Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

Historische Anmerckungen.

§. 1. Die Reichs-Grafen von Pappenheim, so zugleich des H. Röm. Reichs Erb-Marschalle sind, haben mit den Grafen von Rechberg einen Stamm-Vater, nemlich Ernestum, Marschall von Calatin und Pappenheim, de ums Jahr Christi 1160. dieses Zeitliche gesegnet.

§. 2. Ehemals theilten sie sich in die Catholische und Evangelische Linie, jene aber ist 1697. mit Grafen Ludovico Francisco, des H. Röm. Reichs Erb-Marschalle, abgestorben.

§. 3. Das Amt eines Erb-Marschalls des H. Röm. Reichs verwaltet auf dem Reichs-Tage und bey Kayserlichen und Königl. Römischen Krönungen iederzeit der älteste des Geschlechts, ohne daß die Succession der Linie oder eine andere Repraesentaiion dagegen Statt finde.

§. 2. Es haben sich vor andern aus diesem vortrefflichen Hause berühmt gemacht Ulricus, Bischoff zu Speyer vom Jahr 1188. bis 1192. ingleichen dessen Bruder Sigfrid, Bischoff zu Augsburg vom Jahr 1208. bis 1227. Christophorus, Bischoff zu Aichstädt vom Jahr 1535. bis 1539. und Georgius, Bischoff zu Regensburg, der im Jahr 1563. verschieden.

§. 5. Vorgedachtens Christophori Bruder, Wolffgangi Sohn, Conradus, erhielt 1572. die Expectanz auf die Grafschafft Stulingen, kam auch im Jahre hernach nach Abgang der Grafen von Lupffen in deren Besitz; allein dessen Sohn, Maximilianus, starb ohne männliche Erben 1639. daher sie die eintzige Tochter Maximiliana Maria ihrem Gemahl, Friderico Rudolpho Grafen von Fürstenberg, zubrachte.

§. 6. Henricus II. Marschall von Catalin und Pap-

Historische Anmerckungen.

§. 1. Die Reichs-Grafen von Pappenheim, so zugleich des H. Röm. Reichs Erb-Marschalle sind, haben mit den Grafen von Rechberg einen Stamm-Vater, nemlich Ernestum, Marschall von Calatin und Pappenheim, de ums Jahr Christi 1160. dieses Zeitliche gesegnet.

§. 2. Ehemals theilten sie sich in die Catholische und Evangelische Linie, jene aber ist 1697. mit Grafen Ludovico Francisco, des H. Röm. Reichs Erb-Marschalle, abgestorben.

§. 3. Das Amt eines Erb-Marschalls des H. Röm. Reichs verwaltet auf dem Reichs-Tage und bey Kayserlichen und Königl. Römischen Krönungen iederzeit der älteste des Geschlechts, ohne daß die Succession der Linie oder eine andere Repraesentaiion dagegen Statt finde.

§. 2. Es haben sich vor andern aus diesem vortrefflichen Hause berühmt gemacht Ulricus, Bischoff zu Speyer vom Jahr 1188. bis 1192. ingleichen dessen Bruder Sigfrid, Bischoff zu Augsburg vom Jahr 1208. bis 1227. Christophorus, Bischoff zu Aichstädt vom Jahr 1535. bis 1539. und Georgius, Bischoff zu Regensburg, der im Jahr 1563. verschieden.

§. 5. Vorgedachtens Christophori Bruder, Wolffgangi Sohn, Conradus, erhielt 1572. die Expectanz auf die Grafschafft Stulingen, kam auch im Jahre hernach nach Abgang der Grafen von Lupffen in deren Besitz; allein dessen Sohn, Maximilianus, starb ohne männliche Erben 1639. daher sie die eintzige Tochter Maximiliana Maria ihrem Gemahl, Friderico Rudolpho Grafen von Fürstenberg, zubrachte.

