Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.

Bild:
<< vorherige Seite
§ 16. Eliminationsprobleme der Zeilengruppe.

Exempel 1 zur Elimination. Aus
x = (un j 1') ; 1 + u
sei u zu eliminiren.

Auflösung. Setze u = 1abg0, so wird:
un = 0anbngn1, un j 1' = 000g1, (un j 1') ; 1 = 00011, und x = 1ab11.

Sonach ist x beliebig von der Form:
x = 1ab--
entbehrt nämlich der einbesetzten und der Leerzeilen. Umgekehrt kann x
jedes Relativ mit mehrbesetzten Zeilen bei geeigneter Annahme von u
vorstellen.

Die gesuchte Resultante ergibt sich darnach aus dem Produkt der
zwei obersten Aussagen rechts vom Striche in 38) in der Gestalt:
(x ; 1 = 1)(x x ; 0') oder xn j 0 + (xn j 1')x = 0,
wo die beiden Faktorenaussagen auch als Einzelresultanten zu etwaigen
Schlussfolgerungen verwendet werden können. Ihre Zusammenfassung reprä-
sentirt die volle Resultante, und ist am raschesten zu gewinnen aus dem
Ansatze 00011 = 0 mittelst 40) des § 15 in der Gestalt (xn j 1') ; 1 = 0,
was sich noch wegen 35) vereinfacht zu xn j 1' = 0 oder:
x ; 0' = 1.
Von dieser Gleichung stellt der gegebene Ausdruck für x die allgemeine
Wurzel vor, die auch durch u + (un j 1') ; 0' darstellbar -- vergl. auch
Aufg. 10 sowie das zweite und dritte Inversionstheorem in § 18, 19.

Exempel 2. Um zu zeigen, mit welcher Leichtigkeit auch die an-
scheinend verwickeltsten Aufgaben der vorliegenden Art sich nunmehr lösen
lassen, wollen wir auch noch die Aufgabe behandeln, u zu eliminiren aus
der Gleichung:
x = un j 0 + (u j 1') ; 1 · un ; 0' + (u j 1')un + (un j 1')u + (u ; 0' · un ; 0' j 0)un
desgleichen (resp. oder auch) aus dieser:
x = un j 0 + (u j 1') ; 1 · u ; 1 · un ; 1 + (un j 1')u + (u ; 0' j 0) · un ; 0' · un.

Auflösung. Für u = 1abg0 haben wir zu summiren

[Tabelle]
.


§ 16. Eliminationsprobleme der Zeilengruppe.

Exempel 1 zur Elimination. Aus
x = ( ɟ 1') ; 1 + u
sei u zu eliminiren.

Auflösung. Setze u = 1αβγ0, so wird:
= 0ᾱβ̄γ̄1, ɟ 1' = 000γ1, ( ɟ 1') ; 1 = 00011, und x = 1αβ11.

Sonach ist x beliebig von der Form:
x = 1αβ--
entbehrt nämlich der einbesetzten und der Leerzeilen. Umgekehrt kann x
jedes Relativ mit mehrbesetzten Zeilen bei geeigneter Annahme von u
vorstellen.

Die gesuchte Resultante ergibt sich darnach aus dem Produkt der
zwei obersten Aussagen rechts vom Striche in 38) in der Gestalt:
(x ; 1 = 1)(xx ; 0') oder ɟ 0 + ( ɟ 1')x = 0,
wo die beiden Faktorenaussagen auch als Einzelresultanten zu etwaigen
Schlussfolgerungen verwendet werden können. Ihre Zusammenfassung reprä-
sentirt die volle Resultante, und ist am raschesten zu gewinnen aus dem
Ansatze 00011 = 0 mittelst 40) des § 15 in der Gestalt ( ɟ 1') ; 1 = 0,
was sich noch wegen 35) vereinfacht zu ɟ 1' = 0 oder:
x ; 0' = 1.
Von dieser Gleichung stellt der gegebene Ausdruck für x die allgemeine
Wurzel vor, die auch durch u + ( ɟ 1') ; 0' darstellbar — vergl. auch
Aufg. 10 sowie das zweite und dritte Inversionstheorem in § 18, 19.

