Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

(III. Th.) Von den sicheren Mitteln,
best, und wie unendlich ich dir verpflichtet und
verbunden sey: aber in mir ist keine Kraft. Ach
HErr hilf! ich schreye zu dir, wie ein Kind, das
sich so ofte verbrandt hat, und nun wieder ans
Feuer gerücket wird: ach HErr hilf! denn du
bist mein GOtt, mein Helfer und mein Erbar-
mer, mein Fels und meine Burg, auf den ich
mich verlasse immer und ewiglich. Wirf ab
von mir das schwere Joch der Sünden etc.

III. Regel.
MEDITARE. Erwege und nimm zu
Hertzen.
III. Nimm
zu Hertzen.

GEwöhnen sie ihr Hertz zu gottseli-
gen Betrachtungen; und nehmen
dabey alles tieff zu Hertzen, was
ihnen unter solchen Ueberlegungen durch
den Geist GOttes offenbar wird, es im
danckbaren Gehorsam anzuwenden.
O
wie nützlich und heilsam ist es, die Zeit, die man
von den nothwendigsten Geschäften entübriget,
mit anhaltenden geistlichen Betrachtungen zu-
zubringen! Dis gibt eine ungemeine Artzney ge-
gen die Unreinigkeit, und ein unvergleichliches
Mittel zur Erlangung eines keuschen Hertzens.
Besonders sollen sie die Zeit, da sie auf das Feld,
oder anders wohin spatzieren gehen, und da sie
im Bette Schlafloß liegen, solchen anfangs viel-
leicht verdrießlichen, aber nachhero Seel und
Leib erquickenden Betrachtungen widmen. Wie-

wol

(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
beſt, und wie unendlich ich dir verpflichtet und
verbunden ſey: aber in mir iſt keine Kraft. Ach
HErr hilf! ich ſchreye zu dir, wie ein Kind, das
ſich ſo ofte verbrandt hat, und nun wieder ans
Feuer geruͤcket wird: ach HErr hilf! denn du
biſt mein GOtt, mein Helfer und mein Erbar-
mer, mein Fels und meine Burg, auf den ich
mich verlaſſe immer und ewiglich. Wirf ab
von mir das ſchwere Joch der Suͤnden ꝛc.

III. Regel.
MEDITARE. Erwege und nimm zu
Hertzen.
III. Nimm
zu Hertzen.

GEwoͤhnen ſie ihr Hertz zu gottſeli-
gen Betrachtungen; und nehmen
dabey alles tieff zu Hertzen, was
ihnen unter ſolchen Ueberlegungen durch
den Geiſt GOttes offenbar wird, es im
danckbaren Gehorſam anzuwenden.
O
wie nuͤtzlich und heilſam iſt es, die Zeit, die man
von den nothwendigſten Geſchaͤften entuͤbriget,
mit anhaltenden geiſtlichen Betrachtungen zu-
zubringen! Dis gibt eine ungemeine Artzney ge-
gen die Unreinigkeit, und ein unvergleichliches
Mittel zur Erlangung eines keuſchen Hertzens.
Beſonders ſollen ſie die Zeit, da ſie auf das Feld,
oder anders wohin ſpatzieren gehen, und da ſie
im Bette Schlafloß liegen, ſolchen anfangs viel-
leicht verdrießlichen, aber nachhero Seel und
Leib erquickenden Betrachtungen widmen. Wie-

