Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite

als ein besonderes Fest 6. Tage lang von den Jnsu-
lanern in allen Pflantzstädten mit zu feyren angeord-
net war. Dabey aber blieb es noch nicht, sondern
es wurden alle unsere Carthaunen, Canonen und
Feuer-Mörser auf den Berg um die Alberts-Burg
herum gesetzt, biß auf 2. Carthaunen. 6. Canonen
und drey Feuer-Mörser, die wir nach der Jnsul
Klein-Felsenburg hinüber führeten, um, daß un-
sere dasigen Freunde und Brüder bey dem Gesund-
heit-Trincken damit antworten könten. Hierbey
bekamen sie auch 300. Stück gefüllete Bomben, in-
gleichen unzehlige Stücken von Raqueten, Schwär-
mern, Feuer-Kugeln und andern Zeuge; Unsere Feld-
Wachten auf den Höhen aber wurden zu derselben
Zeit an theils Orten verdoppelt, auch mehreres Ge-
schütz und Gewehr hinauf zu ihnen gebracht, wor-
bey an Pulver, Bley und andern Dingen gar kein
Mangel zu spüren war, indem wir uns gewisser Ur-
sachen wegen, eben damahls einer neuen Verräthe-
rey zu besorgen, einige Merckmahle hatten.

Wie nun aber der zum Hochzeit-Feste des Ca-
pitain
Horns Sen. bestimmte Tag anbrach, wurden
sogleich alle Carthaunen und Canonen, so viel de-
ren nur auf der Alberts-Burg, so wohl als auf den
Gebürgen befindlich waren, abgefeuert, worauf
uns denn allemahl nicht allein von der Jnsul Klein-
Felsenburg, sondern auch von des Capitain Horns
Schiffen, welche noch beständig zwischen den Sand-
Bäncken vor Ancker lagen, richtige Rede und Ant-
wort gegeben wurde. Jch gebrauchte mich vorhero
der List, den jungen Capitain Horn, als den ich sehr
lieb gewonnen, und zwar um gantz besonderer Ursa-

chen

als ein beſonderes Feſt 6. Tage lang von den Jnſu-
lanern in allen Pflantzſtaͤdten mit zu feyren angeord-
net war. Dabey aber blieb es noch nicht, ſondern
es wurden alle unſere Carthaunen, Canonen und
Feuer-Moͤrſer auf den Berg um die Alberts-Burg
herum geſetzt, biß auf 2. Carthaunen. 6. Canonen
und drey Feuer-Moͤrſer, die wir nach der Jnſul
Klein-Felſenburg hinuͤber fuͤhreten, um, daß un-
ſere daſigen Freunde und Bruͤder bey dem Geſund-
heit-Trincken damit antworten koͤnten. Hierbey
bekamen ſie auch 300. Stuͤck gefuͤllete Bomben, in-
gleichen unzehlige Stuͤcken von Raqueten, Schwaͤr-
mern, Feuer-Kugeln und andern Zeuge; Unſere Feld-
Wachten auf den Hoͤhen aber wurden zu derſelben
Zeit an theils Orten verdoppelt, auch mehreres Ge-
ſchuͤtz und Gewehr hinauf zu ihnen gebracht, wor-
bey an Pulver, Bley und andern Dingen gar kein
Mangel zu ſpuͤren war, indem wir uns gewiſſer Ur-
ſachen wegen, eben damahls einer neuen Verraͤthe-
rey zu beſorgen, einige Merckmahle hatten.

Wie nun aber der zum Hochzeit-Feſte des Ca-
pitain
Horns Sen. beſtimmte Tag anbrach, wurden
ſogleich alle Carthaunen und Canonen, ſo viel de-
ren nur auf der Alberts-Burg, ſo wohl als auf den
Gebuͤrgen befindlich waren, abgefeuert, worauf
uns denn allemahl nicht allein von der Jnſul Klein-
Felſenburg, ſondern auch von des Capitain Horns
Schiffen, welche noch beſtaͤndig zwiſchen den Sand-
Baͤncken vor Ancker lagen, richtige Rede und Ant-
wort gegeben wurde. Jch gebrauchte mich vorhero
der Liſt, den jungen Capitain Horn, als den ich ſehr
lieb gewonnen, und zwar um gantz beſonderer Urſa-

