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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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Judas der Ertz-Schelm ermordt
nit genug/ dann von freyen Stucken die Erd allerseits
Stain in die Höhe geworffen/ worvon die Absalomische
Soldaten verwundt/ vnd auffgeriben worden/ ja in dem
Wald seynd die Aest hin vnd her von denen Bäumern
geflogen/ vngezweiffelt von den Händen der Engeln ab-
geschlagen/ welche deß Absaloms Armee nunmehr Arme
S. Chry-
sost. Serm.
de Absol.
tom. 1.
Liran. Ca-
jetan de
codem.
Corenus
fol. 238.
2. Reg.
15.
gantz grausamb zerquechst. Vermaledeyet ist dann ein
Kind/ welches wider seine Eltern handlet/ Himmel vnd Erd
sambt allen Geschöpffen streitten wider solchen Menschen.
Vermaledeyt seynd alle seine Schritt vnd Tritt/ verma-
ledeyt ist sein Gut vnd Blut/ vermaledeyt ist sein Leib vnd
Weib/ vermaledeyet seine Kinder vnd Rinder/ vermale-
deyet seine Felder vnnd Wälder/ vermaledeyet seine
Scheuer vnd Gemäuer/ vermaledeyt sein Geld vnd Zelt/
vermaledeyt sein gantz Leben darneben/ sein Gesundheit
wird seyn wie die Körbes-Blätter Jonae, sein Würth-
schafft wird seyn wie das übernächtige Manna, seine Fel-
der werden seyn wie der Berg Gelboe/ seine Kühe wer-
den seyn wie die Rinder so Pharao in dem Traum gesehen/
sein Haabschafft wird seyn wie die Statua Nabuchodo-
nosoris,
sein Leben wird seyn wie der Topff der Prophe-
ten Kinder/ seine Kinder werden seyn wie die Spott-Fra-
tzen Elisaei, das ist vngerathene Kinder/ ein bitterer Le-
bens-Wandl/ ein vnglückseelige Haabschafft/ vnfrucht-
bare Felder/ ein wurmsichtige Würthschafft/ ein verwel-
ckende Gesundheit/ alles Vnglück vnd Vnstern/ alles diß
schliest in sich das einige Wort/ Maledictus Verma-
ledeyet.

In Menaeis
graecis 15.
Arg,

Ich gienge einsmal durch einen grünen vnd schatten-
reichen Wald/ vnd erwegte dazumal die Höfflichkeit der
Bäumer in Judaea, welche sich auff dem Oelberg gantz
Tieff biß auff die Erden genaigt haben gegen der Mutter

Got-

Judas der Ertz-Schelm ermordt
nit genug/ dann von freyen Stucken die Erd allerſeits
Stain in die Hoͤhe geworffen/ worvon die Abſalomiſche
Soldaten verwundt/ vnd auffgeriben worden/ ja in dem
Wald ſeynd die Aeſt hin vnd her von denen Baͤumern
geflogen/ vngezweiffelt von den Haͤnden der Engeln ab-
geſchlagen/ welche deß Abſaloms Armee nunmehr Arme
S. Chry-
ſoſt. Serm.
de Abſol.
tom. 1.
Liran. Ca-
jetan de
codem.
Corenus
fol. 238.
2. Reg.
15.
gantz grauſamb zerquechſt. Vermaledeyet iſt dann ein
Kind/ welches wider ſeine Eltern handlet/ Him̄el vnd Erd
ſambt allen Geſchoͤpffen ſtreitten wider ſolchen Menſchen.
Vermaledeyt ſeynd alle ſeine Schritt vnd Tritt/ verma-
ledeyt iſt ſein Gut vnd Blut/ vermaledeyt iſt ſein Leib vnd
Weib/ vermaledeyet ſeine Kinder vnd Rinder/ vermale-
deyet ſeine Felder vnnd Waͤlder/ vermaledeyet ſeine
Scheuer vnd Gemaͤuer/ vermaledeyt ſein Geld vnd Zelt/
vermaledeyt ſein gantz Leben darneben/ ſein Geſundheit
wird ſeyn wie die Koͤrbes-Blaͤtter Jonæ, ſein Wuͤrth-
ſchafft wird ſeyn wie das uͤbernaͤchtige Manna, ſeine Fel-
der werden ſeyn wie der Berg Gelboe/ ſeine Kuͤhe wer-
den ſeyn wie die Rinder ſo Pharao in dem Traum geſehen/
ſein Haabſchafft wird ſeyn wie die Statua Nabuchodo-
noſoris,
ſein Leben wird ſeyn wie der Topff der Prophe-
ten Kinder/ ſeine Kinder werden ſeyn wie die Spott-Fra-
tzen Eliſæi, das iſt vngerathene Kinder/ ein bitterer Le-
bens-Wandl/ ein vngluͤckſeelige Haabſchafft/ vnfrucht-
bare Felder/ ein wurmſichtige Wuͤrthſchafft/ ein verwel-
ckende Geſundheit/ alles Vngluͤck vnd Vnſtern/ alles diß
ſchlieſt in ſich das einige Wort/ Maledictus Verma-
ledeyet.

