß, wann es ihn trifft, wie er es wird ertragen.
Nur der iſt gluͤcklich, der mit Faſſung eines trug,
Und noch manch andres iſt zu wagen ſtark genug.
Denn mancher Sturmwind tobt, der unſer Schifflein probt,
Und wenn die Pruͤfung wir beſtehn, ſei Gott gelobt.

28.
Das Sprichwort auch iſt wahr: wer ſitzet in dem Roͤhricht
Und keine Pfeife da ſich ſchneidet, der iſt thoͤricht.
Und wer die guͤnſtige Gelegenheit verdaͤmmert,
Der iſt es, der das kaltgewordne Eiſen haͤmmert.

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[283/0293] 27. Nicht der iſt gluͤcklich, den ein Ungluͤck nie geſchlagen; Wer weiß, wann es ihn trifft, wie er es wird ertragen. Nur der iſt gluͤcklich, der mit Faſſung eines trug, Und noch manch andres iſt zu wagen ſtark genug. Denn mancher Sturmwind tobt, der unſer Schifflein probt, Und wenn die Pruͤfung wir beſtehn, ſei Gott gelobt. 28. Das Sprichwort auch iſt wahr: wer ſitzet in dem Roͤhricht Und keine Pfeife da ſich ſchneidet, der iſt thoͤricht. Und wer die guͤnſtige Gelegenheit verdaͤmmert, Der iſt es, der das kaltgewordne Eiſen haͤmmert.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/293>, abgerufen am 29.04.2024.