Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite

selben nunmehro recht genau zu betrachten, so wer-
det ihr mir Beyfall geben, daß es lauter schöne
Städte sind, indem sich die Einwohner derselben,
binnen eurer Abwesenheit, die Auferbauung der
saubersten und bequemlichsten Häuser auf das
allerfleißigste so wohl bey Tage, als bey Nachts-
Zeit dergestalt angelegen seyn lassen, daß wir zum
öfftern die gröste Mühe gehabt, sie davon zu ver-
hindern, um den Feld-Wein-und Garten-Bau
solcher Gestalt nicht in Vergessenheit gestellet zu
sehen.

Jedoch unsere lieben Brüder, Schwestern
und Freunde liessen sich, als recht vernünfftige
Leute, dergestalt weisen, daß auch hieran nichts
versäumet wurde; weßwegen denn auch der all-
mächtige GOtt so barmhertzig und gnädig war,
daß er uns ein solches fruchtbares Jahr beschehrete,
dergleichen unsere Vorfahren, seit dem GOtt
selbst den Grund-Stein zu dieser Jnsul geleget,
und ihnen ihren Aufenthalt darauf vergönnet,
so lange als sie auf selbiger gelebt, noch niemahls
gehabt. Wie wir denn solches aus den Jahr-
Büchern, Zeit-Rechnungen und andern alten
Uhrkunden, die sich so wohl von dem alten Don
Cyrillo,
als vom Alberto Julio I. herschreiben,
wohl beobachten können.

Kurtz: ich will mit wenig Worten nur so
viel sagen, daß der allmächtige GOTT in diesem
Jahre so wohl bey dem Feld-als Wein-und Gar-
ten-Baue, ein Hundert in etliche Tausend
verwandelte,
dergestalt, daß wir recht darüber
erstauneten, weilen wir nicht wusten, wo wir mit

unserm
(k k) 3

ſelben nunmehro recht genau zu betrachten, ſo wer-
det ihr mir Beyfall geben, daß es lauter ſchoͤne
Staͤdte ſind, indem ſich die Einwohner derſelben,
binnen eurer Abweſenheit, die Auferbauung der
ſauberſten und bequemlichſten Haͤuſer auf das
allerfleißigſte ſo wohl bey Tage, als bey Nachts-
Zeit dergeſtalt angelegen ſeyn laſſen, daß wir zum
oͤfftern die groͤſte Muͤhe gehabt, ſie davon zu ver-
hindern, um den Feld-Wein-und Garten-Bau
ſolcher Geſtalt nicht in Vergeſſenheit geſtellet zu
ſehen.

Jedoch unſere lieben Bruͤder, Schweſtern
und Freunde lieſſen ſich, als recht vernuͤnfftige
Leute, dergeſtalt weiſen, daß auch hieran nichts
verſaͤumet wurde; weßwegen denn auch der all-
maͤchtige GOtt ſo barmhertzig und gnaͤdig war,
daß er uns ein ſolches fruchtbares Jahr beſchehrete,
dergleichen unſere Vorfahren, ſeit dem GOtt
ſelbſt den Grund-Stein zu dieſer Jnſul geleget,
und ihnen ihren Aufenthalt darauf vergoͤnnet,
ſo lange als ſie auf ſelbiger gelebt, noch niemahls
gehabt. Wie wir denn ſolches aus den Jahr-
Buͤchern, Zeit-Rechnungen und andern alten
Uhrkunden, die ſich ſo wohl von dem alten Don
Cyrillo,
als vom Alberto Julio I. herſchreiben,
wohl beobachten koͤnnen.

Kurtz: ich will mit wenig Worten nur ſo
viel ſagen, daß der allmaͤchtige GOTT in dieſem
Jahre ſo wohl bey dem Feld-als Wein-und Gar-
ten-Baue, ein Hundert in etliche Tauſend
verwandelte,
dergeſtalt, daß wir recht daruͤber
erſtauneten, weilen wir nicht wuſten, wo wir mit

