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Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582.

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Es ist aber diese Frewde vnd herrligkeit so groß / daß sie Petrus nicht begreiffen / noch mit worten außreden kan / allein daß er fühlet vnd empfindet / daß jm wol ist / also daß er mit seinen Gesellen nicht wider nach Hauß begeret.

Endlich vber dieses alles / tregt sich noch ein groß Wunder zu / Denn es vberschattet sie ein liechte Wolcke / die ein zeichen ist der gegenwart Gottes / darauß lest sich der Himlische Vater mit kurtzen / aber gantz gnedigen vnd holdseligen Worten vernemen / welche wir denn mit vleiß hören vnd erwegen sollen.

Denn wir ja sonst also gesinnet / daß wir gern gelerte vnd beredte Leut hören möchten / sonderlich aber / wenn wir jemand auß dem Himel / als einen Engel vom Himel hören solten / das würde vns zumalen angenem sein. Hie aber redet vnd prediget nicht ein gelerter beredter Mensch / ja auch kein Engel oder Ertzengel / sonder der Allmechtige Gott selber / der Engel vnd Menschen geschaffen / vnd jnen die Sprach gegeben hat.

Vnd ist diese Predigt dahin gerichtet / daß ste anzeigt / warumb sich Christus also verkleret hab / vnd welches der fürnembste gebrauch sey dieser Histori. Wie denn auch Petrus sonderlich diese Predigt Gottes widerholet 2. Pet. 1. vnd anzeigt / das Christus da empfangen hab / Ehr vnd Preiß / durch die Stimm so zu jm aus der Wolcken geschehen ist. Vnd sollen wir anch darumb diese Predigt dester vleissiger betrachten / dieweil sie zuuor der Himlisch Vater auch einmal gethan bey der Tauffe Christi / vnd sie nun zum andermal widerholet.

Es prediget aber der Himlische Vater von seinem lieben Son / dem HERRN Jesu Christo / vnd zeiget an / wofür jn die Menschen halten sollen. Denn Er war sonst an allen Geberden erfunden wie ein Mensch / vnd allem Elende wie ein ander Mensch vnterworffen / vnd scheinet also gar nichts mehr

Es ist aber diese Frewde vnd herrligkeit so groß / daß sie Petrus nicht begreiffen / noch mit worten außreden kan / allein daß er fühlet vnd empfindet / daß jm wol ist / also daß er mit seinen Gesellen nicht wider nach Hauß begeret.

Endlich vber dieses alles / tregt sich noch ein groß Wunder zu / Denn es vberschattet sie ein liechte Wolcke / die ein zeichen ist der gegenwart Gottes / darauß lest sich der Himlische Vater mit kurtzen / aber gantz gnedigen vnd holdseligen Worten vernemen / welche wir denn mit vleiß hören vnd erwegen sollen.

Denn wir ja sonst also gesinnet / daß wir gern gelerte vnd beredte Leut hören möchten / sonderlich aber / wenn wir jemand auß dem Himel / als einen Engel vom Himel hören solten / das würde vns zumalen angenem sein. Hie aber redet vnd prediget nicht ein gelerter beredter Mensch / ja auch kein Engel oder Ertzengel / sonder der Allmechtige Gott selber / der Engel vnd Menschen geschaffen / vnd jnen die Sprach gegeben hat.

Vnd ist diese Predigt dahin gerichtet / daß ste anzeigt / warumb sich Christus also verkleret hab / vnd welches der fürnembste gebrauch sey dieser Histori. Wie denn auch Petrus sonderlich diese Predigt Gottes widerholet 2. Pet. 1. vnd anzeigt / das Christus da empfangen hab / Ehr vnd Preiß / durch die Stimm so zu jm aus der Wolcken geschehen ist. Vnd sollen wir anch darumb diese Predigt dester vleissiger betrachten / dieweil sie zuuor der Himlisch Vater auch einmal gethan bey der Tauffe Christi / vnd sie nun zum andermal widerholet.

Es prediget aber der Himlische Vater von seinem lieben Son / dem HERRN Jesu Christo / vnd zeiget an / wofür jn die Menschen halten sollen. Denn Er war sonst an allen Geberden erfunden wie ein Mensch / vnd allem Elende wie ein ander Mensch vnterworffen / vnd scheinet also gar nichts mehr

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[0026] Es ist aber diese Frewde vnd herrligkeit so groß / daß sie Petrus nicht begreiffen / noch mit worten außreden kan / allein daß er fühlet vnd empfindet / daß jm wol ist / also daß er mit seinen Gesellen nicht wider nach Hauß begeret. Endlich vber dieses alles / tregt sich noch ein groß Wunder zu / Denn es vberschattet sie ein liechte Wolcke / die ein zeichen ist der gegenwart Gottes / darauß lest sich der Himlische Vater mit kurtzen / aber gantz gnedigen vnd holdseligen Worten vernemen / welche wir denn mit vleiß hören vnd erwegen sollen. Denn wir ja sonst also gesinnet / daß wir gern gelerte vnd beredte Leut hören möchten / sonderlich aber / wenn wir jemand auß dem Himel / als einen Engel vom Himel hören solten / das würde vns zumalen angenem sein. Hie aber redet vnd prediget nicht ein gelerter beredter Mensch / ja auch kein Engel oder Ertzengel / sonder der Allmechtige Gott selber / der Engel vnd Menschen geschaffen / vnd jnen die Sprach gegeben hat. Vnd ist diese Predigt dahin gerichtet / daß ste anzeigt / warumb sich Christus also verkleret hab / vnd welches der fürnembste gebrauch sey dieser Histori. Wie denn auch Petrus sonderlich diese Predigt Gottes widerholet 2. Pet. 1. vnd anzeigt / das Christus da empfangen hab / Ehr vnd Preiß / durch die Stimm so zu jm aus der Wolcken geschehen ist. Vnd sollen wir anch darumb diese Predigt dester vleissiger betrachten / dieweil sie zuuor der Himlisch Vater auch einmal gethan bey der Tauffe Christi / vnd sie nun zum andermal widerholet. Es prediget aber der Himlische Vater von seinem lieben Son / dem HERRN Jesu Christo / vnd zeiget an / wofür jn die Menschen halten sollen. Denn Er war sonst an allen Geberden erfunden wie ein Mensch / vnd allem Elende wie ein ander Mensch vnterworffen / vnd scheinet also gar nichts mehr

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_auslegung_1582/26>, abgerufen am 26.04.2024.