wol
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0514" n="494"/><fw place="top" type="header">(<hi rendition="#aq">III.</hi> Th.) <hi rendition="#b">Von den &#x017F;icheren Mitteln,</hi></fw><lb/>
be&#x017F;t, und wie unendlich ich dir verpflichtet und<lb/>
verbunden &#x017F;ey: aber in mir i&#x017F;t keine Kraft. Ach<lb/>
HErr hilf! ich &#x017F;chreye zu dir, wie ein Kind, das<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;o ofte verbrandt hat, und nun wieder ans<lb/>
Feuer geru&#x0364;cket wird: ach HErr hilf! denn du<lb/>
bi&#x017F;t mein GOtt, mein Helfer und mein Erbar-<lb/>
mer, mein Fels und meine Burg, auf den ich<lb/>
mich verla&#x017F;&#x017F;e immer und ewiglich. Wirf ab<lb/>
von mir das &#x017F;chwere Joch der Su&#x0364;nden &#xA75B;c.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Regel.<lb/><hi rendition="#aq">MEDITARE.</hi> Erwege und nimm zu<lb/>
Hertzen.</hi> </head><lb/>
            <note place="left"><hi rendition="#aq">III.</hi> Nimm<lb/>
zu Hertzen.</note>
            <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">G</hi>Ewo&#x0364;hnen &#x017F;ie ihr Hertz zu gott&#x017F;eli-<lb/>
gen Betrachtungen; und nehmen<lb/>
dabey alles tieff zu Hertzen, was<lb/>
ihnen unter &#x017F;olchen Ueberlegungen durch<lb/>
den Gei&#x017F;t GOttes offenbar wird, es im<lb/>
danckbaren Gehor&#x017F;am anzuwenden.</hi> O<lb/>
wie nu&#x0364;tzlich und heil&#x017F;am i&#x017F;t es, die Zeit, die man<lb/>
von den nothwendig&#x017F;ten Ge&#x017F;cha&#x0364;ften entu&#x0364;briget,<lb/>
mit anhaltenden gei&#x017F;tlichen Betrachtungen zu-<lb/>
zubringen! Dis gibt eine ungemeine Artzney ge-<lb/>
gen die Unreinigkeit, und ein unvergleichliches<lb/>
Mittel zur Erlangung eines keu&#x017F;chen Hertzens.<lb/>
Be&#x017F;onders &#x017F;ollen &#x017F;ie die Zeit, da &#x017F;ie auf das Feld,<lb/>
oder anders wohin &#x017F;patzieren gehen, und da &#x017F;ie<lb/>
im Bette Schlafloß liegen, &#x017F;olchen anfangs viel-<lb/>
leicht verdrießlichen, aber nachhero Seel und<lb/>
Leib erquickenden Betrachtungen widmen. Wie-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wol</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[494/0514] (III. Th.) Von den ſicheren Mitteln, beſt, und wie unendlich ich dir verpflichtet und verbunden ſey: aber in mir iſt keine Kraft. Ach HErr hilf! ich ſchreye zu dir, wie ein Kind, das ſich ſo ofte verbrandt hat, und nun wieder ans Feuer geruͤcket wird: ach HErr hilf! denn du biſt mein GOtt, mein Helfer und mein Erbar- mer, mein Fels und meine Burg, auf den ich mich verlaſſe immer und ewiglich. Wirf ab von mir das ſchwere Joch der Suͤnden ꝛc. III. Regel. MEDITARE. Erwege und nimm zu Hertzen. GEwoͤhnen ſie ihr Hertz zu gottſeli- gen Betrachtungen; und nehmen dabey alles tieff zu Hertzen, was ihnen unter ſolchen Ueberlegungen durch den Geiſt GOttes offenbar wird, es im danckbaren Gehorſam anzuwenden. O wie nuͤtzlich und heilſam iſt es, die Zeit, die man von den nothwendigſten Geſchaͤften entuͤbriget, mit anhaltenden geiſtlichen Betrachtungen zu- zubringen! Dis gibt eine ungemeine Artzney ge- gen die Unreinigkeit, und ein unvergleichliches Mittel zur Erlangung eines keuſchen Hertzens. Beſonders ſollen ſie die Zeit, da ſie auf das Feld, oder anders wohin ſpatzieren gehen, und da ſie im Bette Schlafloß liegen, ſolchen anfangs viel- leicht verdrießlichen, aber nachhero Seel und Leib erquickenden Betrachtungen widmen. Wie- wol

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/514
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/514>, abgerufen am 23.05.2024.