Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite

allerley Erfrischungen zu, mein Bruder aber gab
seinem Fähndriche 1. Sack, der mit gantzen Pi-
stoletten, 1. Sack mit halben Pistoletten, 1. Sack
mit spec. Thalern, und etliche Säcke, die mit Gul-
den angefüllet waren, zur Vertheilung unter die
Geistlichen, demnach bekamen die vornehmsten
Geistlichen, nach ihrem Character, theils 3. theils
2. theils 1. gantze Pistolette.

Die Gymnasiasten, jeder 1. spec. Thaler.
Die Studenten, jeder 1. halbe Pistolette.

Hierauf kam das Cavallerie-Regiment,
welches sich lincker Seits postirte, und zwar ohne
Musique, welchem ebenfalls etliche Fässer Wein zu
geschickt wurden, und mein Bruder ließ einem je-
dem Reuter 1. spec. Thaler, einem Unter-Officier
aber 2. spec. Thaler einhändigen. Die Ober-
Officiers aber bekamen vorjetzo nichts; folgendes
Tages hingegen der Obriste 10. gantze Pisto-
letten, der Obrist-Lieutenant 8. der Major 6.
ein jeder Rittmeister 4. ein jeder Lieutenant und
Cornet nur 3. gantze Pistoletten, jedem in einem
Billet versiegelt zugeschickt.

Bald hernach kam das Infanterie-Regi-
ment,
bey welchem die Austheilung des Geldes
eben also geschahe, als bey dem Cavallerie-Re-
giment
e.

Endlich ruckten 2. Jnsulanische Granadier-
Compagni
en an, welche eben das Praesent beka-
men, als die Cavallerie und Infanterie.

Mein Bruder gab sich selbst die Mühe, die
Leute von unsern Schiffen zu langen, und in Ord-
nung zu bringen, da er denn 120. Mann von sei-

nem
IV. Theil. (h)

allerley Erfriſchungen zu, mein Bruder aber gab
ſeinem Faͤhndriche 1. Sack, der mit gantzen Pi-
ſtoletten, 1. Sack mit halben Piſtoletten, 1. Sack
mit ſpec. Thalern, und etliche Saͤcke, die mit Gul-
den angefuͤllet waren, zur Vertheilung unter die
Geiſtlichen, demnach bekamen die vornehmſten
Geiſtlichen, nach ihrem Character, theils 3. theils
2. theils 1. gantze Piſtolette.

Die Gymnaſiaſten, jeder 1. ſpec. Thaler.
Die Studenten, jeder 1. halbe Piſtolette.

Hierauf kam das Cavallerie-Regiment,
welches ſich lincker Seits poſtirte, und zwar ohne
Muſique, welchem ebenfalls etliche Faͤſſer Wein zu
geſchickt wurden, und mein Bruder ließ einem je-
dem Reuter 1. ſpec. Thaler, einem Unter-Officier
aber 2. ſpec. Thaler einhaͤndigen. Die Ober-
Officiers aber bekamen vorjetzo nichts; folgendes
Tages hingegen der Obriſte 10. gantze Piſto-
letten, der Obriſt-Lieutenant 8. der Major 6.
ein jeder Rittmeiſter 4. ein jeder Lieutenant und
Cornet nur 3. gantze Piſtoletten, jedem in einem
Billet verſiegelt zugeſchickt.

Bald hernach kam das Infanterie-Regi-
ment,
bey welchem die Austheilung des Geldes
eben alſo geſchahe, als bey dem Cavallerie-Re-
giment
e.

Endlich ruckten 2. Jnſulaniſche Granadier-
Compagni
en an, welche eben das Præſent beka-
men, als die Cavallerie und Infanterie.

Mein Bruder gab ſich ſelbſt die Muͤhe, die
Leute von unſern Schiffen zu langen, und in Ord-
nung zu bringen, da er denn 120. Mann von ſei-

