Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

dem Administratore des Ertz-Stiffts Magdeburg und dem Dom-Capitul zu Halberstadt, als Lehens-Herren übernommen, und den 13 Sept. zu Leipzig ein besonderer Recess darüber auffgerichtet worden; und haben die Grafen zu Mannsfeld zu mehrer Gewißheit, in einem besondern deshalb ausgestellten Revers, ausdrücklich gewilliget, daß sie nun hinführo an, nach dato des Abschiedes, die Abnutzung solcher aller ihrer Aemter, Städte, Flecken, Dörffer, Vorwercke, Höltzer, Steuren, Bergwercke, und was darzu allenthalben gehörig, nichts ausgeschlossen, in der Lehen-Herren Hände stellen, derselben Verwaltung, Regierung, JCtion, Zwang, Bothmäßigkeit, und alles andere, so dem anhängig, ohne die Wohnungen, so sie itzo inne haben, und andern nicht verhafftet, auch denen nächst an denen Häusern angelegenen Gärten, biß zu endlicher Befriedigung der Gläubiger, gäntzlich äußern und enthalten solten und wolten. sc. Dagegen, wurd von denen Sequestratoribus denen Grafen versprochen, daß wann alle Gläubiger gebührend bezahlet, so solten denen Grafen alle ihre Aempter, Güter, Begwercke, und anders wiederum eingeräumet, und diese Handlung Ihr. Gnad. an ihren Gräflichen Ehren, noch sonsten einigen Nachtheil geben sc.

Diese Sequestration nun hat biß auff gegenwärtige Zeit, und also an die 140 Jahr gewähret; weilen die Grafen zu Mansfeld aber vermeinen , daß solche vieljährige Sequestration ihnen zum grossen Praejuditz gereiche, so haben sie Se. Königl. Maj. in Preußen, in dero, als Hertzogen zu Magdeburg, Händen dieses Mansfeldische Sequestrum eines Theils, so weit als das Magdeburgische Lehen sich erstrecket, stehet, unterthänigst ersuchet, dero gnädigste Verordnung dahin ergehen zu lassen, daß mit dem förderlichsten eine Commission angeordnet, zu solcher sowohl sie, als auch dero gesamte Creditores citiret, beyde Theile mit ihrer Nothdurfft gehöret, die Sequestrations-Rechnungen, samt dem itzigen Statu des Schulden-Werckes, und was davon dependiret, richtig und gründlich untersuchet, mit denen Creditoribus gütliche Handlung gepflogen, und dann endlich, auff entweder in totum beschehene Befriedigung der noch übrigen Creditorum, oder doch von denen Herren Graffen von Mansfeld leistende genugsame Caution, das bißherige Sequestrum auffgehoben, und die darunter bißhero begriffene Güter cum omni causa ihnen hinwieder restituiret, und eingeräumet werden möchten. sc.

Es bestehen aber der Grafen zu Mansfeld Sequestrations-Gravamina darinnen:

Mansfeldische Sequestrations-Gravamina. I. Daß denen so offt geklagten Sequestrations-Mängeln und Excessen durch eine zulängliche remedur nicht begegnet worden; wie solches unter andern aus denen Sequestrations-Abschieden de annis 1573 §. Nachfolgende ihre Beschwerungen sc. 1574 §. Mitler weil aber sc. 1576 §. So viel dann die andern sc. 1577 §. Solchen Chur- und Fürstl. Abschied sc. und 1588 §. So viel anfänglich sc. mit mehrern zu sehen.

II. Daß denen Grafen zu Mansfeld der Einnahme und Ausgabe halber keine richtige, deutliche, und vergnügliche Sequestrations-Rechnung vorgeleget, und behörig justificiret worden.

III. Daß die Creditores noch nicht contentiret, weniger die sequestrirte Güter von diesem onere befreyet, und in der Grafen Hände gestellet worden; solches auch bey gegenwärtigen Umbständen wol in Ewigkeit nicht geschehen würde; Dann nach Inhalt deren von D. Adamo Timaeo von vielen Jahren biß anno 1663 abgelegten Administrations-Rechnungen erhelle, daß in denen meisten Jahren, denen Creditoribus auff Abschlag ihrer praetensionen kein Heller bezahlet worden, ohnerachtet doch viele 1000 fl. eingegangen. Nicht besser sey es mit der Administration von anno 1663 biß 1667 hergangen, als in welcher Zeit denen Creditoribus in allem mehr nicht, als 527 Rth. mithin jährlich bloß 131 Rth. bezahlet worden; Dagegen hätte die Sequestration an Diener-Besoldungen und andern auffgeloffenen Unkosten, nur pro anno 1667 verrechnet 1276 fl. daß also nach diesem Fuß innerhalb 24 Jahren denen Creditoribus mehr nicht als 3156 fl. zu gute kommen, die Sequestrations-Unkosten hingegen auff 30624 fl. sich belieffen. Der jüngern Rechnungen nicht zu gedencken, weilen dieselbe nicht bey Handen.

