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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
hinterbliebenen Kern oder Marck/ wuchsen an-
dere/ welche/ wann sie zeitig/ und vollkommen
waren/ es durch reiben am Bahren auch absties.
Musaeus Olai Worms.

8. Jn Hispanien/ am Königlichen Hofe/
war ehe dessen auch ein Pferd/ welches vorne an
der Stirne ein kleines Horn hatte. Idem.

9. Deßgleichen ward Chur-Fürst Jo-
hann George zu Sachsen einsten ein Pferd ver-
ehret/ welches ein Horn vor der Stirn hatte/ so es
Jährlich abgeworffen/ aber wider wuchse/ wie den
Hirschen. Gottfried Voigts/ Phys. Zeit-
Vertreiber.

10. Jm Jahr 1663. ward zu Quedlin-
burg in Sachsen/ in einem Berge/ in gemein der
Zeuniken-Berg genandt/ in einem Felsen/ ein
gantzer Cörper oder Sceleton eines Einhorns/
in der Postur wie dergleichen Thiere pflegen zu
liegen/ mit dem Kopff aber erhaben/ gefunden.
Vor der Stirn hatte es ein bey nahe fünff Elen
langes: und nach solcher proportion dückes
Horn. Das Sceleton ward aus Unverstand zer-
brochen; der Kopff aber mit dem Horn etlichen
Rieben und Beinen/ in das Hoch-Fürstl. Stifft ü-
berliefert. Otton. de Guerike, de vacuo Spatio.

11. Jm Jahr 1240. wurden auf dem
Hartz zween Satyri, oder wilde Menschen mit
langen Schwäntzen gefangen; das Weiblein
ward verwundet/ davon es gestorben; das
Männlein aber/ blieb lebendig/ ward zahm ge-

macht/
P p

Von der Natur.
hinterbliebenen Kern oder Marck/ wuchſen an-
dere/ welche/ wann ſie zeitig/ und vollkommen
waren/ es durch reiben am Bahren auch abſties.
Muſæus Olai Worms.

8. Jn Hiſpanien/ am Königlichen Hofe/
war ehe deſſen auch ein Pferd/ welches vorne an
der Stirne ein kleines Horn hatte. Idem.

9. Deßgleichen ward Chur-Fürſt Jo-
hann George zu Sachſen einſten ein Pferd ver-
ehret/ welches ein Horn vor der Stirn hatte/ ſo es
Jähꝛlich abgeworffen/ aber wider wuchſe/ wie den
Hirſchen. Gottfried Voigts/ Phyſ. Zeit-
Vertreiber.

10. Jm Jahr 1663. ward zu Quedlin-
burg in Sachſen/ in einem Berge/ in gemein der
Zeuniken-Berg genandt/ in einem Felſen/ ein
gantzer Cörper oder Sceleton eines Einhorns/
in der Poſtur wie dergleichen Thiere pflegen zu
liegen/ mit dem Kopff aber erhaben/ gefunden.
Vor der Stirn hatte es ein bey nahe fünff Elen
langes: und nach ſolcher proportion dückes
Horn. Das Sceleton ward aus Unverſtand zer-
brochen; der Kopff aber mit dem Horn etlichen
Rieben und Beinen/ in das Hoch-Fürſtl. Stifft ü-
berliefert. Otton. de Guerike, de vacuo Spatio.

11. Jm Jahr 1240. wurden auf dem
Hartz zween Satyri, oder wilde Menſchen mit
langen Schwäntzen gefangen; das Weiblein
ward verwundet/ davon es geſtorben; das
Männlein aber/ blieb lebendig/ ward zahm ge-

macht/
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[593/0739] Von der Natur. hinterbliebenen Kern oder Marck/ wuchſen an- dere/ welche/ wann ſie zeitig/ und vollkommen waren/ es durch reiben am Bahren auch abſties. Muſæus Olai Worms. 8. Jn Hiſpanien/ am Königlichen Hofe/ war ehe deſſen auch ein Pferd/ welches vorne an der Stirne ein kleines Horn hatte. Idem. 9. Deßgleichen ward Chur-Fürſt Jo- hann George zu Sachſen einſten ein Pferd ver- ehret/ welches ein Horn vor der Stirn hatte/ ſo es Jähꝛlich abgeworffen/ aber wider wuchſe/ wie den Hirſchen. Gottfried Voigts/ Phyſ. Zeit- Vertreiber. 10. Jm Jahr 1663. ward zu Quedlin- burg in Sachſen/ in einem Berge/ in gemein der Zeuniken-Berg genandt/ in einem Felſen/ ein gantzer Cörper oder Sceleton eines Einhorns/ in der Poſtur wie dergleichen Thiere pflegen zu liegen/ mit dem Kopff aber erhaben/ gefunden. Vor der Stirn hatte es ein bey nahe fünff Elen langes: und nach ſolcher proportion dückes Horn. Das Sceleton ward aus Unverſtand zer- brochen; der Kopff aber mit dem Horn etlichen Rieben und Beinen/ in das Hoch-Fürſtl. Stifft ü- berliefert. Otton. de Guerike, de vacuo Spatio. 11. Jm Jahr 1240. wurden auf dem Hartz zween Satyri, oder wilde Menſchen mit langen Schwäntzen gefangen; das Weiblein ward verwundet/ davon es geſtorben; das Männlein aber/ blieb lebendig/ ward zahm ge- macht/ P p

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/739>, abgerufen am 05.05.2024.