Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

Judä dem Ertzschelm/ gibt der Helland gute Wort/
Suirus
tom. 4. in
vit.
vorgeworffen: Du Bernard wirst mich aus dem alten
Weib nit austreiben/ der du gut Kraut und Speck issest/
worauf der heilige Mann die arme Persohn zu denen Re-
liqui
en des Heiligen Sypi geschickt/ es hat aber auch allda
der trutzige Geist sich hören lassen: daß ihme weder Sy-
pus
noch Bernardus werde die Herberg verbieten/ wann
dann/ sprach der heilige Clarevallensische Abt/ weder Sypus
noch Bernardus dich wird austreiben/ so must du doch
Gehorsam leisten dem HErrn JEsu Christo/ auf wel-
che Wort/ samt einem eiferigen Gebeth/ der höllische
Gast das bedrangte Weib verlassen/ und sich in die Flucht
geben.

Es mag mir nun dieser Teufel vorwerffen/ was er
will/ und was die Göttliche Allmacht ihme erlaubet/ un-
angesehen dessen fang ich an/ ihn zu beschwören; Ich be-
schwöre dich in dem Namen JESU/ dich Sa-
than/ die alte Schlang/ dich Erbfeind des mensch-
lichen Geschlechts/ dich Zunder aller Laster/ du Ur-
sacher alles Ubels/ dich Tyrann und Peiniger die-
ses armen Menschens/ und befehle die anbey ganz
ernstlich durch die Menschwerdung/ Leyden/ und
glorreiche Urständ unsers HErrn JEsu Christi/
daß du ohne Widerstand und Verweilung mir vor
allen andern offenbahrest deinen Namen:
Dann
hierinn folge ich nach meinem gebenedeyten Heyland/
welcher auch bey den Gerasenern einen Teufel ausgetrie-
ben/ zuvor aber befragt/ wie sein Namen seye? deme
Marc. 5.die verdammte Larven geantwortet/ Legio ist mein
Nam.

Wolan dann du unreiner Geist/ ich beschwö-
re dich durch das Creutz/ und die fünff Purpur-
farbe Wunden JEsu Christi/ sag an wie ist dein
Nam?
Blam, Blo, Blis, Blurs, Blesch, Blombs, Blasch,
Blinris, Blitzmotruefh,
sagt er/ faimbt er/ gronndt er/

brüllt

Judaͤ dem Ertzſchelm/ gibt der Helland gute Wort/
Suirus
tom. 4. in
vit.
vorgeworffen: Du Bernard wirſt mich aus dem alten
Weib nit austreiben/ der du gut Kraut und Speck iſſeſt/
worauf der heilige Mann die arme Perſohn zu denen Re-
liqui
en des Heiligen Sypi geſchickt/ es hat aber auch allda
der trutzige Geiſt ſich hoͤren laſſen: daß ihme weder Sy-
pus
noch Bernardus werde die Herberg verbieten/ wann
dann/ ſprach der heilige Clarevallenſiſche Abt/ weder Sypus
noch Bernardus dich wird austreiben/ ſo muſt du doch
Gehorſam leiſten dem HErrn JEſu Chriſto/ auf wel-
che Wort/ ſamt einem eiferigen Gebeth/ der hoͤlliſche
Gaſt das bedrangte Weib verlaſſen/ und ſich in die Flucht
geben.