De his, quae tum ante, tum post Sequestrationem acta sunt, late videri potest scriptum, cui tit. Informatio juris & facti in Sachen Magdeburg contra Mansfeld/ die von denen Hn. Grafen zu Mansfeld in denen Aemtern der Grafschafft Mansfeld Magdeburgischen Antheils/ praetendirte Lands-Superiorität und Regalia betreffend. p. 223. seqq. juncta Deductione aeparte Comitum Mansfeldens. edita, & in dict. Informatione p. 11. relata.
vid. modo citata Mansfeldische Deduction in gravamine V.

dem Administratore des Ertz-Stiffts Magdeburg und dem Dom-Capitul zu Halberstadt, als Lehens-Herren übernommen, und den 13 Sept. zu Leipzig ein besonderer Recess darüber auffgerichtet worden; und haben die Grafen zu Mannsfeld zu mehrer Gewißheit, in einem besondern deshalb ausgestellten Revers, ausdrücklich gewilliget, daß sie nun hinführo an, nach dato des Abschiedes, die Abnutzung solcher aller ihrer Aemter, Städte, Flecken, Dörffer, Vorwercke, Höltzer, Steuren, Bergwercke, und was darzu allenthalben gehörig, nichts ausgeschlossen, in der Lehen-Herren Hände stellen, derselben Verwaltung, Regierung, JCtion, Zwang, Bothmäßigkeit, und alles andere, so dem anhängig, ohne die Wohnungen, so sie itzo inne haben, und andern nicht verhafftet, auch denen nächst an denen Häusern angelegenen Gärten, biß zu endlicher Befriedigung der Gläubiger, gäntzlich äußern uñ enthalten solten und wolten. sc. Dagegen, wurd von denen Sequestratoribus denen Grafen versprochen, daß wann alle Gläubiger gebührend bezahlet, so solten denen Grafen alle ihre Aempter, Güter, Begwercke, und anders wiederum eingeräumet, und diese Handlung Ihr. Gnad. an ihren Gräflichen Ehren, noch sonsten einigen Nachtheil geben sc.

Diese Sequestration nun hat biß auff gegenwärtige Zeit, und also an die 140 Jahr gewähret; weilen die Grafen zu Mansfeld aber vermeinen , daß solche vieljährige Sequestration ihnen zum grossen Praejuditz gereiche, so haben sie Se. Königl. Maj. in Preußen, in dero, als Hertzogen zu Magdeburg, Händen dieses Mansfeldische Sequestrum eines Theils, so weit als das Magdeburgische Lehen sich erstrecket, stehet, unterthänigst ersuchet, dero gnädigste Verordnung dahin ergehen zu lassen, daß mit dem förderlichsten eine Commission angeordnet, zu solcher sowohl sie, als auch dero gesamte Creditores citiret, beyde Theile mit ihrer Nothdurfft gehöret, die Sequestrations-Rechnungen, samt dem itzigen Statu des Schulden-Werckes, und was davon dependiret, richtig und gründlich untersuchet, mit denen Creditoribus gütliche Handlung gepflogen, und dann endlich, auff entweder in totum beschehene Befriedigung der noch übrigen Creditorum, oder doch von denen Herren Graffen von Mansfeld leistende genugsame Caution, das bißherige Sequestrum auffgehoben, und die darunter bißhero begriffene Güter cum omni causa ihnen hinwieder restituiret, und eingeräumet werden möchten. sc.

Es bestehen aber der Grafen zu Mansfeld Sequestrations-Gravamina darinnen:

Mansfeldische Sequestrations-Gravamina. I. Daß denen so offt geklagten Sequestrations-Mängeln und Excessen durch eine zulängliche remedur nicht begegnet worden; wie solches unter andern aus denen Sequestrations-Abschieden de annis 1573 §. Nachfolgende ihre Beschwerungen sc. 1574 §. Mitler weil aber sc. 1576 §. So viel dann die andern sc. 1577 §. Solchen Chur- und Fürstl. Abschied sc. und 1588 §. So viel anfänglich sc. mit mehrern zu sehen.

