Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602.

Bild:
<< vorherige Seite

Da solte nun einer wol meinen / dieweil sie fromb vnd guthetig / vnnd in jhrem beruff fleissig gewesen / es würde jhr Gott ein langes Leben verliehen / vnd es jhr wol gehen lassen / vnnd wenn er sie ja aus dieser Welt abfordern wollen / sie wol / wie den Enoch / lebendig in den Himmel genommen haben.

Es saget aber GOtt Jes. 55. Meine Gedancken sind nicht ewer Gedancken / vnd ewer Weg sind nicht meine Weg / sondern so viel der Himmel höher ist / denn die Erde / so sind auch meine Weg höher / denn ewer Weg / vnnd meine Gedancken / denn ewer Gedancken.

Denn es wird an der Tabea erfüllet / das im 4. Psalm stehet / Erkennet / das der HERR seine Heiligen wunderlich führet. Denn da mancher böser Mensch frisch vnd gesundt ist / wird sie kranck / vnd malet sie GOtt damit für andern Menschen aus / als wenn sie die ergste were.

Nun ist Kranckheit vnter andern straffen Gottes nicht die geringste / sonder eine von den fürnembsten / denn in Kranckheit leben / ist zumalen beschwerlich. Andere Plage / an Haab vnd Gütern / oder dergleichen / sind ausser dem Menschen: Aber Kranckheiten treten an Leib vnd Leben / Daher Hiob / der gedültig war / da er all sein Haab vnd Güter / vnd seine Kinder verlohr / wird in seiner Kranckheit vngedültig.

Vnd ob wol für die gute Tabeam ohn zweiffel

Da solte nun einer wol meinen / dieweil sie fromb vnd guthetig / vnnd in jhrem beruff fleissig gewesen / es würde jhr Gott ein langes Leben verliehen / vnd es jhr wol gehen lassen / vnnd wenn er sie ja aus dieser Welt abfordern wollen / sie wol / wie den Enoch / lebendig in den Himmel genommen haben.

Es saget aber GOtt Jes. 55. Meine Gedancken sind nicht ewer Gedancken / vnd ewer Weg sind nicht meine Weg / sondern so viel der Himmel höher ist / denn die Erde / so sind auch meine Weg höher / deñ ewer Weg / vnnd meine Gedancken / denn ewer Gedancken.

Denn es wird an der Tabea erfüllet / das im 4. Psalm stehet / Erkennet / das der HERR seine Heiligen wunderlich führet. Denn da mancher böser Mensch frisch vnd gesundt ist / wird sie kranck / vnd malet sie GOtt damit für andern Menschen aus / als wenn sie die ergste were.

Nun ist Kranckheit vnter andern straffen Gottes nicht die geringste / sonder eine võ den fürnembsten / denn in Kranckheit leben / ist zumalen beschwerlich. Andere Plage / an Haab vnd Gütern / oder dergleichen / sind ausser dem Menschen: Aber Kranckheiten treten an Leib vnd Leben / Daher Hiob / der gedültig war / da er all sein Haab vnd Güter / vnd seine Kinder verlohr / wird in seiner Kranckheit vngedültig.

Vnd ob wol für die gute Tabeam ohn zweiffel

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0025"/>
        <p>Da solte nun einer wol meinen / dieweil sie fromb vnd guthetig / vnnd in jhrem                      beruff fleissig gewesen / es würde jhr Gott ein langes Leben verliehen / vnd es                      jhr wol gehen lassen / vnnd wenn er sie ja aus dieser Welt abfordern wollen /                      sie wol / wie den Enoch / lebendig in den Himmel genommen haben.</p>
        <p>Es saget aber GOtt Jes. 55. Meine Gedancken sind nicht ewer Gedancken / vnd ewer                      Weg sind nicht meine Weg / sondern so viel der Himmel höher ist / denn die Erde                      / so sind auch meine Weg höher / den&#x0303; ewer Weg / vnnd meine                      Gedancken / denn ewer Gedancken.</p>
        <p>Denn es wird an der Tabea erfüllet / das im 4. Psalm stehet / Erkennet / das der                      HERR seine Heiligen wunderlich führet. Denn da mancher böser Mensch frisch vnd                      gesundt ist / wird sie kranck / vnd malet sie GOtt damit für andern Menschen aus                      / als wenn sie die ergste were.</p>
        <p>Nun ist Kranckheit vnter andern straffen Gottes nicht die geringste / sonder eine                          vo&#x0303; den fürnembsten / denn in Kranckheit leben / ist zumalen                      beschwerlich. Andere Plage / an Haab vnd Gütern / oder dergleichen / sind ausser                      dem Menschen: Aber Kranckheiten treten an Leib vnd Leben / Daher Hiob / der                      gedültig war / da er all sein Haab vnd Güter / vnd seine Kinder verlohr / wird                      in seiner Kranckheit vngedültig.</p>
        <p>Vnd ob wol für die gute Tabeam ohn zweiffel
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0025] Da solte nun einer wol meinen / dieweil sie fromb vnd guthetig / vnnd in jhrem beruff fleissig gewesen / es würde jhr Gott ein langes Leben verliehen / vnd es jhr wol gehen lassen / vnnd wenn er sie ja aus dieser Welt abfordern wollen / sie wol / wie den Enoch / lebendig in den Himmel genommen haben. Es saget aber GOtt Jes. 55. Meine Gedancken sind nicht ewer Gedancken / vnd ewer Weg sind nicht meine Weg / sondern so viel der Himmel höher ist / denn die Erde / so sind auch meine Weg höher / deñ ewer Weg / vnnd meine Gedancken / denn ewer Gedancken. Denn es wird an der Tabea erfüllet / das im 4. Psalm stehet / Erkennet / das der HERR seine Heiligen wunderlich führet. Denn da mancher böser Mensch frisch vnd gesundt ist / wird sie kranck / vnd malet sie GOtt damit für andern Menschen aus / als wenn sie die ergste were. Nun ist Kranckheit vnter andern straffen Gottes nicht die geringste / sonder eine võ den fürnembsten / denn in Kranckheit leben / ist zumalen beschwerlich. Andere Plage / an Haab vnd Gütern / oder dergleichen / sind ausser dem Menschen: Aber Kranckheiten treten an Leib vnd Leben / Daher Hiob / der gedültig war / da er all sein Haab vnd Güter / vnd seine Kinder verlohr / wird in seiner Kranckheit vngedültig. Vnd ob wol für die gute Tabeam ohn zweiffel

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/25
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/25>, abgerufen am 26.04.2024.