nem
IV. Theil. (h)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0123" n="113"/>
allerley Erfri&#x017F;chungen zu, mein Bruder aber gab<lb/>
&#x017F;einem Fa&#x0364;hndriche 1. Sack, der mit gantzen Pi-<lb/>
&#x017F;toletten, 1. Sack mit halben Pi&#x017F;toletten, 1. Sack<lb/>
mit <hi rendition="#aq">&#x017F;pec.</hi> Thalern, und etliche Sa&#x0364;cke, die mit Gul-<lb/>
den angefu&#x0364;llet waren, zur Vertheilung unter die<lb/>
Gei&#x017F;tlichen, demnach bekamen die vornehm&#x017F;ten<lb/>
Gei&#x017F;tlichen, nach ihrem <hi rendition="#aq">Character,</hi> theils 3. theils<lb/>
2. theils 1. gantze Pi&#x017F;tolette.</p><lb/>
        <list>
          <item>Die <hi rendition="#aq">Gymna&#x017F;ia&#x017F;t</hi>en, jeder 1. <hi rendition="#aq">&#x017F;pec.</hi> Thaler.</item><lb/>
          <item>Die <hi rendition="#aq">Student</hi>en, jeder 1. halbe Pi&#x017F;tolette.</item>
        </list><lb/>
        <p>Hierauf kam das <hi rendition="#aq">Cavallerie-Regiment,</hi><lb/>
welches &#x017F;ich lincker Seits <hi rendition="#aq">po&#x017F;tir</hi>te, und zwar ohne<lb/><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;ique,</hi> welchem ebenfalls etliche Fa&#x0364;&#x017F;&#x017F;er Wein zu<lb/>
ge&#x017F;chickt wurden, und mein Bruder ließ einem je-<lb/>
dem Reuter 1. <hi rendition="#aq">&#x017F;pec.</hi> Thaler, einem Unter-<hi rendition="#aq">Officier</hi><lb/>
aber 2. <hi rendition="#aq">&#x017F;pec.</hi> Thaler einha&#x0364;ndigen. Die Ober-<lb/><hi rendition="#aq">Officiers</hi> aber bekamen vorjetzo nichts; folgendes<lb/>
Tages hingegen der Obri&#x017F;te 10. gantze Pi&#x017F;to-<lb/>
letten, der Obri&#x017F;t-<hi rendition="#aq">Lieutenant</hi> 8. der <hi rendition="#aq">Major</hi> 6.<lb/>
ein jeder Rittmei&#x017F;ter 4. ein jeder <hi rendition="#aq">Lieutenant</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Cornet</hi> nur 3. gantze Pi&#x017F;toletten, jedem in einem<lb/><hi rendition="#aq">Billet</hi> ver&#x017F;iegelt zuge&#x017F;chickt.</p><lb/>
        <p>Bald hernach kam das <hi rendition="#aq">Infanterie-Regi-<lb/>
ment,</hi> bey welchem die Austheilung des Geldes<lb/>
eben al&#x017F;o ge&#x017F;chahe, als bey dem <hi rendition="#aq">Cavallerie-Re-<lb/>
giment</hi>e.</p><lb/>
        <p>Endlich ruckten 2. Jn&#x017F;ulani&#x017F;che <hi rendition="#aq">Granadier-<lb/>
Compagni</hi>en an, welche eben das <hi rendition="#aq">Præ&#x017F;ent</hi> beka-<lb/>
men, als die <hi rendition="#aq">Cavallerie</hi> und <hi rendition="#aq">Infanterie.</hi></p><lb/>
        <p>Mein Bruder gab &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t die Mu&#x0364;he, die<lb/>
Leute von un&#x017F;ern Schiffen zu langen, und in Ord-<lb/>
nung zu bringen, da er denn 120. Mann von &#x017F;ei-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">IV.</hi></hi><hi rendition="#fr">Theil.</hi> (h)</fw><fw place="bottom" type="catch">nem</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0123] allerley Erfriſchungen zu, mein Bruder aber gab ſeinem Faͤhndriche 1. Sack, der mit gantzen Pi- ſtoletten, 1. Sack mit halben Piſtoletten, 1. Sack mit ſpec. Thalern, und etliche Saͤcke, die mit Gul- den angefuͤllet waren, zur Vertheilung unter die Geiſtlichen, demnach bekamen die vornehmſten Geiſtlichen, nach ihrem Character, theils 3. theils 2. theils 1. gantze Piſtolette. Die Gymnaſiaſten, jeder 1. ſpec. Thaler. Die Studenten, jeder 1. halbe Piſtolette. Hierauf kam das Cavallerie-Regiment, welches ſich lincker Seits poſtirte, und zwar ohne Muſique, welchem ebenfalls etliche Faͤſſer Wein zu geſchickt wurden, und mein Bruder ließ einem je- dem Reuter 1. ſpec. Thaler, einem Unter-Officier aber 2. ſpec. Thaler einhaͤndigen. Die Ober- Officiers aber bekamen vorjetzo nichts; folgendes Tages hingegen der Obriſte 10. gantze Piſto- letten, der Obriſt-Lieutenant 8. der Major 6. ein jeder Rittmeiſter 4. ein jeder Lieutenant und Cornet nur 3. gantze Piſtoletten, jedem in einem Billet verſiegelt zugeſchickt. Bald hernach kam das Infanterie-Regi- ment, bey welchem die Austheilung des Geldes eben alſo geſchahe, als bey dem Cavallerie-Re- gimente. Endlich ruckten 2. Jnſulaniſche Granadier- Compagnien an, welche eben das Præſent beka- men, als die Cavallerie und Infanterie. Mein Bruder gab ſich ſelbſt die Muͤhe, die Leute von unſern Schiffen zu langen, und in Ord- nung zu bringen, da er denn 120. Mann von ſei- nem IV. Theil. (h)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/123
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/123>, abgerufen am 11.05.2024.