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Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615.

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Welther Tag vnd eigentliche Jahrzeit vns göttlicher Providentz erinnert. Denn ja es nicht ongefehr vnd schlumpßweis / sonder aus göttlicher versehung geschehen / daß solche beyde hohe Personen dieses Fürstl: Hauses (proavus vnd pronepos) eben in einem Monat / ja auff einen Tag gestorben. Derwegen weil es durch GOttes sonderliche schickung geschehen / wir vns billich mit gedult in die sach ergeben / vnd mit Hiob sagen sollen / wie es dem HErrn gefallen / so ist es geschehen / der Name des HErrn sey gelobet.

Dieweil es aber weh thut / Kinder vnd nahe Verwanten / so gar Jung verlieren / sollen wir den Trost / den vns die verlesene Histori vnd Predigt Christi von den vnmündigen Kindern gibt / vns wol zu nutz machen.

Ohne ists nicht / dieses vnser liebes Herrlin / ist wie alle Menschen in Sünden empffangen vnd geboren / vnd von natur wie wir alle ein Kind des Zorns / vnd wie Christus in der verlesenen Predigt sagt / verloren gewesen.

Aber wir ziehen auff vnser liebes Herrlin billich die gnadenreiche verheissung des Evangelij / daß Christus kommen in die Welt / die Sünder seelig zu machen. Des Menschen Sohn / spricht Christus von den Kindern insonderheit auch / ist kommen seelig zu machen das verloren ist: Es ist für ewerm Vater im Hmmel nicht der wille / daß jemand von diesen Kleinen verloren werde. Das hat dem Kind / vnd vns allen Christus erworben.

Das wir aber solchen Trost auff diesen jungen Herrn ziehen / des haben wir gewissen vnd bestendigen Grund. Denn er ist ein Mitglied der Kirchen vnd Gemein Christi / vnd ist der Christlichen Kirchen einverleibt durch die heilige Tauff / er ist da wieder geborn / denn die Tauff ist ein Bad der Wiedergeburt Tit 3. da hat er Christum als ein schönes Kleid angezogen / darin er mit allen ehren für dem Angesicht des himlischen

Welther Tag vnd eigentliche Jahrzeit vns göttlicher Providentz erinnert. Deñ ja es nicht ongefehr vnd schlumpßweis / sonder aus göttlicher versehung geschehen / daß solche beyde hohe Personen dieses Fürstl: Hauses (proavus vnd pronepos) eben in einem Monat / ja auff einen Tag gestorben. Derwegen weil es durch GOttes sonderliche schickung geschehen / wir vns billich mit gedult in die sach ergeben / vnd mit Hiob sagen sollen / wie es dem HErrn gefallen / so ist es geschehen / der Name des HErrn sey gelobet.

Dieweil es aber weh thut / Kinder vnd nahe Verwanten / so gar Jung verlieren / sollen wir den Trost / den vns die verlesene Histori vnd Predigt Christi von den vnmündigen Kindern gibt / vns wol zu nutz machen.

Ohne ists nicht / dieses vnser liebes Herrlin / ist wie alle Menschen in Sünden empffangen vnd geboren / vnd von natur wie wir alle ein Kind des Zorns / vnd wie Christus in der verlesenen Predigt sagt / verloren gewesen.

Aber wir ziehen auff vnser liebes Herrlin billich die gnadenreiche verheissung des Evangelij / daß Christus kommen in die Welt / die Sünder seelig zu machen. Des Menschen Sohn / spricht Christus von den Kindern insonderheit auch / ist kommen seelig zu machen das verloren ist: Es ist für ewerm Vater im Hmmel nicht der wille / daß jemand von diesen Kleinen verloren werde. Das hat dem Kind / vnd vns allen Christus erworben.

Das wir aber solchen Trost auff diesen jungen Herrn ziehen / des haben wir gewissen vnd bestendigen Grund. Denn er ist ein Mitglied der Kirchen vnd Gemein Christi / vnd ist der Christlichen Kirchen einverleibt durch die heilige Tauff / er ist da wieder geborn / denn die Tauff ist ein Bad der Wiedergeburt Tit 3. da hat er Christum als ein schönes Kleid angezogen / darin er mit allen ehren für dem Angesicht des himlischen

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[0027] Welther Tag vnd eigentliche Jahrzeit vns göttlicher Providentz erinnert. Deñ ja es nicht ongefehr vnd schlumpßweis / sonder aus göttlicher versehung geschehen / daß solche beyde hohe Personen dieses Fürstl: Hauses (proavus vnd pronepos) eben in einem Monat / ja auff einen Tag gestorben. Derwegen weil es durch GOttes sonderliche schickung geschehen / wir vns billich mit gedult in die sach ergeben / vnd mit Hiob sagen sollen / wie es dem HErrn gefallen / so ist es geschehen / der Name des HErrn sey gelobet. Dieweil es aber weh thut / Kinder vnd nahe Verwanten / so gar Jung verlieren / sollen wir den Trost / den vns die verlesene Histori vnd Predigt Christi von den vnmündigen Kindern gibt / vns wol zu nutz machen. Ohne ists nicht / dieses vnser liebes Herrlin / ist wie alle Menschen in Sünden empffangen vnd geboren / vnd von natur wie wir alle ein Kind des Zorns / vnd wie Christus in der verlesenen Predigt sagt / verloren gewesen. Aber wir ziehen auff vnser liebes Herrlin billich die gnadenreiche verheissung des Evangelij / daß Christus kommen in die Welt / die Sünder seelig zu machen. Des Menschen Sohn / spricht Christus von den Kindern insonderheit auch / ist kommen seelig zu machen das verloren ist: Es ist für ewerm Vater im Hmmel nicht der wille / daß jemand von diesen Kleinen verloren werde. Das hat dem Kind / vnd vns allen Christus erworben. Das wir aber solchen Trost auff diesen jungen Herrn ziehen / des haben wir gewissen vnd bestendigen Grund. Denn er ist ein Mitglied der Kirchen vnd Gemein Christi / vnd ist der Christlichen Kirchen einverleibt durch die heilige Tauff / er ist da wieder geborn / denn die Tauff ist ein Bad der Wiedergeburt Tit 3. da hat er Christum als ein schönes Kleid angezogen / darin er mit allen ehren für dem Angesicht des himlischen

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1615/27>, abgerufen am 29.04.2024.