Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

Quellen der Unreinigkeit.
schmackt, auch aller Fleiß der Heiligung gantz
eckelhaft wird. Und so werden die unseligen Kin-
der fein beyzeiten von der Schaar der unsaubern
Geister mit Fleischeslust eingebeitzt und versauet;
folglich der himmlischen Salbung und des seligen
Königreichs der Himmel durchaus unfähig ge-
macht. Da lernt eines vom andern sündigen; da
heitzet der höllische Drache ein, und verkleistert den
Spiegel des Gemüths mit Unzuchtsbildern der-
massen, daß kein Strahl vom Gnadenlicht des
Evangelii hindurchscheinen kann, und alle gute
Unterweisungen in der Fleischeshitze wie in einem
Backofen zu Staub verbrannt werden; denn sie
entzünden ihr Hertz untereinander. Hos. 7, 6. 7.
Und die Eltern sehens wol gar nicht ungern, wann
nur ihre Mägdgens viele Freunde haben; bis sie in
Jammer und Hertzeleid gestürtzet sind. Sonst
aber verlangen sie eben nicht so heftig, daß ihre
Kinder klüger, weiser und heiliger seyn, als sie selbst
in dem Alter gewesen sind, nur daß dem Ehrenhause
kein Schandfleck angehengt werde, gebe auf wel-
cher Strasse ihre Seelen der Ewigkeit zu wandern.
Auf diese Weise hat sich denn Moloch nicht zu be-
klagen, daß er nicht unter uns eben so wohl seine
Sache habe, als unter den Heiden und heidnischen
Jsraeliten; sintemal die Kinder durch Weltgesinnt-
heit ihrer Eltern im Lustfeuer gelind und sachte an
ihren Seelen gebrannt und endlich zu Tode ver-
brannt werden.

g) Jm Krieg lernet man insgemein auchg) Solda-
ten Leben.

nicht viel gutes, dahin man aus Geld- und Ehr-
geitz, aus Muthwillen, aus Armuth und Mangel,
meistens aber aus Faulheit lauffet. Die Wer-
bungen sind die Besem, die das gröbste aus dem
Lande wegwischen. Was nun die ungezogene

Bur-

Quellen der Unreinigkeit.
ſchmackt, auch aller Fleiß der Heiligung gantz
eckelhaft wird. Und ſo werden die unſeligen Kin-
der fein beyzeiten von der Schaar der unſaubern
Geiſter mit Fleiſchesluſt eingebeitzt und verſauet;
folglich der himmliſchen Salbung und des ſeligen
Koͤnigreichs der Himmel durchaus unfaͤhig ge-
macht. Da lernt eines vom andern ſuͤndigen; da
heitzet der hoͤlliſche Drache ein, und verkleiſtert den
Spiegel des Gemuͤths mit Unzuchtsbildern der-
maſſen, daß kein Strahl vom Gnadenlicht des
Evangelii hindurchſcheinen kann, und alle gute
Unterweiſungen in der Fleiſcheshitze wie in einem
Backofen zu Staub verbrannt werden; denn ſie
entzuͤnden ihr Hertz untereinander. Hoſ. 7, 6. 7.
Und die Eltern ſehens wol gar nicht ungern, wann
nur ihre Maͤgdgens viele Freunde haben; bis ſie in
Jammer und Hertzeleid geſtuͤrtzet ſind. Sonſt
aber verlangen ſie eben nicht ſo heftig, daß ihre
Kinder kluͤger, weiſer und heiliger ſeyn, als ſie ſelbſt
in dem Alter geweſen ſind, nur daß dem Ehrenhauſe
kein Schandfleck angehengt werde, gebe auf wel-
cher Straſſe ihre Seelen der Ewigkeit zu wandern.
Auf dieſe Weiſe hat ſich denn Moloch nicht zu be-
klagen, daß er nicht unter uns eben ſo wohl ſeine
Sache habe, als unter den Heiden und heidniſchen
Jſraeliten; ſintemal die Kinder durch Weltgeſinnt-
heit ihrer Eltern im Luſtfeuer gelind und ſachte an
ihren Seelen gebrannt und endlich zu Tode ver-
brannt werden.

g) Jm Krieg lernet man insgemein auchg) Solda-
ten Leben.

nicht viel gutes, dahin man aus Geld- und Ehr-
geitz, aus Muthwillen, aus Armuth und Mangel,
meiſtens aber aus Faulheit lauffet. Die Wer-
bungen ſind die Beſem, die das groͤbſte aus dem
Lande wegwiſchen. Was nun die ungezogene

