Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Dom Karlos. zu Ihrer Ankunft in Madrid. Sie werdennoch mehreres von Flandern mir erzählen. Zu Lerma, welcher noch wartet. Ich folge gleich. Graf Lerma geht ab. Neunter Auftritt. Dom Karlos. Der Marquis. Karlos. Ich habe Dich verstanden. Ich danke Dir -- Doch diesen Zwang ent- schuldigt nur eines Dritten Gegenwart. Sind wir nicht Brüder? -- Dieses Possenspiel des Ranges sei künftighin aus unserm Bund verwiesen! Berede Dich, wir beide hätten uns auf einem Ball mit Masken eingefunden, in Sklavenkleider Du, und ich aus Laune in einen Purpur eingemummt. So lange der Fasching währt, verehren wir die Lüge, der Rolle treu mit lächerlichem Ernst, den süßen Rausch des Haufens nicht zu stören. Dom Karlos. zu Ihrer Ankunft in Madrid. Sie werdennoch mehreres von Flandern mir erzählen. Zu Lerma, welcher noch wartet. Ich folge gleich. Graf Lerma geht ab. Neunter Auftritt. Dom Karlos. Der Marquis. Karlos. Ich habe Dich verſtanden. Ich danke Dir — Doch dieſen Zwang ent- ſchuldigt nur eines Dritten Gegenwart. Sind wir nicht Brüder? — Dieſes Poſſenſpiel des Ranges ſei künftighin aus unſerm Bund verwieſen! Berede Dich, wir beide hätten uns auf einem Ball mit Masken eingefunden, in Sklavenkleider Du, und ich aus Laune in einen Purpur eingemummt. So lange der Faſching währt, verehren wir die Lüge, der Rolle treu mit lächerlichem Ernſt, den ſüßen Rauſch des Haufens nicht zu ſtören. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#KAR"> <p><pb facs="#f0084" n="74"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Dom Karlos.</hi></fw><lb/> zu Ihrer Ankunft in Madrid. Sie werden<lb/> noch mehreres von Flandern mir erzählen.</p><lb/> <stage><choice><sic>Zn</sic><corr>Zu</corr></choice> Lerma, welcher noch wartet.</stage><lb/> <p>Ich folge gleich.</p><lb/> <stage>Graf Lerma geht ab.</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">Neunter Auftritt.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Dom Karlos.</hi> Der <hi rendition="#g">Marquis.</hi></stage><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Karlos.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Ich habe Dich verſtanden.</hi><lb/> Ich danke Dir — Doch dieſen Zwang ent-<lb/> ſchuldigt<lb/> nur eines Dritten Gegenwart. Sind wir<lb/> nicht Brüder? — Dieſes Poſſenſpiel des<lb/> Ranges<lb/> ſei künftighin aus unſerm Bund verwieſen!<lb/> Berede Dich, wir beide hätten uns<lb/> auf einem Ball mit Masken eingefunden,<lb/> in Sklavenkleider Du, und ich aus Laune<lb/> in einen Purpur eingemummt. So lange<lb/> der Faſching währt, verehren wir die Lüge,<lb/> der Rolle treu mit lächerlichem Ernſt,<lb/> den ſüßen Rauſch des Haufens nicht zu ſtören.<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0084]
Dom Karlos.
zu Ihrer Ankunft in Madrid. Sie werden
noch mehreres von Flandern mir erzählen.
Zu Lerma, welcher noch wartet.
Ich folge gleich.
Graf Lerma geht ab.
Neunter Auftritt.
Dom Karlos. Der Marquis.
Karlos.
Ich habe Dich verſtanden.
Ich danke Dir — Doch dieſen Zwang ent-
ſchuldigt
nur eines Dritten Gegenwart. Sind wir
nicht Brüder? — Dieſes Poſſenſpiel des
Ranges
ſei künftighin aus unſerm Bund verwieſen!
Berede Dich, wir beide hätten uns
auf einem Ball mit Masken eingefunden,
in Sklavenkleider Du, und ich aus Laune
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Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/84>, abgerufen am 03.12.2023. |