II. Daß denen Grafen zu Mansfeld der Einnahme und Ausgabe halber keine richtige, deutliche, und vergnügliche Sequestrations-Rechnung vorgeleget, und behörig justificiret worden.

III. Daß die Creditores noch nicht contentiret, weniger die sequestrirte Güter von diesem onere befreyet, und in der Grafen Hände gestellet worden; solches auch bey gegenwärtigen Umbständen wol in Ewigkeit nicht geschehen würde; Dann nach Inhalt deren von D. Adamo Timaeo von vielen Jahren biß anno 1663 abgelegten Administrations-Rechnungen erhelle, daß in denen meisten Jahren, denen Creditoribus auff Abschlag ihrer praetensionen kein Heller bezahlet worden, ohnerachtet doch viele 1000 fl. eingegangen. Nicht besser sey es mit der Administration von anno 1663 biß 1667 hergangen, als in welcher Zeit denen Creditoribus in allem mehr nicht, als 527 Rth. mithin jährlich bloß 131 Rth. bezahlet worden; Dagegen hätte die Sequestration an Diener-Besoldungen und andern auffgeloffenen Unkosten, nur pro anno 1667 verrechnet 1276 fl. daß also nach diesem Fuß innerhalb 24 Jahren denen Creditoribus mehr nicht als 3156 fl. zu gute kommen, die Sequestrations-Unkosten hingegen auff 30624 fl. sich belieffen. Der jüngern Rechnungen nicht zu gedencken, weilen dieselbe nicht bey Handen.