Bur-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0593" n="573"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Quellen der Unreinigkeit.</hi></fw><lb/>
&#x017F;chmackt, auch aller Fleiß der Heiligung gantz<lb/>
eckelhaft wird. Und &#x017F;o werden die un&#x017F;eligen Kin-<lb/>
der fein beyzeiten von der Schaar der un&#x017F;aubern<lb/>
Gei&#x017F;ter mit Flei&#x017F;cheslu&#x017F;t eingebeitzt und ver&#x017F;auet;<lb/>
folglich der himmli&#x017F;chen Salbung und des &#x017F;eligen<lb/>
Ko&#x0364;nigreichs der Himmel durchaus unfa&#x0364;hig ge-<lb/>
macht. Da lernt eines vom andern &#x017F;u&#x0364;ndigen; da<lb/>
heitzet der ho&#x0364;lli&#x017F;che Drache ein, und verklei&#x017F;tert den<lb/>
Spiegel des Gemu&#x0364;ths mit Unzuchtsbildern der-<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en, daß kein Strahl vom Gnadenlicht des<lb/>
Evangelii hindurch&#x017F;cheinen kann, und alle gute<lb/>
Unterwei&#x017F;ungen in der Flei&#x017F;cheshitze wie in einem<lb/>
Backofen zu Staub verbrannt werden; denn &#x017F;ie<lb/>
entzu&#x0364;nden ihr Hertz untereinander. Ho&#x017F;. 7, 6. 7.<lb/>
Und die Eltern &#x017F;ehens wol gar nicht ungern, wann<lb/>
nur ihre Ma&#x0364;gdgens viele Freunde haben; bis &#x017F;ie in<lb/>
Jammer und Hertzeleid ge&#x017F;tu&#x0364;rtzet &#x017F;ind. Son&#x017F;t<lb/>
aber verlangen &#x017F;ie eben nicht &#x017F;o heftig, daß ihre<lb/>
Kinder klu&#x0364;ger, wei&#x017F;er und heiliger &#x017F;eyn, als &#x017F;ie &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
in dem Alter gewe&#x017F;en &#x017F;ind, nur daß dem Ehrenhau&#x017F;e<lb/>
kein Schandfleck angehengt werde, gebe auf wel-<lb/>
cher Stra&#x017F;&#x017F;e ihre Seelen der Ewigkeit zu wandern.<lb/>
Auf die&#x017F;e Wei&#x017F;e hat &#x017F;ich denn Moloch nicht zu be-<lb/>
klagen, daß er nicht unter uns eben &#x017F;o wohl &#x017F;eine<lb/>
Sache habe, als unter den Heiden und heidni&#x017F;chen<lb/>
J&#x017F;raeliten; &#x017F;intemal die Kinder durch Weltge&#x017F;innt-<lb/>
heit ihrer Eltern im Lu&#x017F;tfeuer gelind und &#x017F;achte an<lb/>
ihren Seelen gebrannt und endlich zu Tode ver-<lb/>
brannt werden.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">g</hi>) Jm <hi rendition="#fr">Krieg lernet man insgemein auch</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">g</hi>) Solda-<lb/>
ten Leben.</note><lb/><hi rendition="#fr">nicht viel gutes,</hi> dahin man aus Geld- und Ehr-<lb/>
geitz, aus Muthwillen, aus Armuth und Mangel,<lb/>
mei&#x017F;tens aber aus Faulheit lauffet. Die Wer-<lb/>
bungen &#x017F;ind die Be&#x017F;em, die das gro&#x0364;b&#x017F;te aus dem<lb/>
Lande wegwi&#x017F;chen. Was nun die ungezogene<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Bur-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[573/0593] Quellen der Unreinigkeit. ſchmackt, auch aller Fleiß der Heiligung gantz eckelhaft wird. Und ſo werden die unſeligen Kin- der fein beyzeiten von der Schaar der unſaubern Geiſter mit Fleiſchesluſt eingebeitzt und verſauet; folglich der himmliſchen Salbung und des ſeligen Koͤnigreichs der Himmel durchaus unfaͤhig ge- macht. Da lernt eines vom andern ſuͤndigen; da heitzet der hoͤlliſche Drache ein, und verkleiſtert den Spiegel des Gemuͤths mit Unzuchtsbildern der- maſſen, daß kein Strahl vom Gnadenlicht des Evangelii hindurchſcheinen kann, und alle gute Unterweiſungen in der Fleiſcheshitze wie in einem Backofen zu Staub verbrannt werden; denn ſie entzuͤnden ihr Hertz untereinander. Hoſ. 7, 6. 7. Und die Eltern ſehens wol gar nicht ungern, wann nur ihre Maͤgdgens viele Freunde haben; bis ſie in Jammer und Hertzeleid geſtuͤrtzet ſind. Sonſt aber verlangen ſie eben nicht ſo heftig, daß ihre Kinder kluͤger, weiſer und heiliger ſeyn, als ſie ſelbſt in dem Alter geweſen ſind, nur daß dem Ehrenhauſe kein Schandfleck angehengt werde, gebe auf wel- cher Straſſe ihre Seelen der Ewigkeit zu wandern. Auf dieſe Weiſe hat ſich denn Moloch nicht zu be- klagen, daß er nicht unter uns eben ſo wohl ſeine Sache habe, als unter den Heiden und heidniſchen Jſraeliten; ſintemal die Kinder durch Weltgeſinnt- heit ihrer Eltern im Luſtfeuer gelind und ſachte an ihren Seelen gebrannt und endlich zu Tode ver- brannt werden. g) Jm Krieg lernet man insgemein auch nicht viel gutes, dahin man aus Geld- und Ehr- geitz, aus Muthwillen, aus Armuth und Mangel, meiſtens aber aus Faulheit lauffet. Die Wer- bungen ſind die Beſem, die das groͤbſte aus dem Lande wegwiſchen. Was nun die ungezogene Bur- g) Solda- ten Leben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/593
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/593>, abgerufen am 12.05.2024.