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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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einigen Abschriften dieser zwey Briefen das Jahr 1297 in der Unterschrift, allein es wird solches durch das beygefügte sechste Jahr der Regierung des Kaysers und einige andere Umstände widerleget. Es sind diese beyde Briefe in Lateinischer Sprache, nach der Gewohnheit der damaligen Zeit, verfasset, aber auch so bald hernach in das Teutsche übersetzet worden. Nach Inhalt dieser Briefen, unter anderer hieher gehörigen Urkunden, hat der Kayser (welchem bereits von seiner Mutter Adelheid eine besondere Achtung vor den Franciscaner Claren-Orden eingepflantzet war) in dem Jahre 1296 aus lauterem Hertzen (wie er l. c. redet) zu einem freywilligen und andächtigen Opfer vor seine Sünden, und um seiner und seiner Vor-Eltern Seeligkeit willen, auf gutes und stätiges Ermahnen seiner Gemahlin, und Rath seines Bruders Diethers, Prediger-Ordens und Meisters der H. Geschrift, (wie es in der U. heisset) wie auch auf frommes Bitten seiner Tochter Adelheid und seiner Süster (Schwester) Richard, (welche beyde damals in dem Claren-Closter zu Maintz Nonnen waren) sich entschlossen, ein neues Closter dem Herrn Christo, seiner H. Mutter Marien, der H. Jungfrauen Claren und allen Heiligen zu Ehren anzurichten. Es war diese benennte Clara eine Mitburgerin des bekannten Francisci, Stifters das Franciscaner-Ordens. Denn sie war, wie derselbe,

einigen Abschriften dieser zwey Briefen das Jahr 1297 in der Unterschrift, allein es wird solches durch das beygefügte sechste Jahr der Regierung des Kaysers und einige andere Umstände widerleget. Es sind diese beyde Briefe in Lateinischer Sprache, nach der Gewohnheit der damaligen Zeit, verfasset, aber auch so bald hernach in das Teutsche übersetzet worden. Nach Inhalt dieser Briefen, unter anderer hieher gehörigen Urkunden, hat der Kayser (welchem bereits von seiner Mutter Adelheid eine besondere Achtung vor den Franciscaner Claren-Orden eingepflantzet war) in dem Jahre 1296 aus lauterem Hertzen (wie er l. c. redet) zu einem freywilligen und andächtigen Opfer vor seine Sünden, und um seiner und seiner Vor-Eltern Seeligkeit willen, auf gutes und stätiges Ermahnen seiner Gemahlin, und Rath seines Bruders Diethers, Prediger-Ordens und Meisters der H. Geschrift, (wie es in der U. heisset) wie auch auf frommes Bitten seiner Tochter Adelheid und seiner Süster (Schwester) Richard, (welche beyde damals in dem Claren-Closter zu Maintz Nonnen waren) sich entschlossen, ein neues Closter dem Herrn Christo, seiner H. Mutter Marien, der H. Jungfrauen Claren und allen Heiligen zu Ehren anzurichten. Es war diese benennte Clara eine Mitburgerin des bekannten Francisci, Stifters das Franciscaner-Ordens. Denn sie war, wie derselbe,

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[393/0429] einigen Abschriften dieser zwey Briefen das Jahr 1297 in der Unterschrift, allein es wird solches durch das beygefügte sechste Jahr der Regierung des Kaysers und einige andere Umstände widerleget. Es sind diese beyde Briefe in Lateinischer Sprache, nach der Gewohnheit der damaligen Zeit, verfasset, aber auch so bald hernach in das Teutsche übersetzet worden. Nach Inhalt dieser Briefen, unter anderer hieher gehörigen Urkunden, hat der Kayser (welchem bereits von seiner Mutter Adelheid eine besondere Achtung vor den Franciscaner Claren-Orden eingepflantzet war) in dem Jahre 1296 aus lauterem Hertzen (wie er l. c. redet) zu einem freywilligen und andächtigen Opfer vor seine Sünden, und um seiner und seiner Vor-Eltern Seeligkeit willen, auf gutes und stätiges Ermahnen seiner Gemahlin, und Rath seines Bruders Diethers, Prediger-Ordens und Meisters der H. Geschrift, (wie es in der U. heisset) wie auch auf frommes Bitten seiner Tochter Adelheid und seiner Süster (Schwester) Richard, (welche beyde damals in dem Claren-Closter zu Maintz Nonnen waren) sich entschlossen, ein neues Closter dem Herrn Christo, seiner H. Mutter Marien, der H. Jungfrauen Claren und allen Heiligen zu Ehren anzurichten. Es war diese benennte Clara eine Mitburgerin des bekannten Francisci, Stifters das Franciscaner-Ordens. Denn sie war, wie derselbe,

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/429>, abgerufen am 15.05.2024.