De his, quae tum ante, tum post Sequestrationem acta sunt, late videri potest scriptum, cui tit. Informatio juris & facti in Sachen Magdeburg contra Mansfeld/ die von denen Hn. Grafen zu Mansfeld in denen Aemtern der Grafschafft Mansfeld Magdeburgischen Antheils/ praetendirte Lands-Superiorität und Regalia betreffend. p. 223. seqq. juncta Deductione aeparte Comitum Mansfeldens. edita, & in dict. Informatione p. 11. relata.
vid. modo citata Mansfeldische Deduction in gravamine V.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0778" n="867"/>
dem Administratore des Ertz-Stiffts Magdeburg und            dem Dom-Capitul zu Halberstadt, als Lehens-Herren übernommen, und den 13 Sept. zu Leipzig            ein besonderer Recess darüber auffgerichtet worden; und haben die Grafen zu Mannsfeld zu            mehrer Gewißheit, in einem besondern deshalb ausgestellten Revers, ausdrücklich            gewilliget, daß sie nun hinführo an, nach dato des Abschiedes, die Abnutzung solcher aller            ihrer Aemter, Städte, Flecken, Dörffer, Vorwercke, Höltzer, Steuren, Bergwercke, und was            darzu allenthalben gehörig, nichts ausgeschlossen, in der Lehen-Herren Hände stellen,            derselben Verwaltung, Regierung, JCtion, Zwang, Bothmäßigkeit, und alles andere, so dem            anhängig, ohne die Wohnungen, so sie itzo inne haben, und andern nicht verhafftet, auch            denen nächst an denen Häusern angelegenen Gärten, biß zu endlicher Befriedigung der            Gläubiger, gäntzlich äußern un&#x0303; enthalten solten und wolten. sc. Dagegen, wurd von            denen Sequestratoribus denen Grafen versprochen, daß wann alle Gläubiger gebührend            bezahlet, so solten denen Grafen alle ihre Aempter, Güter, Begwercke, und anders wiederum            eingeräumet, und diese Handlung Ihr. Gnad. an ihren Gräflichen Ehren, noch sonsten einigen            Nachtheil geben sc. <note place="foot">De his, quae tum ante, tum post Sequestrationem              acta sunt, late videri potest scriptum, cui tit. Informatio juris &amp; facti in Sachen              Magdeburg contra Mansfeld/ die von denen Hn. Grafen zu Mansfeld in denen Aemtern der              Grafschafft Mansfeld Magdeburgischen Antheils/ praetendirte Lands-Superiorität und              Regalia betreffend. p. 223. seqq. juncta Deductione aeparte Comitum Mansfeldens. edita,              &amp; in dict. Informatione p. 11. relata.</note></p>
        <p>Diese Sequestration nun hat biß auff gegenwärtige Zeit, und also an die 140 Jahr            gewähret; weilen die Grafen zu Mansfeld aber vermeinen <note place="foot">vid. modo citata              Mansfeldische Deduction in gravamine V.</note>, daß solche vieljährige Sequestration            ihnen zum grossen Praejuditz gereiche, so haben sie Se. Königl. Maj. in Preußen, in dero,            als Hertzogen zu Magdeburg, Händen dieses Mansfeldische Sequestrum eines Theils, so weit            als das Magdeburgische Lehen sich erstrecket, stehet, unterthänigst ersuchet, dero            gnädigste Verordnung dahin ergehen zu lassen, daß mit dem förderlichsten eine Commission            angeordnet, zu solcher sowohl sie, als auch dero gesamte Creditores citiret, beyde Theile            mit ihrer Nothdurfft gehöret, die Sequestrations-Rechnungen, samt dem itzigen Statu des            Schulden-Werckes, und was davon dependiret, richtig und gründlich untersuchet, mit denen            Creditoribus gütliche Handlung gepflogen, und dann endlich, auff entweder in totum            beschehene Befriedigung der noch übrigen Creditorum, oder doch von denen Herren Graffen            von Mansfeld leistende genugsame Caution, das bißherige Sequestrum auffgehoben, und die            darunter bißhero begriffene Güter cum omni causa ihnen hinwieder restituiret, und            eingeräumet werden möchten. sc.</p>
        <p>Es bestehen aber der Grafen zu Mansfeld Sequestrations-Gravamina darinnen:</p>
        <p><note place="right">Mansfeldische Sequestrations-Gravamina.</note> I. Daß denen so offt            geklagten Sequestrations-Mängeln und Excessen durch eine zulängliche remedur nicht            begegnet worden; wie solches unter andern aus denen Sequestrations-Abschieden de annis            1573 §. Nachfolgende ihre Beschwerungen sc. 1574 §. Mitler weil aber sc. 1576 §. So viel            dann die andern sc. 1577 §. Solchen Chur- und Fürstl. Abschied sc. und 1588 §. So viel            anfänglich sc. mit mehrern zu sehen.</p>
        <p>II. Daß denen Grafen zu Mansfeld der Einnahme und Ausgabe halber keine richtige,            deutliche, und vergnügliche Sequestrations-Rechnung vorgeleget, und behörig justificiret            worden.</p>
