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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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und der Römer, der Germanen besonders, erscheinende dreigezackte Blitz ist das gleiche Symbol und nicht etwa sollen jene Symbole den dreigezackten Blitz symbolisiren, wie Schwartz, a. a. O., S. 225 meint, denn der Blitz ist ja nicht wirklich dreigezackt, sondern wird nur symbolisirend dreigezackt gedacht und gemacht. Gott schaffend und herrschend in den drei Welten des Werdens, des Lebens und des Todes ist der eigentliche dreifache, dreieinige und einzige Gott des Alterthums; die Göttertriaden .oder Göttertrilogien des Alterthums sind selbst nur ein Symbol und keine drei göttlichen Personen im Sinne und in der Sprache der christlichen Kirche und der christlichen Theologen. Der dreigezackte Blitz und der Dreifuss der Licht- und Sonnengötter1) und die Göttertrilogien z. B. von Brahma, Vischnu und Civa, - der Mithra [fremdsprachliches Material] der Griechen,2) - der Meister mit der aufgehenden Sonne und dem untergehenden Monde und die drei Grade der Maurer, - Mithra mit Sonne und Mond, welchen letztern zwei Cypressen zur Seite stehen, auf Mithrasdenkmälern der römischen Zeit,3) drei Cypressen, eine grössere mit zwei kleinern zur Seite, als Symbole der syrischen Göttin (des Meisters).und der Sonne und des Mondes auf syrischen Denkmälern4) - Osiris, Isis und Horus, - die Göttin mit dem dreifachen Armbande am linken Arme auf ägyptischen Stelen im Museum des Louvre zu Paris und im britischen Museum, welche Göttin auf einem Löwen steht und auf dem Haupte die Mondsichel trägt, - nach Rouge und Lajard, a. a. O., S. 168, Anm. 2 für die assyrische Venus oder Hathor, Athyr, Astarte, Hastoreth zu halten, aber wohl die Isis in der Gestalt der Bubastis, die griechische Artemis und lateinische Diana, die Diva triformis, die dreigestaltige Göttin ist,5) - die griechische Athena Tritomenis, - der drei Aepfel als die Symbole des durch ihn dreigetheilten Jahres in der linken Hand tragende

1) Preller, grievh. Mythologie, I. S. 182 u. II. S 108
2) Lajard, recherches, p. 274.
3) Lajard, a a. O., S. 273 ff.
4) Lajard, a. a. O., S. 57 vergl. mit Taf. V, Nr. 1 u. Taf. XIV, Nr. 1 und 2.
5) Prichard, ägypt. Mythologie, S. 117 u. 122.

und der Römer, der Germanen besonders, erscheinende dreigezackte Blitz ist das gleiche Symbol und nicht etwa sollen jene Symbole den dreigezackten Blitz symbolisiren, wie Schwartz, a. a. O., S. 225 meint, denn der Blitz ist ja nicht wirklich dreigezackt, sondern wird nur symbolisirend dreigezackt gedacht und gemacht. Gott schaffend und herrschend in den drei Welten des Werdens, des Lebens und des Todes ist der eigentliche dreifache, dreieinige und einzige Gott des Alterthums; die Göttertriaden .oder Göttertrilogien des Alterthums sind selbst nur ein Symbol und keine drei göttlichen Personen im Sinne und in der Sprache der christlichen Kirche und der christlichen Theologen. Der dreigezackte Blitz und der Dreifuss der Licht- und Sonnengötter1) und die Göttertrilogien z. B. von Brahma, Vischnu und Çiva, – der Mithra [fremdsprachliches Material] der Griechen,2) – der Meister mit der aufgehenden Sonne und dem untergehenden Monde und die drei Grade der Maurer, – Mithra mit Sonne und Mond, welchen letztern zwei Cypressen zur Seite stehen, auf Mithrasdenkmälern der römischen Zeit,3) drei Cypressen, eine grössere mit zwei kleinern zur Seite, als Symbole der syrischen Göttin (des Meisters).und der Sonne und des Mondes auf syrischen Denkmälern4) – Osiris, Isis und Horus, – die Göttin mit dem dreifachen Armbande am linken Arme auf ägyptischen Stelen im Museum des Louvre zu Paris und im britischen Museum, welche Göttin auf einem Löwen steht und auf dem Haupte die Mondsichel trägt, – nach Rougé und Lajard, a. a. O., S. 168, Anm. 2 für die assyrische Venus oder Hâthôr, Athyr, Astarte, Hastoreth zu halten, aber wohl die Isis in der Gestalt der Bubastis, die griechische Artemis und lateinische Diana, die Diva triformis, die dreigestaltige Göttin ist,5) – die griechische Athena Tritomenis, – der drei Aepfel als die Symbole des durch ihn dreigetheilten Jahres in der linken Hand tragende

