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Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615.

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sonder da es die Notturfft vnd Gelegenheit erfordert / hat er zun Sachen gethan / was sich gehört / vnnd einem jeden nach Standts gelegenheit / so viel seine pflicht leiden wollen / zu Traetiren gewust.

Das fürnembst aber ist / das er so manchem armen Menschen / Predigern / Witwen / Wäysen / vnd andern guts gethan / beydes vom Closter wie hergebracht / vnnd sonderlich auch von seinen eignen Gütern / welchs ohn zweiffel Christus an jenem Tag rühmen vnd belohnen wird.

Wie aber Abraham nicht ist / in Rosen gesessen / sonder viel wiederwertigkeit außgestanden. Also hat er sein Creutz auch wol gehabt / vnd jhm der Segen / den jhm sonst GOTT gegeben / wol versaltzen.

Denn zugeschweigen was er in seinem weitleufftigen Ampt vnnd Haußhaltung außgestanden / hat jhn sonderlich hoch betrübt / daß er erleben / vnnd mit seinen Augen ansehen müssen / daß das schöne Closter so jämmerlich zerstöret / wie er denn von der zeit an mit dem Abraham zusehens abgenommen hat.

Dazu ist kommen das sein hertzliebe Sara vnd vorige Hauß Fraw / da er jhr am besten bedörffte / jhm GOtt durch den zeitlichen Todt genommen hat / welchs jhm ein harter stoß zum Hertzen gewesen.

Er hat aber wie Abraham nach Sarae Todt / die Keturam genommen / gegenwertige seine betrübte Witwe gefreyet / vnnd deren pfleg in seinem Alter / vnnd Schwachheit wol genossen.

Endlich aber hat GOtt vber die albereit jhm anhangende Schwachheit jhn auffs new angegriffen / vnnd am verschienen Donnerstag in der Nacht vmb 12. Vhr aus diesem Leben abgefordert.

Aber wie der liebe Abraham sich des Tags Christi ge-

sonder da es die Notturfft vnd Gelegenheit erfordert / hat er zun Sachen gethan / was sich gehört / vnnd einem jeden nach Standts gelegenheit / so viel seine pflicht leiden wollen / zu Traetiren gewust.

Das fürnembst aber ist / das er so manchem armen Menschen / Predigern / Witwen / Wäysen / vnd andern guts gethan / beydes vom Closter wie hergebracht / vnnd sonderlich auch von seinen eignen Gütern / welchs ohn zweiffel Christus an jenem Tag rühmen vnd belohnen wird.

Wie aber Abraham nicht ist / in Rosen gesessen / sonder viel wiederwertigkeit außgestanden. Also hat er sein Creutz auch wol gehabt / vnd jhm der Segen / den jhm sonst GOTT gegeben / wol versaltzen.

Denn zugeschweigen was er in seinem weitleufftigen Ampt vnnd Haußhaltung außgestanden / hat jhn sonderlich hoch betrübt / daß er erleben / vnnd mit seinen Augen ansehen müssen / daß das schöne Closter so jämmerlich zerstöret / wie er denn von der zeit an mit dem Abraham zusehens abgenommen hat.

Dazu ist kommen das sein hertzliebe Sara vnd vorige Hauß Fraw / da er jhr am besten bedörffte / jhm GOtt durch den zeitlichen Todt genommen hat / welchs jhm ein harter stoß zum Hertzen gewesen.

Er hat aber wie Abraham nach Sarae Todt / die Keturam genommen / gegenwertige seine betrübte Witwe gefreyet / vnnd deren pfleg in seinem Alter / vnnd Schwachheit wol genossen.

Endlich aber hat GOtt vber die albereit jhm anhangende Schwachheit jhn auffs new angegriffen / vnnd am verschienen Donnerstag in der Nacht vmb 12. Vhr aus diesem Leben abgefordert.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predige_1615/26>, abgerufen am 26.04.2024.