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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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Rosen-Gebüsche.
Daß die Felder stets nachschellen:
Damon liebet Charibellen.
Vnterdessen bleibe du/
wie du dich bißher erweiset/
denn es hat die Liebs-Vnruh
mich und dich noch nie gespeiset.
Wirstu nun/ O meine Zier/
halten dich nach Liebs-Gebühr/
sol Wald/ Berg und Thal nachschellen/
Damon liebet Charibellen.
XXIV. Nacht-Klage.
KOm/ Rosetta/ schönes Liecht/
das durch meine Sinnen dricht/
ach! Rosetta/ kom doch an/
das ich länger leben kan.
Deine Rosen-volle Hand
hat mein Hertze mir entwand
das kein Glantz kein heller Schein
will in meinen Augen seyn.
Du verdunckelst mein Gesicht/
wenn du/ Sonne/ dich gericht
auf mein blasses Firmament/
das sich stets in Liebe brennt.
Schau den trüben Himmel ich/
denck ich/ Sonne/ stets an dich.
Schau ich denn mich selber an/
bin ich dir gantz zugethan.
Hier
Roſen-Gebuͤſche.
Daß die Felder ſtets nachſchellen:
Damon liebet Charibellen.
Vnterdeſſen bleibe du/
wie du dich bißher erweiſet/
denn es hat die Liebs-Vnruh
mich und dich noch nie geſpeiſet.
Wirſtu nun/ O meine Zier/
halten dich nach Liebs-Gebuͤhr/
ſol Wald/ Berg und Thal nachſchellen/
Damon liebet Charibellen.
XXIV. Nacht-Klage.
KOm/ Roſetta/ ſchoͤnes Liecht/
das durch meine Sinnen dricht/
ach! Roſetta/ kom doch an/
das ich laͤnger leben kan.
Deine Roſen-volle Hand
hat mein Hertze mir entwand
das kein Glantz kein heller Schein
will in meinen Augen ſeyn.
Du verdunckelſt mein Geſicht/
wenn du/ Sonne/ dich gericht
auf mein blaſſes Firmament/
das ſich ſtets in Liebe brennt.
Schau den truͤben Himmel ich/
denck ich/ Sonne/ ſtets an dich.
Schau ich denn mich ſelber an/
bin ich dir gantz zugethan.
Hier
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[43/0063] Roſen-Gebuͤſche. Daß die Felder ſtets nachſchellen: Damon liebet Charibellen. Vnterdeſſen bleibe du/ wie du dich bißher erweiſet/ denn es hat die Liebs-Vnruh mich und dich noch nie geſpeiſet. Wirſtu nun/ O meine Zier/ halten dich nach Liebs-Gebuͤhr/ ſol Wald/ Berg und Thal nachſchellen/ Damon liebet Charibellen. XXIV. Nacht-Klage. KOm/ Roſetta/ ſchoͤnes Liecht/ das durch meine Sinnen dricht/ ach! Roſetta/ kom doch an/ das ich laͤnger leben kan. Deine Roſen-volle Hand hat mein Hertze mir entwand das kein Glantz kein heller Schein will in meinen Augen ſeyn. Du verdunckelſt mein Geſicht/ wenn du/ Sonne/ dich gericht auf mein blaſſes Firmament/ das ſich ſtets in Liebe brennt. Schau den truͤben Himmel ich/ denck ich/ Sonne/ ſtets an dich. Schau ich denn mich ſelber an/ bin ich dir gantz zugethan. Hier

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/63>, abgerufen am 28.04.2024.