unſerm
(k k) 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div>
              <p><pb facs="#f0527" n="517"/>
&#x017F;elben nunmehro recht genau zu betrachten, &#x017F;o wer-<lb/>
det ihr mir Beyfall geben, daß es lauter &#x017F;cho&#x0364;ne<lb/>
Sta&#x0364;dte &#x017F;ind, indem &#x017F;ich die Einwohner der&#x017F;elben,<lb/>
binnen eurer Abwe&#x017F;enheit, die Auferbauung der<lb/>
&#x017F;auber&#x017F;ten und bequemlich&#x017F;ten Ha&#x0364;u&#x017F;er auf das<lb/>
allerfleißig&#x017F;te &#x017F;o wohl bey Tage, als bey Nachts-<lb/>
Zeit derge&#x017F;talt angelegen &#x017F;eyn la&#x017F;&#x017F;en, daß wir zum<lb/>
o&#x0364;fftern die gro&#x0364;&#x017F;te Mu&#x0364;he gehabt, &#x017F;ie davon zu ver-<lb/>
hindern, um den Feld-Wein-und Garten-Bau<lb/>
&#x017F;olcher Ge&#x017F;talt nicht in Verge&#x017F;&#x017F;enheit ge&#x017F;tellet zu<lb/>
&#x017F;ehen.</p><lb/>
              <p>Jedoch un&#x017F;ere lieben Bru&#x0364;der, Schwe&#x017F;tern<lb/>
und Freunde lie&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich, als recht vernu&#x0364;nfftige<lb/>
Leute, derge&#x017F;talt wei&#x017F;en, daß auch hieran nichts<lb/>
ver&#x017F;a&#x0364;umet wurde; weßwegen denn auch der all-<lb/>
ma&#x0364;chtige GOtt &#x017F;o barmhertzig und gna&#x0364;dig war,<lb/>
daß er uns ein &#x017F;olches fruchtbares Jahr be&#x017F;chehrete,<lb/>
dergleichen un&#x017F;ere Vorfahren, &#x017F;eit dem GOtt<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t den Grund-Stein zu die&#x017F;er Jn&#x017F;ul geleget,<lb/>
und ihnen ihren Aufenthalt darauf vergo&#x0364;nnet,<lb/>
&#x017F;o lange als &#x017F;ie auf &#x017F;elbiger gelebt, noch niemahls<lb/>
gehabt. Wie wir denn &#x017F;olches aus den Jahr-<lb/>
Bu&#x0364;chern, Zeit-Rechnungen und andern alten<lb/>
Uhrkunden, die &#x017F;ich &#x017F;o wohl von dem alten <hi rendition="#aq">Don<lb/>
Cyrillo,</hi> als vom <hi rendition="#aq">Alberto Julio I.</hi> her&#x017F;chreiben,<lb/>
wohl beobachten ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
              <p>Kurtz: ich will mit wenig Worten nur &#x017F;o<lb/>
viel &#x017F;agen, daß der allma&#x0364;chtige GOTT in die&#x017F;em<lb/>
Jahre &#x017F;o wohl bey dem Feld-als Wein-und Gar-<lb/>
ten-Baue, <hi rendition="#fr">ein Hundert in etliche Tau&#x017F;end<lb/>
verwandelte,</hi> derge&#x017F;talt, daß wir recht daru&#x0364;ber<lb/>
er&#x017F;tauneten, weilen wir nicht wu&#x017F;ten, wo wir mit<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">(k k) 3</fw><fw place="bottom" type="catch">un&#x017F;erm</fw><lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[517/0527] ſelben nunmehro recht genau zu betrachten, ſo wer- det ihr mir Beyfall geben, daß es lauter ſchoͤne Staͤdte ſind, indem ſich die Einwohner derſelben, binnen eurer Abweſenheit, die Auferbauung der ſauberſten und bequemlichſten Haͤuſer auf das allerfleißigſte ſo wohl bey Tage, als bey Nachts- Zeit dergeſtalt angelegen ſeyn laſſen, daß wir zum oͤfftern die groͤſte Muͤhe gehabt, ſie davon zu ver- hindern, um den Feld-Wein-und Garten-Bau ſolcher Geſtalt nicht in Vergeſſenheit geſtellet zu ſehen. Jedoch unſere lieben Bruͤder, Schweſtern und Freunde lieſſen ſich, als recht vernuͤnfftige Leute, dergeſtalt weiſen, daß auch hieran nichts verſaͤumet wurde; weßwegen denn auch der all- maͤchtige GOtt ſo barmhertzig und gnaͤdig war, daß er uns ein ſolches fruchtbares Jahr beſchehrete, dergleichen unſere Vorfahren, ſeit dem GOtt ſelbſt den Grund-Stein zu dieſer Jnſul geleget, und ihnen ihren Aufenthalt darauf vergoͤnnet, ſo lange als ſie auf ſelbiger gelebt, noch niemahls gehabt. Wie wir denn ſolches aus den Jahr- Buͤchern, Zeit-Rechnungen und andern alten Uhrkunden, die ſich ſo wohl von dem alten Don Cyrillo, als vom Alberto Julio I. herſchreiben, wohl beobachten koͤnnen. Kurtz: ich will mit wenig Worten nur ſo viel ſagen, daß der allmaͤchtige GOTT in dieſem Jahre ſo wohl bey dem Feld-als Wein-und Gar- ten-Baue, ein Hundert in etliche Tauſend verwandelte, dergeſtalt, daß wir recht daruͤber erſtauneten, weilen wir nicht wuſten, wo wir mit unſerm (k k) 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/527
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 517. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/527>, abgerufen am 26.05.2024.