1) Preller, grievh. Mythologie, I. S. 182 u. II. S 108
2) Lajard, recherches, p. 274.
3) Lajard, a a. O., S. 273 ff.
4) Lajard, a. a. O., S. 57 vergl. mit Taf. V, Nr. 1 u. Taf. XIV, Nr. 1 und 2.
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 dreigezackt, sondern wird nur symbolisirend dreigezackt gedacht und gemacht. Gott schaffend und
 herrschend in den drei Welten des Werdens, des Lebens und des Todes ist der eigentliche dreifache,
 dreieinige und einzige Gott des Alterthums; die Göttertriaden .oder Göttertrilogien des Alterthums
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 die Mondsichel trägt, &#x2013; nach Rougé und Lajard, a. a. O., S. 168, Anm. 2 für die assyrische Venus
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 die griechische Artemis und lateinische Diana, die Diva triformis, die dreigestaltige Göttin
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[303/0319] und der Römer, der Germanen besonders, erscheinende dreigezackte Blitz ist das gleiche Symbol und nicht etwa sollen jene Symbole den dreigezackten Blitz symbolisiren, wie Schwartz, a. a. O., S. 225 meint, denn der Blitz ist ja nicht wirklich dreigezackt, sondern wird nur symbolisirend dreigezackt gedacht und gemacht. Gott schaffend und herrschend in den drei Welten des Werdens, des Lebens und des Todes ist der eigentliche dreifache, dreieinige und einzige Gott des Alterthums; die Göttertriaden .oder Göttertrilogien des Alterthums sind selbst nur ein Symbol und keine drei göttlichen Personen im Sinne und in der Sprache der christlichen Kirche und der christlichen Theologen. Der dreigezackte Blitz und der Dreifuss der Licht- und Sonnengötter 1) und die Göttertrilogien z. B. von Brahma, Vischnu und Çiva, – der Mithra _ der Griechen, 2) – der Meister mit der aufgehenden Sonne und dem untergehenden Monde und die drei Grade der Maurer, – Mithra mit Sonne und Mond, welchen letztern zwei Cypressen zur Seite stehen, auf Mithrasdenkmälern der römischen Zeit, 3) drei Cypressen, eine grössere mit zwei kleinern zur Seite, als Symbole der syrischen Göttin (des Meisters).und der Sonne und des Mondes auf syrischen Denkmälern 4) – Osiris, Isis und Horus, – die Göttin mit dem dreifachen Armbande am linken Arme auf ägyptischen Stelen im Museum des Louvre zu Paris und im britischen Museum, welche Göttin auf einem Löwen steht und auf dem Haupte die Mondsichel trägt, – nach Rougé und Lajard, a. a. O., S. 168, Anm. 2 für die assyrische Venus oder Hâthôr, Athyr, Astarte, Hastoreth zu halten, aber wohl die Isis in der Gestalt der Bubastis, die griechische Artemis und lateinische Diana, die Diva triformis, die dreigestaltige Göttin ist, 5) – die griechische Athena Tritomenis, – der drei Aepfel als die Symbole des durch ihn dreigetheilten Jahres in der linken Hand tragende 1) Preller, grievh. Mythologie, I. S. 182 u. II. S 108 2) Lajard, recherches, p. 274. 3) Lajard, a a. O., S. 273 ff. 4) Lajard, a. a. O., S. 57 vergl. mit Taf. V, Nr. 1 u. Taf. XIV, Nr. 1 und 2. 5) Prichard, ägypt. Mythologie, S. 117 u. 122.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/319>, abgerufen am 06.05.2024.