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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Fischmarkt und der Obstmarkt, mit den
Waaren, die ihr Name anzeigt; der Spital-
kirchhof
, der Heumarkt und die beyden
Lauferplätze mit Getreide, Holz, Kohlen,
Heu, Kalk; und endlich die alten und neuen
Fleischbänke mit frischem und geräuchertem
Fleische, mit Sülzen und Würsten aller Gat-
tungen.

Weinniederlagen sind der sogenannte Wein-
stadel
und der Herrenkeller; Getreide-
magazine sind das Kornhaus auf der Reichs-
veste, und ein anderes auf der großen Wa-
ge
, worin immer, für den Fall des Mangels
und der Theurung, Vorräthe gehalten wer-
den. Gegen Wucher und Vorkauf sind strenge
Verordnungen vorhanden. Von Monopolien
finden nur zwey statt, und zwar für Rech-
nung des Staats, nämlich mit Unschlitt und
Weitzenbier; doch sind deshalb diese Waaren,
was ein seltener Fall ist, nicht schlechter und
theurer, als anderwärts.

Fiſchmarkt und der Obſtmarkt, mit den
Waaren, die ihr Name anzeigt; der Spital-
kirchhof
, der Heumarkt und die beyden
Lauferplaͤtze mit Getreide, Holz, Kohlen,
Heu, Kalk; und endlich die alten und neuen
Fleiſchbaͤnke mit friſchem und geraͤuchertem
Fleiſche, mit Suͤlzen und Wuͤrſten aller Gat-
tungen.

Weinniederlagen ſind der ſogenannte Wein-
ſtadel
und der Herrenkeller; Getreide-
magazine ſind das Kornhaus auf der Reichs-
veſte, und ein anderes auf der großen Wa-
ge
, worin immer, fuͤr den Fall des Mangels
und der Theurung, Vorraͤthe gehalten wer-
den. Gegen Wucher und Vorkauf ſind ſtrenge
Verordnungen vorhanden. Von Monopolien
finden nur zwey ſtatt, und zwar fuͤr Rech-
nung des Staats, naͤmlich mit Unſchlitt und
Weitzenbier; doch ſind deshalb dieſe Waaren,
was ein ſeltener Fall iſt, nicht ſchlechter und
theurer, als anderwaͤrts.

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[150/0158] Fiſchmarkt und der Obſtmarkt, mit den Waaren, die ihr Name anzeigt; der Spital- kirchhof, der Heumarkt und die beyden Lauferplaͤtze mit Getreide, Holz, Kohlen, Heu, Kalk; und endlich die alten und neuen Fleiſchbaͤnke mit friſchem und geraͤuchertem Fleiſche, mit Suͤlzen und Wuͤrſten aller Gat- tungen. Weinniederlagen ſind der ſogenannte Wein- ſtadel und der Herrenkeller; Getreide- magazine ſind das Kornhaus auf der Reichs- veſte, und ein anderes auf der großen Wa- ge, worin immer, fuͤr den Fall des Mangels und der Theurung, Vorraͤthe gehalten wer- den. Gegen Wucher und Vorkauf ſind ſtrenge Verordnungen vorhanden. Von Monopolien finden nur zwey ſtatt, und zwar fuͤr Rech- nung des Staats, naͤmlich mit Unſchlitt und Weitzenbier; doch ſind deshalb dieſe Waaren, was ein ſeltener Fall iſt, nicht ſchlechter und theurer, als anderwaͤrts.

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/158>, abgerufen am 19.05.2024.