Exempel 2. Um zu zeigen, mit welcher Leichtigkeit auch die an-
scheinend verwickeltsten Aufgaben der vorliegenden Art sich nunmehr lösen
lassen, wollen wir auch noch die Aufgabe behandeln, u zu eliminiren aus
der Gleichung:
x = ɟ 0 + (u ɟ 1') ; 1 · ; 0' + (u ɟ 1') + ( ɟ 1')u + (u ; 0' · ; 0' ɟ 0)
desgleichen (resp. oder auch) aus dieser:
x = ɟ 0 + (u ɟ 1') ; 1 · u ; 1 · ; 1 + ( ɟ 1')u + (u ; 0' ɟ 0) · ; 0' · .

Auflösung. Für u = 1αβγ0 haben wir zu summiren

[Tabelle]
.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0253" n="239"/>
          <fw place="top" type="header">§ 16. Eliminationsprobleme der Zeilengruppe.</fw><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Exempel</hi> 1 zur Elimination. Aus<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi> = (<hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> &#x025F; 1') ; 1 + <hi rendition="#i">u</hi></hi><lb/>
sei <hi rendition="#i">u</hi> zu eliminiren.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Auflösung</hi>. Setze <hi rendition="#i">u</hi> = 1<hi rendition="#i">&#x03B1;&#x03B2;&#x03B3;</hi>0, so wird:<lb/><hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> = 0<hi rendition="#i">&#x03B1;&#x0304;&#x03B2;&#x0304;&#x03B3;&#x0304;</hi>1, <hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> &#x025F; 1' = 000<hi rendition="#i">&#x03B3;</hi>1, (<hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> &#x025F; 1') ; 1 = 00011, und <hi rendition="#i">x</hi> = 1<hi rendition="#i">&#x03B1;&#x03B2;</hi>11.</p><lb/>
          <p>Sonach ist <hi rendition="#i">x</hi> beliebig von der <hi rendition="#g">Form</hi>:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi> = 1<hi rendition="#i">&#x03B1;&#x03B2;</hi>--</hi><lb/>
entbehrt nämlich der einbesetzten und der Leerzeilen. Umgekehrt kann <hi rendition="#i">x</hi><lb/>
jedes Relativ mit mehrbesetzten Zeilen bei geeigneter Annahme von <hi rendition="#i">u</hi><lb/>
vorstellen.</p><lb/>
          <p>Die gesuchte Resultante ergibt sich darnach aus dem Produkt der<lb/>
zwei obersten Aussagen rechts vom Striche in 38) in der Gestalt:<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">x</hi> ; 1 = 1)(<hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi> ; 0') oder <hi rendition="#i">x&#x0304;</hi> &#x025F; 0 + (<hi rendition="#i">x&#x0304;</hi> &#x025F; 1')<hi rendition="#i">x</hi> = 0,</hi><lb/>
wo die beiden Faktorenaussagen auch als Einzelresultanten zu etwaigen<lb/>
Schlussfolgerungen verwendet werden können. Ihre Zusammenfassung reprä-<lb/>
sentirt die volle Resultante, und ist am raschesten zu gewinnen aus dem<lb/>
Ansatze 00011 = 0 mittelst 40) des § 15 in der Gestalt (<hi rendition="#i">x&#x0304;</hi> &#x025F; 1') ; 1 = 0,<lb/>
was sich noch wegen 35) vereinfacht zu <hi rendition="#i">x&#x0304;</hi> &#x025F; 1' = 0 oder:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi> ; 0' = 1.</hi><lb/>
Von dieser Gleichung stellt der gegebene Ausdruck für <hi rendition="#i">x</hi> die allgemeine<lb/>
Wurzel vor, die auch durch <hi rendition="#i">u</hi> + (<hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> &#x025F; 1') ; 0' darstellbar &#x2014; vergl. auch<lb/>
Aufg. 10 sowie das zweite und dritte Inversionstheorem in § 18, 19.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Exempel</hi> 2. Um zu zeigen, mit welcher Leichtigkeit auch die an-<lb/>