Es mag mir nun dieſer Teufel vorwerffen/ was er
will/ und was die Goͤttliche Allmacht ihme erlaubet/ un-
angeſehen deſſen fang ich an/ ihn zu beſchwoͤren; Ich be-
ſchwoͤre dich in dem Namen JESU/ dich Sa-
than/ die alte Schlang/ dich Erbfeind des menſch-
lichen Geſchlechts/ dich Zunder aller Laſter/ du Ur-
ſacher alles Ubels/ dich Tyrann und Peiniger die-
ſes armen Menſchens/ und befehle die anbey ganz
ernſtlich durch die Menſchwerdung/ Leyden/ und
glorreiche Urſtaͤnd unſers HErrn JEſu Chriſti/
daß du ohne Widerſtand und Verweilung mir vor
allen andern offenbahreſt deinen Namen:
Dann
hierinn folge ich nach meinem gebenedeyten Heyland/
welcher auch bey den Geraſenern einen Teufel ausgetrie-
ben/ zuvor aber befragt/ wie ſein Namen ſeye? deme
Marc. 5.die verdammte Larven geantwortet/ Legio iſt mein
Nam.

Wolan dann du unreiner Geiſt/ ich beſchwoͤ-
re dich durch das Creutz/ und die fuͤnff Purpur-
farbe Wunden JEſu Chriſti/ ſag an wie iſt dein
Nam?
Blam, Blo, Blis, Blurs, Bleſch, Blombs, Blaſch,
Blinris, Blitzmotruefh,
ſagt er/ faimbt er/ gronndt er/

