Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.N. 51.) (Den 21. Nov. 1707. Schweizerische Berg-Reisen. WAnn man dasselbe siedet/ so wird es Milchweiß/ wegen vilen irr- 1. Das reine/ hellautere/ an und vor sich selbs in vil Weg gesunde Berg- 2. Eine irrdische Materi/ welche einer gesiegleten Erde/ oder dem Spath 3. Ein Aluminoses Salz. 4. Einen subtilen Schwefel; wo der von anderen ihme zugeschriebene Aus jez gefundenen 4. Haubtquellen leite ich her des Fläscherwassers Ei- 2. Von denen weissen irrdischen Theilen eine auftröknende/ die Saüre ver- schluken-
N. 51.) (Den 21. Nov. 1707. Schweizeriſche Berg-Reiſen. WAnn man daſſelbe ſiedet/ ſo wird es Milchweiß/ wegen vilen irꝛ- 1. Das reine/ hellautere/ an und vor ſich ſelbs in vil Weg geſunde Berg- 2. Eine irꝛdiſche Materi/ welche einer geſiegleten Erde/ oder dem Spath 3. Ein Aluminoſes Salz. 4. Einen ſubtilen Schwefel; wo der von anderen ihme zugeſchriebene Aus jez gefundenen 4. Haubtquellen leite ich her des Flaͤſcherwaſſers Ei- 2. Von denen weiſſen irꝛdiſchen Theilen eine auftroͤknende/ die Sauͤre ver- ſchluken-
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N. 51.)
(Den 21. Nov. 1707.
Schweizeriſche
Berg-Reiſen.
WAnn man daſſelbe ſiedet/ ſo wird es Milchweiß/ wegen vilen irꝛ-
diſch- und ſaltzichten Theilen/ welche ſich hernach zu Boden ſetzen und
an dem Keſſel anhenken in Geſtalt eines Tartari, Toſi, Bad- oder
Waſſerſteins/ welcher von Anſchuͤttung des Vitriol- oder anderen ſcharff-
ſauren Geiſts in einen Jaſt gerahtet/ aufgehet/ und einen aromatiſchen/ ganz
lieblichen Dampf/ oder Rauch von ſich gibt. Sothane Fermentation iſt
anderen Badſteinen/ die gemeinlich alle irꝛdiſch Alcaliſcher Natur ſind/ ge-
mein/ es hat aber unſer Flaͤſcher-Waſſer-Stein noch etwas anders in re-
ceſſu, und nahmentlich ein ſuͤß-ſaurlecht-zuſamenziehendes braunes Salz/
wie ich dann deſſen 7. Drachmen, oder Quintlein erhalten auß 30. Pfund
des Steins. Diſes Aluminos-Saltz kan auch mit dem Mund geſpuͤhrt
werden in dem Badſtein ſelbs/ als der Anfangs zwar ungeſchmakt/
jedennoch aber eine zuſammenziehende Suͤſſigkeit hat/ auch ſelbs laſſet es ſich
ſehen in dem Waſſer/ welches/ wann es lang geſotten wird/ braunlecht wird/
und oben auf bekomt eine ſchwim̃ende/ oͤhlichte Fettigkeit/ welche zum Theil in
dem Salz geſpuͤhret wird/ und eines verhandene Schwefels Anzeig iſt. Hier-
auß iſt zu erſehen/ daß wir in unſerem vorhabenden Flaͤſcher Waſſer haben:
1. Das reine/ hellautere/ an und vor ſich ſelbs in vil Weg geſunde Berg-
Waſſer.
2. Eine irꝛdiſche Materi/ welche einer geſiegleten Erde/ oder dem Spath
kan in Anſehung ihres Urſprungs/ und Wirkung verglichen werden.
3. Ein Aluminoſes Salz.
4. Einen ſubtilen Schwefel; wo der von anderen ihme zugeſchriebene
ſubtile Salpetergeiſt/ und Stahel ſeye/ kan ich nicht wiſſen/ als der die bloſſe
braune Farb vor eine undienliche Anzeig des Stahels halte.
Aus jez gefundenen 4. Haubtquellen leite ich her des Flaͤſcherwaſſers Ei-
genſchaften und Wirkungen. Und 1. zwaren auß den Waſſertheilen ſelbs
eine anderen Bergbaͤderen/ und Waſſeren gemeine ſubtil durchtringende/ das
Geblüt/ und Geiſter bewegende/ die Gall innerlich demmende/ den Jaſt derſel-
ben/ und des Gebluͤts hinderende/ und die kleinſten Aederlein durchlauffende
Kraft.
2. Von denen weiſſen irꝛdiſchen Theilen eine auftroͤknende/ die Sauͤre ver-
ſchluken-
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Zitationshilfe: | Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten03_1708/235>, abgerufen am 03.12.2023. |