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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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1247. Bernhardus Bischoff zu Paderborn vom Jahr 1320. bis 1340. Simon Bischoff zu Paderborn vom Jahr 1463. bis 1498. Auch haben die Gräfinnen von der Lippe in verschiedenen Stifftern als Aebtißinnen regieret.

§. 3. Bernhardus, Kaysers Lotharii weitberühmter Feld-Herr, der Lemgow, Detmold und Sassenburg als Belohnungen seiner Tapfferkeit erhalten, nennete sich einen Grafen von Oberwald; sein Sohn aber gleiches Namens, dem Hertzog Heinrich der Löwe wegen treuer Kriegs-Dienste die Herrschafft Engern verehrte, erbaute an der Lippe Lippstadt, und machte sich durch Klugheit und Tapfferkeit einen grossen Namen, bis er endlich das Kloster-Leben erwählte, der Heyden Bekehrer und Bischoff zu Leal in Lieffland worden.

§. 4. Graf Bernhard von der Lippe, der im Jahr 1511. gestorben, hat in dem Kriege wider den Ertz-Bischoff Dietericum von Cölln sich als einen grossen Kriegsmann erwiesen. Graf Simon der VI. von der Lippe war General der Rheinischen, Fränckischen, Westphälischen und Nieder-Sächsischen Kreyß-Trouppen im XVI. Jahrhundert. Henricus Ernestus, Graf von der Lippe, Chur-Brandenburgischer Obrist-Lieutenant, hat ungemeine Proben seiner Tapfferkeit im Treffen bey Salankement wider die Türcken abgelegt, und hernach im Jahr 1691. zu Raab das Zeitliche gesegnet. Wilhelmus, Graf von der Lippe, ging als Oberster unter den General - Staaten mit seinen Völckern zum Könige William von Groß-Britannien. Sein Sohn, Fridericus Wilhelmus, blieb unter den Sachsen-Gothaischen Hülffs-Völckern gegen die Türcken in Ungarn. Augustus, Graf von der Lippe, Feld-Marschall der Heßischen Trouppen, stard d. 19. Jun 1701. zu Neuen-Wieb, und sein

1247. Bernhardus Bischoff zu Paderborn vom Jahr 1320. bis 1340. Simon Bischoff zu Paderborn vom Jahr 1463. bis 1498. Auch haben die Gräfinnen von der Lippe in verschiedenen Stifftern als Aebtißinnen regieret.

§. 3. Bernhardus, Kaysers Lotharii weitberühmter Feld-Herr, der Lemgow, Detmold und Sassenburg als Belohnungen seiner Tapfferkeit erhalten, nennete sich einen Grafen von Oberwald; sein Sohn aber gleiches Namens, dem Hertzog Heinrich der Löwe wegen treuer Kriegs-Dienste die Herrschafft Engern verehrte, erbaute an der Lippe Lippstadt, und machte sich durch Klugheit und Tapfferkeit einen grossen Namen, bis er endlich das Kloster-Leben erwählte, der Heyden Bekehrer und Bischoff zu Leal in Lieffland worden.

§. 4. Graf Bernhard von der Lippe, der im Jahr 1511. gestorben, hat in dem Kriege wider den Ertz-Bischoff Dietericum von Cölln sich als einen grossen Kriegsmann erwiesen. Graf Simon der VI. von der Lippe war General der Rheinischen, Fränckischen, Westphälischen und Nieder-Sächsischen Kreyß-Trouppen im XVI. Jahrhundert. Henricus Ernestus, Graf von der Lippe, Chur-Brandenburgischer Obrist-Lieutenant, hat ungemeine Proben seiner Tapfferkeit im Treffen bey Salankement wider die Türcken abgelegt, und hernach im Jahr 1691. zu Raab das Zeitliche gesegnet. Wilhelmus, Graf von der Lippe, ging als Oberster unter den General - Staaten mit seinen Völckern zum Könige William von Groß-Britannien. Sein Sohn, Fridericus Wilhelmus, blieb unter den Sachsen-Gothaischen Hülffs-Völckern gegen die Türcken in Ungarn. Augustus, Graf von der Lippe, Feld-Marschall der Heßischen Trouppen, stard d. 19. Jun 1701. zu Neuen-Wieb, und sein

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1247. Bernhardus Bischoff zu Paderborn                      vom Jahr 1320. bis 1340. Simon Bischoff zu Paderborn vom Jahr 1463. bis 1498.                      Auch haben die Gräfinnen von der Lippe in verschiedenen Stifftern als                      Aebtißinnen regieret.</p>
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[619/0639] 1247. Bernhardus Bischoff zu Paderborn vom Jahr 1320. bis 1340. Simon Bischoff zu Paderborn vom Jahr 1463. bis 1498. Auch haben die Gräfinnen von der Lippe in verschiedenen Stifftern als Aebtißinnen regieret. §. 3. Bernhardus, Kaysers Lotharii weitberühmter Feld-Herr, der Lemgow, Detmold und Sassenburg als Belohnungen seiner Tapfferkeit erhalten, nennete sich einen Grafen von Oberwald; sein Sohn aber gleiches Namens, dem Hertzog Heinrich der Löwe wegen treuer Kriegs-Dienste die Herrschafft Engern verehrte, erbaute an der Lippe Lippstadt, und machte sich durch Klugheit und Tapfferkeit einen grossen Namen, bis er endlich das Kloster-Leben erwählte, der Heyden Bekehrer und Bischoff zu Leal in Lieffland worden. §. 4. Graf Bernhard von der Lippe, der im Jahr 1511. gestorben, hat in dem Kriege wider den Ertz-Bischoff Dietericum von Cölln sich als einen grossen Kriegsmann erwiesen. Graf Simon der VI. von der Lippe war General der Rheinischen, Fränckischen, Westphälischen und Nieder-Sächsischen Kreyß-Trouppen im XVI. Jahrhundert. Henricus Ernestus, Graf von der Lippe, Chur-Brandenburgischer Obrist-Lieutenant, hat ungemeine Proben seiner Tapfferkeit im Treffen bey Salankement wider die Türcken abgelegt, und hernach im Jahr 1691. zu Raab das Zeitliche gesegnet. Wilhelmus, Graf von der Lippe, ging als Oberster unter den General - Staaten mit seinen Völckern zum Könige William von Groß-Britannien. Sein Sohn, Fridericus Wilhelmus, blieb unter den Sachsen-Gothaischen Hülffs-Völckern gegen die Türcken in Ungarn. Augustus, Graf von der Lippe, Feld-Marschall der Heßischen Trouppen, stard d. 19. Jun 1701. zu Neuen-Wieb, und sein

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/639>, abgerufen am 29.04.2024.