chen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div>
              <p><pb facs="#f0544" n="534"/>
als ein be&#x017F;onderes Fe&#x017F;t 6. Tage lang von den Jn&#x017F;u-<lb/>
lanern in allen Pflantz&#x017F;ta&#x0364;dten mit zu feyren angeord-<lb/>
net war. Dabey aber blieb es noch nicht, &#x017F;ondern<lb/>
es wurden alle un&#x017F;ere <hi rendition="#aq">Carthaun</hi>en, <hi rendition="#aq">Canon</hi>en und<lb/>
Feuer-Mo&#x0364;r&#x017F;er auf den Berg um die Alberts-Burg<lb/>
herum ge&#x017F;etzt, biß auf 2. <hi rendition="#aq">Carthaun</hi>en. 6. <hi rendition="#aq">Canon</hi>en<lb/>
und drey Feuer-Mo&#x0364;r&#x017F;er, die wir nach der Jn&#x017F;ul<lb/>
Klein-Fel&#x017F;enburg hinu&#x0364;ber fu&#x0364;hreten, um, daß un-<lb/>
&#x017F;ere da&#x017F;igen Freunde und Bru&#x0364;der bey dem Ge&#x017F;und-<lb/>
heit-Trincken damit antworten ko&#x0364;nten. Hierbey<lb/>
bekamen &#x017F;ie auch 300. Stu&#x0364;ck gefu&#x0364;llete <hi rendition="#aq">Bomb</hi>en, in-<lb/>
gleichen unzehlige Stu&#x0364;cken von <hi rendition="#aq">Raquet</hi>en, Schwa&#x0364;r-<lb/>
mern, Feuer-Kugeln und andern Zeuge; Un&#x017F;ere Feld-<lb/>
Wachten auf den Ho&#x0364;hen aber wurden zu der&#x017F;elben<lb/>
Zeit an theils Orten verdoppelt, auch mehreres Ge-<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;tz und Gewehr hinauf zu ihnen gebracht, wor-<lb/>
bey an Pulver, Bley und andern Dingen gar kein<lb/>
Mangel zu &#x017F;pu&#x0364;ren war, indem wir uns gewi&#x017F;&#x017F;er Ur-<lb/>
&#x017F;achen wegen, eben damahls einer neuen Verra&#x0364;the-<lb/>
rey zu be&#x017F;orgen, einige Merckmahle hatten.</p><lb/>
              <p>Wie nun aber der zum Hochzeit-Fe&#x017F;te des <hi rendition="#aq">Ca-<lb/>
pitain</hi> <hi rendition="#fr">Horns</hi> <hi rendition="#aq">Sen.</hi> be&#x017F;timmte Tag anbrach, wurden<lb/>
&#x017F;ogleich alle <hi rendition="#aq">Carthaun</hi>en und <hi rendition="#aq">Canon</hi>en, &#x017F;o viel de-<lb/>
ren nur auf der Alberts-Burg, &#x017F;o wohl als auf den<lb/>
Gebu&#x0364;rgen befindlich waren, abgefeuert, worauf<lb/>
uns denn allemahl nicht allein von der Jn&#x017F;ul Klein-<lb/>
Fel&#x017F;enburg, &#x017F;ondern auch von des <hi rendition="#aq">Capitain</hi> <hi rendition="#fr">Horns</hi><lb/>
Schiffen, welche noch be&#x017F;ta&#x0364;ndig zwi&#x017F;chen den Sand-<lb/>
Ba&#x0364;ncken vor Ancker lagen, richtige Rede und Ant-<lb/>
wort gegeben wurde. Jch gebrauchte mich vorhero<lb/>
der Li&#x017F;t, den jungen <hi rendition="#aq">Capitain</hi> <hi rendition="#fr">Horn,</hi> als den ich &#x017F;ehr<lb/>
lieb gewonnen, und zwar um gantz be&#x017F;onderer Ur&#x017F;a-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">chen</fw><lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[534/0544] als ein beſonderes Feſt 6. Tage lang von den Jnſu- lanern in allen Pflantzſtaͤdten mit zu feyren angeord- net war. Dabey aber blieb es noch nicht, ſondern es wurden alle unſere Carthaunen, Canonen und Feuer-Moͤrſer auf den Berg um die Alberts-Burg herum geſetzt, biß auf 2. Carthaunen. 6. Canonen und drey Feuer-Moͤrſer, die wir nach der Jnſul Klein-Felſenburg hinuͤber fuͤhreten, um, daß un- ſere daſigen Freunde und Bruͤder bey dem Geſund- heit-Trincken damit antworten koͤnten. Hierbey bekamen ſie auch 300. Stuͤck gefuͤllete Bomben, in- gleichen unzehlige Stuͤcken von Raqueten, Schwaͤr- mern, Feuer-Kugeln und andern Zeuge; Unſere Feld- Wachten auf den Hoͤhen aber wurden zu derſelben Zeit an theils Orten verdoppelt, auch mehreres Ge- ſchuͤtz und Gewehr hinauf zu ihnen gebracht, wor- bey an Pulver, Bley und andern Dingen gar kein Mangel zu ſpuͤren war, indem wir uns gewiſſer Ur- ſachen wegen, eben damahls einer neuen Verraͤthe- rey zu beſorgen, einige Merckmahle hatten. Wie nun aber der zum Hochzeit-Feſte des Ca- pitain Horns Sen. beſtimmte Tag anbrach, wurden ſogleich alle Carthaunen und Canonen, ſo viel de- ren nur auf der Alberts-Burg, ſo wohl als auf den Gebuͤrgen befindlich waren, abgefeuert, worauf uns denn allemahl nicht allein von der Jnſul Klein- Felſenburg, ſondern auch von des Capitain Horns Schiffen, welche noch beſtaͤndig zwiſchen den Sand- Baͤncken vor Ancker lagen, richtige Rede und Ant- wort gegeben wurde. Jch gebrauchte mich vorhero der Liſt, den jungen Capitain Horn, als den ich ſehr lieb gewonnen, und zwar um gantz beſonderer Urſa- chen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/544
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 534. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/544>, abgerufen am 06.06.2024.