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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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Rosen-Gepüsche.
der sie hat froh gemacht.
Der Daphnen Mund verschloß sich auf den Heyden/
weil sie denn Gott auß Delos wolte meiden.
Denck an dein stoltzes blehen/
O Asteris/ bey zeit.
Wirstu der Straff/ entgehen/
bistu gewiß befreyt.
Bleib immer hin/ O Asteris/ und liebe/
Du bist es nicht/ üm die ich mich betrübe.
Bleib nun mit deiner Schöne/
die nicht zu Göttlich ist.
Dich hab ich/ die ich höne/
mir eintzig außerkiest.
Jch will noch wohl die liebe Zeit erleben/
da du dich mir wirst willig wiedergeben/
Ach/ aber so laß es bleiben/
du kömmst als denn zu spat.
Mir wird die Zeit vertreiben/
die schon mein Hertze hat.
XIX.
An seine lieblich Schwartzbraune.
OSchwartzbraune Rosilis/
bistu des noch nicht gewiß/
wie ich dich so treulich meine?
Ach du weist es sonder mich/
wie mein Hertze sehnet sich
nach dem göldnen Liebes-Scheine/
Glüend Eisen flammet sehr/
doch mein Hertz ist noch vielmehr
angeregt von deinen Blicken.
von
D ij
Roſen-Gepuͤſche.
der ſie hat froh gemacht.
Der Daphnen Mund verſchloß ſich auf den Heydẽ/
weil ſie denn Gott auß Delos wolte meiden.
Denck an dein ſtoltzes blehen/
O Aſteris/ bey zeit.
Wirſtu der Straff/ entgehen/
biſtu gewiß befreyt.
Bleib immer hin/ O Aſteris/ und liebe/
Du biſt es nicht/ uͤm die ich mich betruͤbe.
Bleib nun mit deiner Schoͤne/
die nicht zu Goͤttlich iſt.
Dich hab ich/ die ich hoͤne/
mir eintzig außerkieſt.
Jch will noch wohl die liebe Zeit erleben/
da du dich mir wirſt willig wiedergeben/
Ach/ aber ſo laß es bleiben/
du koͤmmſt als denn zu ſpat.
Mir wird die Zeit vertreiben/
die ſchon mein Hertze hat.
XIX.
An ſeine lieblich Schwartzbraune.
OSchwartzbraune Roſilis/
biſtu des noch nicht gewiß/
wie ich dich ſo treulich meine?
Ach du weiſt es ſonder mich/
wie mein Hertze ſehnet ſich
nach dem goͤldnen Liebes-Scheine/
Gluͤend Eiſen flammet ſehr/
doch mein Hertz iſt noch vielmehr
angeregt von deinen Blicken.
von
D ij
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[31/0051] Roſen-Gepuͤſche. der ſie hat froh gemacht. Der Daphnen Mund verſchloß ſich auf den Heydẽ/ weil ſie denn Gott auß Delos wolte meiden. Denck an dein ſtoltzes blehen/ O Aſteris/ bey zeit. Wirſtu der Straff/ entgehen/ biſtu gewiß befreyt. Bleib immer hin/ O Aſteris/ und liebe/ Du biſt es nicht/ uͤm die ich mich betruͤbe. Bleib nun mit deiner Schoͤne/ die nicht zu Goͤttlich iſt. Dich hab ich/ die ich hoͤne/ mir eintzig außerkieſt. Jch will noch wohl die liebe Zeit erleben/ da du dich mir wirſt willig wiedergeben/ Ach/ aber ſo laß es bleiben/ du koͤmmſt als denn zu ſpat. Mir wird die Zeit vertreiben/ die ſchon mein Hertze hat. XIX. An ſeine lieblich Schwartzbraune. OSchwartzbraune Roſilis/ biſtu des noch nicht gewiß/ wie ich dich ſo treulich meine? Ach du weiſt es ſonder mich/ wie mein Hertze ſehnet ſich nach dem goͤldnen Liebes-Scheine/ Gluͤend Eiſen flammet ſehr/ doch mein Hertz iſt noch vielmehr angeregt von deinen Blicken. von D ij

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/51>, abgerufen am 27.04.2024.