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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Die Heißluftmaschinen.
welche während der Einführung von Brennstoff in die Feuerung c die
in dieser befindliche Luft zurückhält und außerdem die Zufuhr des
Brennmaterials selbstthätig besorgt. Diese Vorkehrung besteht in einem
Becherwerke, welches das Brennmaterial in Gestalt von zerkleinertem
Koks aus dem Behälter k entnimmt und auf den an der Füllöffnung
beweglichen Schieber m fallen läßt. Letzterer hat einen Schlitz, in
welchem er bei seinem größten Ausschlage nach links die nußgroßen
Koksstückchen aufnimmt, um dieselben bei seinem größten Ausschlage
nach rechts in das Feuerloch q hinabfallen zu lassen. Stets aber ist
durch diese Vorrichtung die Feuerung c nach außen hin abgeschlossen,
so daß die Expansionskraft der erwärmten Luft niemals aufgehoben ist.

[Abbildung]
[Abbildung] Fig. 59.

Fig. 60.
Heißluftmotor von Rider-Monski.
(Ansicht.) (Längsdurchschnitt.)

Wenn wir nunmehr den in der Fig. 59 und 60 dargestellten
Heißluftmotor von Rider-Monski folgen lassen, so wird der
charakteristische Unterschied zwischen den offenen und geschlossenen
kalorischen Maschinen sofort in die Augen springen.

Die Heißluftmaschine von Rider-Monski besteht aus zwei
senkrechten Cylindern L und K, in welchen die Kolben A und B sich
auf- und abwärts bewegen können; der zur Erwärmung der die
Maschine betreibenden Luft dienende Heiztopf H befindet sich oberhalb
einer Feuerung. Wird nun diese Luft erhitzt, so dehnt sie sich aus
und treibt den Kolben B nach aufwärts; sie tritt jedoch nun nicht, wie
dies bei dem Benier-Motor der Fall ist, ins Freie aus, sondern geht
in den zwischen den Cylindern L und K liegenden sog. Regenerator R
und von hier aus unter den Kolben A. Auf diesem Wege kühlt sich
die erhitzte Luft durch Berührung mit kalten Flächen sehr erheblich ab.

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Die Heißluftmaſchinen.
welche während der Einführung von Brennſtoff in die Feuerung c die
in dieſer befindliche Luft zurückhält und außerdem die Zufuhr des
Brennmaterials ſelbſtthätig beſorgt. Dieſe Vorkehrung beſteht in einem
Becherwerke, welches das Brennmaterial in Geſtalt von zerkleinertem
Koks aus dem Behälter k entnimmt und auf den an der Füllöffnung
beweglichen Schieber m fallen läßt. Letzterer hat einen Schlitz, in
welchem er bei ſeinem größten Ausſchlage nach links die nußgroßen
Koksſtückchen aufnimmt, um dieſelben bei ſeinem größten Ausſchlage
nach rechts in das Feuerloch q hinabfallen zu laſſen. Stets aber iſt
durch dieſe Vorrichtung die Feuerung c nach außen hin abgeſchloſſen,
ſo daß die Expanſionskraft der erwärmten Luft niemals aufgehoben iſt.

[Abbildung]
[Abbildung] Fig. 59.

Fig. 60.
Heißluftmotor von Rider-Monski.
(Anſicht.) (Längsdurchſchnitt.)

Wenn wir nunmehr den in der Fig. 59 und 60 dargeſtellten
Heißluftmotor von Rider-Monski folgen laſſen, ſo wird der
charakteriſtiſche Unterſchied zwiſchen den offenen und geſchloſſenen
kaloriſchen Maſchinen ſofort in die Augen ſpringen.

Die Heißluftmaſchine von Rider-Monski beſteht aus zwei
ſenkrechten Cylindern L und K, in welchen die Kolben A und B ſich
auf- und abwärts bewegen können; der zur Erwärmung der die
Maſchine betreibenden Luft dienende Heiztopf H befindet ſich oberhalb
einer Feuerung. Wird nun dieſe Luft erhitzt, ſo dehnt ſie ſich aus
und treibt den Kolben B nach aufwärts; ſie tritt jedoch nun nicht, wie
dies bei dem Bénier-Motor der Fall iſt, ins Freie aus, ſondern geht
in den zwiſchen den Cylindern L und K liegenden ſog. Regenerator R
und von hier aus unter den Kolben A. Auf dieſem Wege kühlt ſich
die erhitzte Luft durch Berührung mit kalten Flächen ſehr erheblich ab.

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[83/0101] Die Heißluftmaſchinen. welche während der Einführung von Brennſtoff in die Feuerung c die in dieſer befindliche Luft zurückhält und außerdem die Zufuhr des Brennmaterials ſelbſtthätig beſorgt. Dieſe Vorkehrung beſteht in einem Becherwerke, welches das Brennmaterial in Geſtalt von zerkleinertem Koks aus dem Behälter k entnimmt und auf den an der Füllöffnung beweglichen Schieber m fallen läßt. Letzterer hat einen Schlitz, in welchem er bei ſeinem größten Ausſchlage nach links die nußgroßen Koksſtückchen aufnimmt, um dieſelben bei ſeinem größten Ausſchlage nach rechts in das Feuerloch q hinabfallen zu laſſen. Stets aber iſt durch dieſe Vorrichtung die Feuerung c nach außen hin abgeſchloſſen, ſo daß die Expanſionskraft der erwärmten Luft niemals aufgehoben iſt. [Abbildung] [Abbildung Fig. 59. Fig. 60. Heißluftmotor von Rider-Monski. (Anſicht.) (Längsdurchſchnitt.)] Wenn wir nunmehr den in der Fig. 59 und 60 dargeſtellten Heißluftmotor von Rider-Monski folgen laſſen, ſo wird der charakteriſtiſche Unterſchied zwiſchen den offenen und geſchloſſenen kaloriſchen Maſchinen ſofort in die Augen ſpringen. Die Heißluftmaſchine von Rider-Monski beſteht aus zwei ſenkrechten Cylindern L und K, in welchen die Kolben A und B ſich auf- und abwärts bewegen können; der zur Erwärmung der die Maſchine betreibenden Luft dienende Heiztopf H befindet ſich oberhalb einer Feuerung. Wird nun dieſe Luft erhitzt, ſo dehnt ſie ſich aus und treibt den Kolben B nach aufwärts; ſie tritt jedoch nun nicht, wie dies bei dem Bénier-Motor der Fall iſt, ins Freie aus, ſondern geht in den zwiſchen den Cylindern L und K liegenden ſog. Regenerator R und von hier aus unter den Kolben A. Auf dieſem Wege kühlt ſich die erhitzte Luft durch Berührung mit kalten Flächen ſehr erheblich ab. 6*

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/101>, abgerufen am 28.04.2024.