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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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und versetzt dieses in Drehung, hierdurch ebenfalls die Räder D und M
mittels seiner senkrechten Welle antreibend. Die Buchstaben SS der
Fig. 45 I bezeichnen einen Schwimmer, der zur Beruhigung des Ober-
[Abbildung] Fig. 45.

Henschel-Turbine.

wassers E dient. Hat das Wasser in dem Laufrade A seine Arbeit
verrichtet, so strömt es in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung
durch das Abfallrohr C nach unten ab.

Bei dieser Turbine wirkt das Wasser nicht allein durch Druck von
oben, sondern es übt auch eine saugende Wirkung von unten her bei
seinem Hinabfallen in dem Fallrohr aus. Man bezeichnet daher die
Henschel-Turbine wohl auch als eine doppeltwirkende, und zwar nicht
mit Unrecht, denn da das luftdichte Rohr, welches die Turbine in sich
aufnimmt, in das Unterwasser eintaucht, und hinter dem durch das
Rad hindurchgetretenen Wasser ein leerer Raum entstehen müßte, wenn
dieses Wasser sich von dem Oberwasser losrisse, so bewirkt das aus
dem Laufrade austretende Wasser in Folge des auf dem Oberwasser
ruhenden Luftdruckes ein stetiges Nachsaugen des Wassers in das Rad.
Die Leistung des Rades ist mithin nicht allein abhängig von der ober-
halb desselben liegenden Druckhöhe, sondern auch von dem Abstande,
in welchem das Rad oberhalb des Unterwassers liegt. Hierbei ist es
innerhalb gewisser Grenzen ziemlich gleichgültig, ob die Turbine im Innern

Die Motoren.
und verſetzt dieſes in Drehung, hierdurch ebenfalls die Räder D und M
mittels ſeiner ſenkrechten Welle antreibend. Die Buchſtaben SS der
Fig. 45 I bezeichnen einen Schwimmer, der zur Beruhigung des Ober-
[Abbildung] Fig. 45.

Henſchel-Turbine.

waſſers E dient. Hat das Waſſer in dem Laufrade A ſeine Arbeit
verrichtet, ſo ſtrömt es in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung
durch das Abfallrohr C nach unten ab.

Bei dieſer Turbine wirkt das Waſſer nicht allein durch Druck von
oben, ſondern es übt auch eine ſaugende Wirkung von unten her bei
ſeinem Hinabfallen in dem Fallrohr aus. Man bezeichnet daher die
Henſchel-Turbine wohl auch als eine doppeltwirkende, und zwar nicht
mit Unrecht, denn da das luftdichte Rohr, welches die Turbine in ſich
aufnimmt, in das Unterwaſſer eintaucht, und hinter dem durch das
Rad hindurchgetretenen Waſſer ein leerer Raum entſtehen müßte, wenn
dieſes Waſſer ſich von dem Oberwaſſer losriſſe, ſo bewirkt das aus
dem Laufrade austretende Waſſer in Folge des auf dem Oberwaſſer
ruhenden Luftdruckes ein ſtetiges Nachſaugen des Waſſers in das Rad.
Die Leiſtung des Rades iſt mithin nicht allein abhängig von der ober-
halb desſelben liegenden Druckhöhe, ſondern auch von dem Abſtande,
in welchem das Rad oberhalb des Unterwaſſers liegt. Hierbei iſt es
innerhalb gewiſſer Grenzen ziemlich gleichgültig, ob die Turbine im Innern

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[70/0088] Die Motoren. und verſetzt dieſes in Drehung, hierdurch ebenfalls die Räder D und M mittels ſeiner ſenkrechten Welle antreibend. Die Buchſtaben SS der Fig. 45 I bezeichnen einen Schwimmer, der zur Beruhigung des Ober- [Abbildung Fig. 45. Henſchel-Turbine.] waſſers E dient. Hat das Waſſer in dem Laufrade A ſeine Arbeit verrichtet, ſo ſtrömt es in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung durch das Abfallrohr C nach unten ab. Bei dieſer Turbine wirkt das Waſſer nicht allein durch Druck von oben, ſondern es übt auch eine ſaugende Wirkung von unten her bei ſeinem Hinabfallen in dem Fallrohr aus. Man bezeichnet daher die Henſchel-Turbine wohl auch als eine doppeltwirkende, und zwar nicht mit Unrecht, denn da das luftdichte Rohr, welches die Turbine in ſich aufnimmt, in das Unterwaſſer eintaucht, und hinter dem durch das Rad hindurchgetretenen Waſſer ein leerer Raum entſtehen müßte, wenn dieſes Waſſer ſich von dem Oberwaſſer losriſſe, ſo bewirkt das aus dem Laufrade austretende Waſſer in Folge des auf dem Oberwaſſer ruhenden Luftdruckes ein ſtetiges Nachſaugen des Waſſers in das Rad. Die Leiſtung des Rades iſt mithin nicht allein abhängig von der ober- halb desſelben liegenden Druckhöhe, ſondern auch von dem Abſtande, in welchem das Rad oberhalb des Unterwaſſers liegt. Hierbei iſt es innerhalb gewiſſer Grenzen ziemlich gleichgültig, ob die Turbine im Innern

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/88>, abgerufen am 26.04.2024.