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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(I. Th.) Anatomisch-Medicinische
und verführen besonders die unbedachtsamen
Gemüther der Jugend, auch noch alsdenn, wenn
sie selbst schon lange vermodert sind. Solten
die nicht vor vielen andern, als die Lehrer der
Gottlosigkeit und Grundverderber der Welt, ei-
nen ausnehmenden Lohn zu erwarten haben in
des ewigen Feuers Pein? Jud. v. 7. Solches
wird ihnen von der Hand des HErrn (Jer.
2, 19. Jes. 50, 11.) mit höchster Billigkeit
wiederfahren: weil sie wieder den in der heiligen
Tauffe GOtte geschwornen Eid die Gottlosigkeit
auf eine so ausnehmende Weise befördert, und
wieder ihre geleistete Pflicht die Gottseligkeit auf-
gehalten und gehindert haben. Das werden
sie zu Lohn haben für ihr Wesen und ihr Thun.
Dann wird ihr Hertz fühlen, wie ihre Bosheit
so groß war; welches sie jetzt weder wissen noch
begreiffen wolten. Jerem. 4, 18. Ach! wie ists
denn möglich, daß solche Menschen der schreck-
lichen Worte ihres künftigen Richters vergessen?
Matth. 18, 6. 7. sqq. C. 13, 41. fordert GOtt
Leben um Leben, Seele um Seele: ach wehe!
womit werden sie so viele Seelen bezahlen kön-
nen!

Jm übrigen kann ich Jhnen nicht gnug be-
zeugen, mein theurester Freund, wie sehr ich
wünschte, daß sie das Gewichte, den Nachdruck,
und die unausbleibliche Gewißheit dieser 9ten
Schlußfolge auf einmal, und zum voraus recht
begreiffen möchten, ehe Jhnen der Glaube all-
zuspäte in die Hand kommt. Sie werden es
weiter unten aus vielen Umständen noch viel

deut-

(I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche
und verfuͤhren beſonders die unbedachtſamen
Gemuͤther der Jugend, auch noch alsdenn, wenn
ſie ſelbſt ſchon lange vermodert ſind. Solten
die nicht vor vielen andern, als die Lehrer der
Gottloſigkeit und Grundverderber der Welt, ei-
nen ausnehmenden Lohn zu erwarten haben in
des ewigen Feuers Pein? Jud. v. 7. Solches
wird ihnen von der Hand des HErrn (Jer.
2, 19. Jeſ. 50, 11.) mit hoͤchſter Billigkeit
wiederfahren: weil ſie wieder den in der heiligen
Tauffe GOtte geſchwornen Eid die Gottloſigkeit
auf eine ſo ausnehmende Weiſe befoͤrdert, und
wieder ihre geleiſtete Pflicht die Gottſeligkeit auf-
gehalten und gehindert haben. Das werden
ſie zu Lohn haben fuͤr ihr Weſen und ihr Thun.
Dann wird ihr Hertz fuͤhlen, wie ihre Bosheit
ſo groß war; welches ſie jetzt weder wiſſen noch
begreiffen wolten. Jerem. 4, 18. Ach! wie iſts
denn moͤglich, daß ſolche Menſchen der ſchreck-
lichen Worte ihres kuͤnftigen Richters vergeſſen?
Matth. 18, 6. 7. ſqq. C. 13, 41. fordert GOtt
Leben um Leben, Seele um Seele: ach wehe!
womit werden ſie ſo viele Seelen bezahlen koͤn-
nen!

Jm uͤbrigen kann ich Jhnen nicht gnug be-
zeugen, mein theureſter Freund, wie ſehr ich
wuͤnſchte, daß ſie das Gewichte, den Nachdruck,
und die unausbleibliche Gewißheit dieſer 9ten
Schlußfolge auf einmal, und zum voraus recht
begreiffen moͤchten, ehe Jhnen der Glaube all-
zuſpaͤte in die Hand kommt. Sie werden es
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[126/0146] (I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche und verfuͤhren beſonders die unbedachtſamen Gemuͤther der Jugend, auch noch alsdenn, wenn ſie ſelbſt ſchon lange vermodert ſind. Solten die nicht vor vielen andern, als die Lehrer der Gottloſigkeit und Grundverderber der Welt, ei- nen ausnehmenden Lohn zu erwarten haben in des ewigen Feuers Pein? Jud. v. 7. Solches wird ihnen von der Hand des HErrn (Jer. 2, 19. Jeſ. 50, 11.) mit hoͤchſter Billigkeit wiederfahren: weil ſie wieder den in der heiligen Tauffe GOtte geſchwornen Eid die Gottloſigkeit auf eine ſo ausnehmende Weiſe befoͤrdert, und wieder ihre geleiſtete Pflicht die Gottſeligkeit auf- gehalten und gehindert haben. Das werden ſie zu Lohn haben fuͤr ihr Weſen und ihr Thun. Dann wird ihr Hertz fuͤhlen, wie ihre Bosheit ſo groß war; welches ſie jetzt weder wiſſen noch begreiffen wolten. Jerem. 4, 18. Ach! wie iſts denn moͤglich, daß ſolche Menſchen der ſchreck- lichen Worte ihres kuͤnftigen Richters vergeſſen? Matth. 18, 6. 7. ſqq. C. 13, 41. fordert GOtt Leben um Leben, Seele um Seele: ach wehe! womit werden ſie ſo viele Seelen bezahlen koͤn- nen! Jm uͤbrigen kann ich Jhnen nicht gnug be- zeugen, mein theureſter Freund, wie ſehr ich wuͤnſchte, daß ſie das Gewichte, den Nachdruck, und die unausbleibliche Gewißheit dieſer 9ten Schlußfolge auf einmal, und zum voraus recht begreiffen moͤchten, ehe Jhnen der Glaube all- zuſpaͤte in die Hand kommt. Sie werden es weiter unten aus vielen Umſtaͤnden noch viel deut-

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/146>, abgerufen am 28.04.2024.