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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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Betrachtung der Unreinigkeit.
nes gleichen diene: sondern auch, daß er ihm
als das allerstärckste, allgemeine und immer ge-
genwärtige Artzneymittel und Balsam des Le-
bens zur Stärckung und Munterkeit diene; in-
dem er durch die vasa lymphatica in das gantze
Geblüt wieder zurück fliesset, und dasselbe im-
prägniret, wie solches im 5. und 6ten Lehrsatz
weitläuftig ausgeführet und erwiesen ist. Und
dieses ist eines der vornehmsten Mittel, so wohl
bey den Altvätern gewesen, als bey einigen heut
zu Tage noch, mit unverletzten Kräften und fri-
scher Gesundheit zu einem grauen Alter zu gelan-
gen, wie dis auch Hippocrates angemerckt, wenn
er saget. "Die allerbesten und stärcksten Mittel
"zur Erhaltung der Gesundheit und Verlänge-
"rung des Lebens sind: Daß man gerne arbeite
"(wenigstens der Arbeit nicht leichtlich ausweiche),
"daß man sich nicht allemal satt esse, und den
"Samen wohl behalte und bewahre." Daher
hat der heilige GOtt diese gantze Sache vor dem
lüsternen Menschen so verborgen, daß seiner
Jntention nach vor dem mannbaren Alter nie-
mand davon etwas erfahren solte, von dem es
nicht ausdrücklich gefordert wird, daß ers wisse;
und mit reinem Hertzen die hiebey vorkommen-
den Wunder GOttes heiliglich bedencke; auch
in dem Stande sey, der bösen Lust nicht zu ge-
horchen. So würde er vor unzehlichen Sün-
den, erschrecklicher Gefahr, und unaussprechli-
chem Elend verwahret, nicht wissende auf was
Weise. Und wie selig sind diejenigen Eltern,
die ihre Kinder auf alle nur ersinnliche Art selbst

vor
G 5

Betrachtung der Unreinigkeit.
nes gleichen diene: ſondern auch, daß er ihm
als das allerſtaͤrckſte, allgemeine und immer ge-
genwaͤrtige Artzneymittel und Balſam des Le-
bens zur Staͤrckung und Munterkeit diene; in-
dem er durch die vaſa lymphatica in das gantze
Gebluͤt wieder zuruͤck flieſſet, und daſſelbe im-
praͤgniret, wie ſolches im 5. und 6ten Lehrſatz
weitlaͤuftig ausgefuͤhret und erwieſen iſt. Und
dieſes iſt eines der vornehmſten Mittel, ſo wohl
bey den Altvaͤtern geweſen, als bey einigen heut
zu Tage noch, mit unverletzten Kraͤften und fri-
ſcher Geſundheit zu einem grauen Alter zu gelan-
gen, wie dis auch Hippocrates angemerckt, wenn
er ſaget. „Die allerbeſten und ſtaͤrckſten Mittel
„zur Erhaltung der Geſundheit und Verlaͤnge-
„rung des Lebens ſind: Daß man gerne arbeite
„(wenigſtens der Arbeit nicht leichtlich ausweiche),
„daß man ſich nicht allemal ſatt eſſe, und den
„Samen wohl behalte und bewahre.‟ Daher
hat der heilige GOtt dieſe gantze Sache vor dem
luͤſternen Menſchen ſo verborgen, daß ſeiner
Jntention nach vor dem mannbaren Alter nie-
mand davon etwas erfahren ſolte, von dem es
nicht ausdruͤcklich gefordert wird, daß ers wiſſe;
und mit reinem Hertzen die hiebey vorkommen-
den Wunder GOttes heiliglich bedencke; auch
in dem Stande ſey, der boͤſen Luſt nicht zu ge-
horchen. So wuͤrde er vor unzehlichen Suͤn-
den, erſchrecklicher Gefahr, und unausſprechli-
chem Elend verwahret, nicht wiſſende auf was
Weiſe. Und wie ſelig ſind diejenigen Eltern,
die ihre Kinder auf alle nur erſinnliche Art ſelbſt

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[105/0125] Betrachtung der Unreinigkeit. nes gleichen diene: ſondern auch, daß er ihm als das allerſtaͤrckſte, allgemeine und immer ge- genwaͤrtige Artzneymittel und Balſam des Le- bens zur Staͤrckung und Munterkeit diene; in- dem er durch die vaſa lymphatica in das gantze Gebluͤt wieder zuruͤck flieſſet, und daſſelbe im- praͤgniret, wie ſolches im 5. und 6ten Lehrſatz weitlaͤuftig ausgefuͤhret und erwieſen iſt. Und dieſes iſt eines der vornehmſten Mittel, ſo wohl bey den Altvaͤtern geweſen, als bey einigen heut zu Tage noch, mit unverletzten Kraͤften und fri- ſcher Geſundheit zu einem grauen Alter zu gelan- gen, wie dis auch Hippocrates angemerckt, wenn er ſaget. „Die allerbeſten und ſtaͤrckſten Mittel „zur Erhaltung der Geſundheit und Verlaͤnge- „rung des Lebens ſind: Daß man gerne arbeite „(wenigſtens der Arbeit nicht leichtlich ausweiche), „daß man ſich nicht allemal ſatt eſſe, und den „Samen wohl behalte und bewahre.‟ Daher hat der heilige GOtt dieſe gantze Sache vor dem luͤſternen Menſchen ſo verborgen, daß ſeiner Jntention nach vor dem mannbaren Alter nie- mand davon etwas erfahren ſolte, von dem es nicht ausdruͤcklich gefordert wird, daß ers wiſſe; und mit reinem Hertzen die hiebey vorkommen- den Wunder GOttes heiliglich bedencke; auch in dem Stande ſey, der boͤſen Luſt nicht zu ge- horchen. So wuͤrde er vor unzehlichen Suͤn- den, erſchrecklicher Gefahr, und unausſprechli- chem Elend verwahret, nicht wiſſende auf was Weiſe. Und wie ſelig ſind diejenigen Eltern, die ihre Kinder auf alle nur erſinnliche Art ſelbſt vor G 5

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/125>, abgerufen am 28.04.2024.