        <p>III. Daß die Creditores noch nicht contentiret, weniger die sequestrirte Güter von diesem            onere befreyet, und in der Grafen Hände gestellet worden; solches auch bey gegenwärtigen            Umbständen wol in Ewigkeit nicht geschehen würde; Dann nach Inhalt deren von D. Adamo            Timaeo von vielen Jahren biß anno 1663 abgelegten Administrations-Rechnungen erhelle, daß            in denen meisten Jahren, denen Creditoribus auff Abschlag ihrer praetensionen kein Heller            bezahlet worden, ohnerachtet doch viele 1000 fl. eingegangen. Nicht besser sey es mit der            Administration von anno 1663 biß 1667 hergangen, als in welcher Zeit denen Creditoribus in            allem mehr nicht, als 527 Rth. mithin jährlich bloß 131 Rth. bezahlet worden; Dagegen            hätte die Sequestration an Diener-Besoldungen und andern auffgeloffenen Unkosten, nur pro            anno 1667 verrechnet 1276 fl. daß also nach diesem Fuß innerhalb 24 Jahren denen            Creditoribus mehr nicht als 3156 fl. zu gute kommen, die Sequestrations-Unkosten hingegen            auff 30624 fl. sich belieffen. Der jüngern Rechnungen nicht zu gedencken, weilen dieselbe            nicht bey Handen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[867/0778] dem Administratore des Ertz-Stiffts Magdeburg und dem Dom-Capitul zu Halberstadt, als Lehens-Herren übernommen, und den 13 Sept. zu Leipzig ein besonderer Recess darüber auffgerichtet worden; und haben die Grafen zu Mannsfeld zu mehrer Gewißheit, in einem besondern deshalb ausgestellten Revers, ausdrücklich gewilliget, daß sie nun hinführo an, nach dato des Abschiedes, die Abnutzung solcher aller ihrer Aemter, Städte, Flecken, Dörffer, Vorwercke, Höltzer, Steuren, Bergwercke, und was darzu allenthalben gehörig, nichts ausgeschlossen, in der Lehen-Herren Hände stellen, derselben Verwaltung, Regierung, JCtion, Zwang, Bothmäßigkeit, und alles andere, so dem anhängig, ohne die Wohnungen, so sie itzo inne haben, und andern nicht verhafftet, auch denen nächst an denen Häusern angelegenen Gärten, biß zu endlicher Befriedigung der Gläubiger, gäntzlich äußern uñ enthalten solten und wolten. sc. Dagegen, wurd von denen Sequestratoribus denen Grafen versprochen, daß wann alle Gläubiger gebührend bezahlet, so solten denen Grafen alle ihre Aempter, Güter, Begwercke, und anders wiederum eingeräumet, und diese Handlung Ihr. Gnad. an ihren Gräflichen Ehren, noch sonsten einigen Nachtheil geben sc. Diese Sequestration nun hat biß auff gegenwärtige Zeit, und also an die 140 Jahr gewähret; weilen die Grafen zu Mansfeld aber vermeinen , daß solche vieljährige Sequestration ihnen zum grossen Praejuditz gereiche, so haben sie Se. Königl. Maj. in Preußen, in dero, als Hertzogen zu Magdeburg, Händen dieses Mansfeldische Sequestrum eines Theils, so weit als das Magdeburgische Lehen sich erstrecket, stehet, unterthänigst ersuchet, dero gnädigste Verordnung dahin ergehen zu lassen, daß mit dem förderlichsten eine Commission angeordnet, zu solcher sowohl sie, als auch dero gesamte Creditores citiret, beyde Theile mit ihrer Nothdurfft gehöret, die Sequestrations-Rechnungen, samt dem itzigen Statu des Schulden-Werckes, und was davon dependiret, richtig und gründlich untersuchet, mit denen Creditoribus gütliche Handlung gepflogen, und dann endlich, auff entweder in totum beschehene Befriedigung der noch übrigen Creditorum, oder doch von denen Herren Graffen von Mansfeld leistende genugsame Caution, das bißherige Sequestrum auffgehoben, und die darunter bißhero begriffene Güter cum omni causa ihnen hinwieder restituiret, und eingeräumet werden möchten. sc. Es bestehen aber der Grafen zu Mansfeld Sequestrations-Gravamina darinnen: I. Daß denen so offt geklagten Sequestrations-Mängeln und Excessen durch eine zulängliche remedur nicht begegnet worden; wie solches unter andern aus denen Sequestrations-Abschieden de annis 1573 §. Nachfolgende ihre Beschwerungen sc. 1574 §. Mitler weil aber sc. 1576 §. So viel dann die andern sc. 1577 §. Solchen Chur- und Fürstl. Abschied sc. und 1588 §. So viel anfänglich sc. mit mehrern zu sehen. Mansfeldische Sequestrations-Gravamina. II. Daß denen Grafen zu Mansfeld der Einnahme und Ausgabe halber keine richtige, deutliche, und vergnügliche Sequestrations-Rechnung vorgeleget, und behörig justificiret worden. III. Daß die Creditores noch nicht contentiret, weniger die sequestrirte Güter von diesem onere befreyet, und in der Grafen Hände gestellet worden; solches auch bey gegenwärtigen Umbständen wol in Ewigkeit nicht geschehen würde; Dann nach Inhalt deren von D. Adamo Timaeo von vielen Jahren biß anno 1663 abgelegten Administrations-Rechnungen erhelle, daß in denen meisten Jahren, denen Creditoribus auff Abschlag ihrer praetensionen kein Heller bezahlet worden, ohnerachtet doch viele 1000 fl. eingegangen. Nicht besser sey es mit der Administration von anno 1663 biß 1667 hergangen, als in welcher Zeit denen Creditoribus in allem mehr nicht, als 527 Rth. mithin jährlich bloß 131 Rth. bezahlet worden; Dagegen hätte die Sequestration an Diener-Besoldungen und andern auffgeloffenen Unkosten, nur pro anno 1667 verrechnet 1276 fl. daß also nach diesem Fuß innerhalb 24 Jahren denen Creditoribus mehr nicht als 3156 fl. zu gute kommen, die Sequestrations-Unkosten hingegen auff 30624 fl. sich belieffen. Der jüngern Rechnungen nicht zu gedencken, weilen dieselbe nicht bey Handen. De his, quae tum ante, tum post Sequestrationem acta sunt, late videri potest scriptum, cui tit. Informatio juris & facti in Sachen Magdeburg contra Mansfeld/ die von denen Hn. Grafen zu Mansfeld in denen Aemtern der Grafschafft Mansfeld Magdeburgischen Antheils/ praetendirte Lands-Superiorität und Regalia betreffend. p. 223. seqq. juncta Deductione aeparte Comitum Mansfeldens. edita, & in dict. Informatione p. 11. relata. vid. modo citata Mansfeldische Deduction in gravamine V.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/778
Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 867. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/778>, abgerufen am 06.05.2024.