In Menæis
græcis 15.
Arg,

Ich gienge einsmal durch einen gruͤnen vnd ſchatten-
reichen Wald/ vnd erwegte dazumal die Hoͤfflichkeit der
Baͤumer in Judæa, welche ſich auff dem Oelberg gantz
Tieff biß auff die Erden genaigt haben gegen der Mutter

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[190/0226] Judas der Ertz-Schelm ermordt nit genug/ dann von freyen Stucken die Erd allerſeits Stain in die Hoͤhe geworffen/ worvon die Abſalomiſche Soldaten verwundt/ vnd auffgeriben worden/ ja in dem Wald ſeynd die Aeſt hin vnd her von denen Baͤumern geflogen/ vngezweiffelt von den Haͤnden der Engeln ab- geſchlagen/ welche deß Abſaloms Armee nunmehr Arme gantz grauſamb zerquechſt. Vermaledeyet iſt dann ein Kind/ welches wider ſeine Eltern handlet/ Him̄el vnd Erd ſambt allen Geſchoͤpffen ſtreitten wider ſolchen Menſchen. Vermaledeyt ſeynd alle ſeine Schritt vnd Tritt/ verma- ledeyt iſt ſein Gut vnd Blut/ vermaledeyt iſt ſein Leib vnd Weib/ vermaledeyet ſeine Kinder vnd Rinder/ vermale- deyet ſeine Felder vnnd Waͤlder/ vermaledeyet ſeine Scheuer vnd Gemaͤuer/ vermaledeyt ſein Geld vnd Zelt/ vermaledeyt ſein gantz Leben darneben/ ſein Geſundheit wird ſeyn wie die Koͤrbes-Blaͤtter Jonæ, ſein Wuͤrth- ſchafft wird ſeyn wie das uͤbernaͤchtige Manna, ſeine Fel- der werden ſeyn wie der Berg Gelboe/ ſeine Kuͤhe wer- den ſeyn wie die Rinder ſo Pharao in dem Traum geſehen/ ſein Haabſchafft wird ſeyn wie die Statua Nabuchodo- noſoris, ſein Leben wird ſeyn wie der Topff der Prophe- ten Kinder/ ſeine Kinder werden ſeyn wie die Spott-Fra- tzen Eliſæi, das iſt vngerathene Kinder/ ein bitterer Le- bens-Wandl/ ein vngluͤckſeelige Haabſchafft/ vnfrucht- bare Felder/ ein wurmſichtige Wuͤrthſchafft/ ein verwel- ckende Geſundheit/ alles Vngluͤck vnd Vnſtern/ alles diß ſchlieſt in ſich das einige Wort/ Maledictus Verma- ledeyet. S. Chry- ſoſt. Serm. de Abſol. tom. 1. Liran. Ca- jetan de codem. Corenus fol. 238. 2. Reg. 15. Ich gienge einsmal durch einen gruͤnen vnd ſchatten- reichen Wald/ vnd erwegte dazumal die Hoͤfflichkeit der Baͤumer in Judæa, welche ſich auff dem Oelberg gantz Tieff biß auff die Erden genaigt haben gegen der Mutter Got-

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/226>, abgerufen am 28.04.2024.