scheinend verwickeltsten Aufgaben der vorliegenden Art sich nunmehr lösen<lb/>
lassen, wollen wir auch noch die Aufgabe behandeln, <hi rendition="#i">u zu eliminiren</hi> aus<lb/>
der Gleichung:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> &#x025F; 0 + (<hi rendition="#i">u</hi> &#x025F; 1') ; 1 · <hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> ; 0' + (<hi rendition="#i">u</hi> &#x025F; 1')<hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> + (<hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> &#x025F; 1')<hi rendition="#i">u</hi> + (<hi rendition="#i">u</hi> ; 0' · <hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> ; 0' &#x025F; 0)<hi rendition="#i">u&#x0304;</hi></hi><lb/>
desgleichen (resp. oder auch) aus dieser:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> &#x025F; 0 + (<hi rendition="#i">u</hi> &#x025F; 1') ; 1 · <hi rendition="#i">u</hi> ; 1 · <hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> ; 1 + (<hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> &#x025F; 1')<hi rendition="#i">u</hi> + (<hi rendition="#i">u</hi> ; 0' &#x025F; 0) · <hi rendition="#i">u&#x0304;</hi> ; 0' · <hi rendition="#i">u&#x0304;</hi>.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Auflösung</hi>. Für <hi rendition="#i">u</hi> = 1<hi rendition="#i">&#x03B1;&#x03B2;&#x03B3;</hi>0 haben wir zu summiren<lb/><table><row><cell/></row></table>.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[239/0253] § 16. Eliminationsprobleme der Zeilengruppe. Exempel 1 zur Elimination. Aus x = (ū ɟ 1') ; 1 + u sei u zu eliminiren. Auflösung. Setze u = 1αβγ0, so wird: ū = 0ᾱβ̄γ̄1, ū ɟ 1' = 000γ1, (ū ɟ 1') ; 1 = 00011, und x = 1αβ11. Sonach ist x beliebig von der Form: x = 1αβ-- entbehrt nämlich der einbesetzten und der Leerzeilen. Umgekehrt kann x jedes Relativ mit mehrbesetzten Zeilen bei geeigneter Annahme von u vorstellen. Die gesuchte Resultante ergibt sich darnach aus dem Produkt der zwei obersten Aussagen rechts vom Striche in 38) in der Gestalt: (x ; 1 = 1)(x ⋹ x ; 0') oder x̄ ɟ 0 + (x̄ ɟ 1')x = 0, wo die beiden Faktorenaussagen auch als Einzelresultanten zu etwaigen Schlussfolgerungen verwendet werden können. Ihre Zusammenfassung reprä- sentirt die volle Resultante, und ist am raschesten zu gewinnen aus dem Ansatze 00011 = 0 mittelst 40) des § 15 in der Gestalt (x̄ ɟ 1') ; 1 = 0, was sich noch wegen 35) vereinfacht zu x̄ ɟ 1' = 0 oder: x ; 0' = 1. Von dieser Gleichung stellt der gegebene Ausdruck für x die allgemeine Wurzel vor, die auch durch u + (ū ɟ 1') ; 0' darstellbar — vergl. auch Aufg. 10 sowie das zweite und dritte Inversionstheorem in § 18, 19. Exempel 2. Um zu zeigen, mit welcher Leichtigkeit auch die an- scheinend verwickeltsten Aufgaben der vorliegenden Art sich nunmehr lösen lassen, wollen wir auch noch die Aufgabe behandeln, u zu eliminiren aus der Gleichung: x = ū ɟ 0 + (u ɟ 1') ; 1 · ū ; 0' + (u ɟ 1')ū + (ū ɟ 1')u + (u ; 0' · ū ; 0' ɟ 0)ū desgleichen (resp. oder auch) aus dieser: x = ū ɟ 0 + (u ɟ 1') ; 1 · u ; 1 · ū ; 1 + (ū ɟ 1')u + (u ; 0' ɟ 0) · ū ; 0' · ū. Auflösung. Für u = 1αβγ0 haben wir zu summiren .

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/253
Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/253>, abgerufen am 04.05.2024.