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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.

welchem Fall ein Dorn ihme so tieff in die Brust
ist eingetrungen/ daß er auch auf keinerley weise
hat können heraus gebracht werden. Nach
zimlich verlauffener Zeit/ ist des Orts ein Ge-
schwulst entstanden/ daraus endlich ein Ge-
schwär geworden/ welches zwar endlich geöff-
net/ die Materi abseits gethan/ doch aber der
noch drinn steckende Dorn wegen dessen Zer-
splitterung nicht gewonnen/ oder heraus gebracht
werden mögen/ also bestecken blieben. Mit
der Zeit begunte dieser Dorn allmählig/ und bey
nahe unempfindlich aus der Brust herfür zu-
wachsen/ zu grünen/ sich auszubreiten/ Aest
und Zweige zugewinnen/ gleichsam wäre er in
ein fett- und fruchtbares Erdreich versetzt wor-
den. Jm Jahr 1637. ward von Didaco Ja-
ques einem Spanier/ ein Zweig von diesem
Baum gehauen/ und Pabst Urbano VIII.
nacher Rom gesandt. Petrus Servius Mirab.
Nat.

20. Jn Palaestina, oder dem so genand-
ten heiligen Lande/ an dem Todten-Meer/
Abend-werts/ gleich gegen über wo weyland die
Stadt Sodoma gestanden/ von deren eines
Stein-Wurffs weit im Wasser noch etliche
schwartz-verbrandte Rudera erblickt werden/
am Gestatte/ so lauter Aschen ist/ und bey ei-
ner teutschen Meilen in die Breite sich erstrecket/
siehet man etliche Apffel-Bäume/ derer Früchte
zwar auswerts sehr schön und roth anzusehen/

wann

U u v

Von der Natur.

welchem Fall ein Dorn ihme ſo tieff in die Bruſt
iſt eingetrungen/ daß er auch auf keinerley weiſe
hat können heraus gebracht werden. Nach
zimlich verlauffener Zeit/ iſt des Orts ein Ge-
ſchwulſt entſtanden/ daraus endlich ein Ge-
ſchwär geworden/ welches zwar endlich geöff-
net/ die Materi abſeits gethan/ doch aber der
noch drinn ſteckende Dorn wegen deſſen Zer-
ſplitterung nicht gewoñen/ oder heraus gebracht
werden mögen/ alſo beſtecken blieben. Mit
der Zeit begunte dieſer Dorn allmählig/ und bey
nahe unempfindlich aus der Bruſt herfür zu-
wachſen/ zu grünen/ ſich auszubreiten/ Aeſt
und Zweige zugewinnen/ gleichſam wäre er in
ein fett- und fruchtbares Erdreich verſetzt wor-
den. Jm Jahr 1637. ward von Didaco Ja-
ques einem Spanier/ ein Zweig von dieſem
Baum gehauen/ und Pabſt Urbano VIII.
nacher Rom geſandt. Petrus Servius Mirab.
Nat.

20. Jn Palæſtina, oder dem ſo genand-
ten heiligen Lande/ an dem Todten-Meer/
Abend-werts/ gleich gegen über wo weyland die
Stadt Sodoma geſtanden/ von deren eines
Stein-Wurffs weit im Waſſer noch etliche
ſchwartz-verbrandte Rudera erblickt werden/
am Geſtatte/ ſo lauter Aſchen iſt/ und bey ei-
ner teutſchen Meilen in die Breite ſich erſtrecket/
ſiehet man etliche Apffel-Bäume/ derer Früchte
zwar auswerts ſehr ſchön und roth anzuſehen/

wann

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[681/0849] Von der Natur. welchem Fall ein Dorn ihme ſo tieff in die Bruſt iſt eingetrungen/ daß er auch auf keinerley weiſe hat können heraus gebracht werden. Nach zimlich verlauffener Zeit/ iſt des Orts ein Ge- ſchwulſt entſtanden/ daraus endlich ein Ge- ſchwär geworden/ welches zwar endlich geöff- net/ die Materi abſeits gethan/ doch aber der noch drinn ſteckende Dorn wegen deſſen Zer- ſplitterung nicht gewoñen/ oder heraus gebracht werden mögen/ alſo beſtecken blieben. Mit der Zeit begunte dieſer Dorn allmählig/ und bey nahe unempfindlich aus der Bruſt herfür zu- wachſen/ zu grünen/ ſich auszubreiten/ Aeſt und Zweige zugewinnen/ gleichſam wäre er in ein fett- und fruchtbares Erdreich verſetzt wor- den. Jm Jahr 1637. ward von Didaco Ja- ques einem Spanier/ ein Zweig von dieſem Baum gehauen/ und Pabſt Urbano VIII. nacher Rom geſandt. Petrus Servius Mirab. Nat. 20. Jn Palæſtina, oder dem ſo genand- ten heiligen Lande/ an dem Todten-Meer/ Abend-werts/ gleich gegen über wo weyland die Stadt Sodoma geſtanden/ von deren eines Stein-Wurffs weit im Waſſer noch etliche ſchwartz-verbrandte Rudera erblickt werden/ am Geſtatte/ ſo lauter Aſchen iſt/ und bey ei- ner teutſchen Meilen in die Breite ſich erſtrecket/ ſiehet man etliche Apffel-Bäume/ derer Früchte zwar auswerts ſehr ſchön und roth anzuſehen/ wann U u v

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Zitationshilfe:	Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 681. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/849>, abgerufen am 01.05.2024.

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