§. 6. Henricus II. Marschall von Catalin und Pap-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0539" n="519"/>
        <p>Historische Anmerckungen.</p>
        <p>§. 1. Die Reichs-Grafen von Pappenheim, so zugleich des H. Röm. Reichs                      Erb-Marschalle sind, haben mit den Grafen von Rechberg einen Stamm-Vater,                      nemlich Ernestum, Marschall von Calatin und Pappenheim, de ums Jahr Christi                      1160. dieses Zeitliche gesegnet.</p>
        <p>§. 2. Ehemals theilten sie sich in die Catholische und Evangelische Linie, jene                      aber ist 1697. mit Grafen Ludovico Francisco, des H. Röm. Reichs Erb-Marschalle,                      abgestorben.</p>
        <p>§. 3. Das Amt eines Erb-Marschalls des H. Röm. Reichs verwaltet auf dem                      Reichs-Tage und bey Kayserlichen und Königl. Römischen Krönungen iederzeit der                      älteste des Geschlechts, ohne daß die Succession der Linie oder eine andere                      Repraesentaiion dagegen Statt finde.</p>
        <p>§. 2. Es haben sich vor andern aus diesem vortrefflichen Hause berühmt gemacht                      Ulricus, Bischoff zu Speyer vom Jahr 1188. bis 1192. ingleichen dessen Bruder                      Sigfrid, Bischoff zu Augsburg vom Jahr 1208. bis 1227. Christophorus, Bischoff                      zu Aichstädt vom Jahr 1535. bis 1539. und Georgius, Bischoff zu Regensburg, der                      im Jahr 1563. verschieden.</p>
        <p>§. 5. Vorgedachtens Christophori Bruder, Wolffgangi Sohn, Conradus, erhielt 1572.                      die Expectanz auf die Grafschafft Stulingen, kam auch im Jahre hernach nach                      Abgang der Grafen von Lupffen in deren Besitz; allein dessen Sohn, Maximilianus,                      starb ohne männliche Erben 1639. daher sie die eintzige Tochter Maximiliana                      Maria ihrem Gemahl, Friderico Rudolpho Grafen von Fürstenberg, zubrachte.</p>
        <p>§. 6. Henricus II. Marschall von Catalin und Pap-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[519/0539] Historische Anmerckungen. §. 1. Die Reichs-Grafen von Pappenheim, so zugleich des H. Röm. Reichs Erb-Marschalle sind, haben mit den Grafen von Rechberg einen Stamm-Vater, nemlich Ernestum, Marschall von Calatin und Pappenheim, de ums Jahr Christi 1160. dieses Zeitliche gesegnet. §. 2. Ehemals theilten sie sich in die Catholische und Evangelische Linie, jene aber ist 1697. mit Grafen Ludovico Francisco, des H. Röm. Reichs Erb-Marschalle, abgestorben. §. 3. Das Amt eines Erb-Marschalls des H. Röm. Reichs verwaltet auf dem Reichs-Tage und bey Kayserlichen und Königl. Römischen Krönungen iederzeit der älteste des Geschlechts, ohne daß die Succession der Linie oder eine andere Repraesentaiion dagegen Statt finde. §. 2. Es haben sich vor andern aus diesem vortrefflichen Hause berühmt gemacht Ulricus, Bischoff zu Speyer vom Jahr 1188. bis 1192. ingleichen dessen Bruder Sigfrid, Bischoff zu Augsburg vom Jahr 1208. bis 1227. Christophorus, Bischoff zu Aichstädt vom Jahr 1535. bis 1539. und Georgius, Bischoff zu Regensburg, der im Jahr 1563. verschieden. §. 5. Vorgedachtens Christophori Bruder, Wolffgangi Sohn, Conradus, erhielt 1572. die Expectanz auf die Grafschafft Stulingen, kam auch im Jahre hernach nach Abgang der Grafen von Lupffen in deren Besitz; allein dessen Sohn, Maximilianus, starb ohne männliche Erben 1639. daher sie die eintzige Tochter Maximiliana Maria ihrem Gemahl, Friderico Rudolpho Grafen von Fürstenberg, zubrachte. §. 6. Henricus II. Marschall von Catalin und Pap-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/539
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/539>, abgerufen am 13.05.2024.