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Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582.

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im geringsten nicht raum geben / die alles leiden / so vns Menschen zu handen kompt / dahin deuten / als wenn es Zeichen des zorns vnd der vngnad Gottes weren / sonder das Creutz als ein sonderlich Zeichen der gnaden Gottes / dadurch wir dem Ebenbild seins lieben Sons gleich werden / mit gedult tragen.

WIr wissen auch Gott lob vnd danck / aus dem heiligen wort Gottes / das wenn wir also vnser Seel mit gedult fassen / vnserm lieben Gott in der stille aus halten / wir jme dem Himlischen Vater / einen sonderlichen angenemen dienst thun. Wie Hieremias Thren. 3. spricht / Es ist ein köstlich ding einem Man / das er das Joch in seiner Jugent trage / das ein Verlassener gedultig sey / wenn jn etwas vberfelt / vnd seinen Mund in den Staub stecke vnd der hoffnung erwarte. Vnd sind eben dieses die köstliche werck / so sonderlich in Gottes Wort an den grossen Heiligen / Abraham / Isaac / Jacob / Joseph / Hiob / Dauid vnd andern gerhümet werden.

ES prangen sonst vnsere Widersacher die Papisten gewaltig / mit jren vermeinten Gottsdiensten vnd wercken / so sie sonderlich in den Clöstern in jren Orden thun / vnd halten sie aus dermassen hoch. Aber in der warheit / ist eben das / das man Gott also im Creutz vnd leiden gedultig aushelt / viel ein herrlicher vnd köstlicher werck denn jene sind / ja ein recht geistlich werck. Wie denn auch solches werck / nemlich im Creutz gedültig sein / einen Menschen viel herter vnd saurer ankompt / als die gleissende werck der vermeinten geistlichen. Denn das ist nicht schwer / zu Chor gehen / gewisse tag kein Fleisch

im geringsten nicht raum geben / die alles leiden / so vns Menschen zu handen kompt / dahin deuten / als wenn es Zeichen des zorns vnd der vngnad Gottes weren / sonder das Creutz als ein sonderlich Zeichen der gnaden Gottes / dadurch wir dem Ebenbild seins lieben Sons gleich werden / mit gedult tragen.

WIr wissen auch Gott lob vnd danck / aus dem heiligen wort Gottes / das wenn wir also vnser Seel mit gedult fassen / vnserm lieben Gott in der stille aus halten / wir jme dem Himlischen Vater / einen sonderlichen angenemen dienst thun. Wie Hieremias Thren. 3. spricht / Es ist ein köstlich ding einem Man / das er das Joch in seiner Jugent trage / das ein Verlassener gedultig sey / wenn jn etwas vberfelt / vnd seinen Mund in den Staub stecke vnd der hoffnung erwarte. Vnd sind eben dieses die köstliche werck / so sonderlich in Gottes Wort an den grossen Heiligen / Abraham / Isaac / Jacob / Joseph / Hiob / Dauid vnd andern gerhümet werden.

ES prangen sonst vnsere Widersacher die Papisten gewaltig / mit jren vermeinten Gottsdiensten vnd wercken / so sie sonderlich in den Clöstern in jren Orden thun / vnd halten sie aus dermassen hoch. Aber in der warheit / ist eben das / das man Gott also im Creutz vnd leiden gedultig aushelt / viel ein herrlicher vnd köstlicher werck denn jene sind / ja ein recht geistlich werck. Wie denn auch solches werck / nemlich im Creutz gedültig sein / einen Menschen viel herter vnd saurer ankompt / als die gleissende werck der vermeinten geistlichen. Denn das ist nicht schwer / zu Chor gehen / gewisse tag kein Fleisch

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_auslegung_1582/7>, abgerufen am 27.04.2024.