bruͤllt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0344" n="312"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Juda&#x0364; dem Ertz&#x017F;chelm/ gibt der Helland gute Wort/</hi></fw><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Suirus<lb/>
tom. 4. in<lb/>
vit.</hi></note>vorgeworffen: Du Bernard wir&#x017F;t mich aus dem alten<lb/>
Weib nit austreiben/ der du gut Kraut und Speck i&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t/<lb/>
worauf der heilige Mann die arme Per&#x017F;ohn zu denen <hi rendition="#aq">Re-<lb/>
liqui</hi>en des Heiligen <hi rendition="#aq">Sypi</hi> ge&#x017F;chickt/ es hat aber auch allda<lb/>
der trutzige Gei&#x017F;t &#x017F;ich ho&#x0364;ren la&#x017F;&#x017F;en: daß ihme weder <hi rendition="#aq">Sy-<lb/>
pus</hi> noch <hi rendition="#aq">Bernardus</hi> werde die Herberg verbieten/ wann<lb/>
dann/ &#x017F;prach der heilige <hi rendition="#aq">Clareva</hi>llen&#x017F;i&#x017F;che Abt/ weder <hi rendition="#aq">Sypus</hi><lb/>
noch <hi rendition="#aq">Bernardus</hi> dich wird austreiben/ &#x017F;o mu&#x017F;t du doch<lb/>
Gehor&#x017F;am lei&#x017F;ten dem HErrn JE&#x017F;u Chri&#x017F;to/ auf wel-<lb/>
che Wort/ &#x017F;amt einem eiferigen Gebeth/ der ho&#x0364;lli&#x017F;che<lb/>
Ga&#x017F;t das bedrangte Weib verla&#x017F;&#x017F;en/ und &#x017F;ich in die Flucht<lb/>
geben.</p><lb/>
        <p>Es mag mir nun die&#x017F;er Teufel vorwerffen/ was er<lb/>
will/ und was die Go&#x0364;ttliche Allmacht ihme erlaubet/ un-<lb/>
ange&#x017F;ehen de&#x017F;&#x017F;en fang ich an/ ihn zu be&#x017F;chwo&#x0364;ren; <hi rendition="#fr">Ich be-<lb/>
&#x017F;chwo&#x0364;re dich in dem Namen JESU/ dich Sa-<lb/>
than/ die alte Schlang/ dich Erbfeind des men&#x017F;ch-<lb/>
lichen Ge&#x017F;chlechts/ dich Zunder aller La&#x017F;ter/ du Ur-<lb/>
&#x017F;acher alles Ubels/ dich Tyrann und Peiniger die-<lb/>
&#x017F;es armen Men&#x017F;chens/ und befehle die anbey ganz<lb/>
ern&#x017F;tlich durch die Men&#x017F;chwerdung/ Leyden/ und<lb/>
glorreiche Ur&#x017F;ta&#x0364;nd un&#x017F;ers HErrn JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti/<lb/>
daß du ohne Wider&#x017F;tand und Verweilung mir vor<lb/>
allen andern offenbahre&#x017F;t deinen Namen:</hi> Dann<lb/>
hierinn folge ich nach meinem gebenedeyten Heyland/<lb/>
welcher auch bey den <hi rendition="#aq">Gera&#x017F;e</hi>nern einen Teufel ausgetrie-<lb/>
ben/ zuvor aber befragt/ wie &#x017F;ein Namen &#x017F;eye? deme<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Marc.</hi> 5.</note>die verdammte Larven geantwortet/ <hi rendition="#aq">Legio</hi> i&#x017F;t mein<lb/>
Nam.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Wolan dann du unreiner Gei&#x017F;t/ ich be&#x017F;chwo&#x0364;-<lb/>
re dich durch das Creutz/ und die fu&#x0364;nff Purpur-<lb/>
farbe Wunden JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti/ &#x017F;ag an wie i&#x017F;t dein<lb/>
Nam?</hi><hi rendition="#aq">Blam, Blo, Blis, Blurs, Ble&#x017F;ch, Blombs, Bla&#x017F;ch,<lb/>
Blinris, Blitzmotruefh,</hi> &#x017F;agt er/ faimbt er/ gronndt er/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">bru&#x0364;llt</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[312/0344] Judaͤ dem Ertzſchelm/ gibt der Helland gute Wort/ vorgeworffen: Du Bernard wirſt mich aus dem alten Weib nit austreiben/ der du gut Kraut und Speck iſſeſt/ worauf der heilige Mann die arme Perſohn zu denen Re- liquien des Heiligen Sypi geſchickt/ es hat aber auch allda der trutzige Geiſt ſich hoͤren laſſen: daß ihme weder Sy- pus noch Bernardus werde die Herberg verbieten/ wann dann/ ſprach der heilige Clarevallenſiſche Abt/ weder Sypus noch Bernardus dich wird austreiben/ ſo muſt du doch Gehorſam leiſten dem HErrn JEſu Chriſto/ auf wel- che Wort/ ſamt einem eiferigen Gebeth/ der hoͤlliſche Gaſt das bedrangte Weib verlaſſen/ und ſich in die Flucht geben. Suirus tom. 4. in vit. Es mag mir nun dieſer Teufel vorwerffen/ was er will/ und was die Goͤttliche Allmacht ihme erlaubet/ un- angeſehen deſſen fang ich an/ ihn zu beſchwoͤren; Ich be- ſchwoͤre dich in dem Namen JESU/ dich Sa- than/ die alte Schlang/ dich Erbfeind des menſch- lichen Geſchlechts/ dich Zunder aller Laſter/ du Ur- ſacher alles Ubels/ dich Tyrann und Peiniger die- ſes armen Menſchens/ und befehle die anbey ganz ernſtlich durch die Menſchwerdung/ Leyden/ und glorreiche Urſtaͤnd unſers HErrn JEſu Chriſti/ daß du ohne Widerſtand und Verweilung mir vor allen andern offenbahreſt deinen Namen: Dann hierinn folge ich nach meinem gebenedeyten Heyland/ welcher auch bey den Geraſenern einen Teufel ausgetrie- ben/ zuvor aber befragt/ wie ſein Namen ſeye? deme die verdammte Larven geantwortet/ Legio iſt mein Nam. Marc. 5. Wolan dann du unreiner Geiſt/ ich beſchwoͤ- re dich durch das Creutz/ und die fuͤnff Purpur- farbe Wunden JEſu Chriſti/ ſag an wie iſt dein Nam? Blam, Blo, Blis, Blurs, Bleſch, Blombs, Blaſch, Blinris, Blitzmotruefh, ſagt er/ faimbt er/ gronndt er/ bruͤllt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/344
Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/344>, abgerufen am 28.04.2024.