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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.

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und glück gehabt hätten/ nemlich das Gott ihm gegen die Teutsche noch sieg und see-
gen geben/ weil er auffs wenigste in seinem reich die gerechtigkeit ziemlich handha-
be/ sonderl. wo geringe bauren oder dergl. leute/ gegen den adel oder ihre herr-
schafften beschwerung haben (wie denn denselben promte justiz administriret
wird) da in Teutschland die untere gegen ihre herrschafften gemeiniglich wenig
recht finden. Damit man nun solche ungerechtigkeit nicht mehr häge/ wolte ich
nicht gern dieses vor eine rebellion so geurtheilet haben/ wo sich unterthanen
an höhere obrigkeit ohne gewaltsame mittel wenden. 2. Ob mir wohl weder
personen noch sache in geringsten bekant/ wie auch nicht weiß/ wer collator oder
erbherr ist: so will doch aus dem erscheinen/ daß die lente eben in aller ihrer sache
nicht so gar unrecht/ oder von ihrer herrschafft vorher so gar gütig tractiret wor-
den seyn müssen/ weil nach vorigen proceß mans auff die güte ankommen lassen/
und ihnen unterschiedliche last abgenommen worden/ wohins vielleicht zu unsern
zeiten nicht leicht iemahl unterthane bringen/ wo sie nicht ziemlich offenbahres recht
haben. Daraus möchten vor ihre auch ietzige praetensionen einige vermuthun-
gen gezogen werden/ daß sie einiges recht/ oder doch einen solchen starcken schein
desselben/ haben müsten/ daß sie sich eine rechte sache zu haben einbildeten/ und al-
so auffs wenigste ihre entziehung nicht ein rechter boshafftiger ungehorsam seyn
könne. 3. Ob nun wohl ihr widriger ausspruch des hochlöbl ober-amts die praesum-
tion
von ihrer rechten sache sehr schwächet/ so erhält gleichwohl ihre gethane ap-
pellation
die sache annoch als im streit schwebend/ und können sie vor den ausspruch
von ihrem höhern Richter noch nicht als überzeugte und verdamte angesehen oder
tractiret/ daher mit solcher schweren kirchen straff/ so ein bekantliche missethat
erfordert/ und also in keiner sache so noch zu grosser streit ist/ wer recht oder unrecht
habe statt findet/ gegen sie auch nicht verfahren werden. 4. Zu deme auch deswe-
gen dazu nicht gekommen werden mag/ weil kein Prediger vor sich selbs solche zu un-
ternehmen/ befugt/ der collator als parthey dieselbe vielweniger decerniren kan/ oh-
ne daß auch in andern sachen ihn solche macht nicht zukommetvon höheren ort aber
dieselbe auch nicht angeordnet ist. 5. Daher ich davor halte/ der herr Pfarrer
thue seinem amt eine gnüge/ wo er zum allerfördersten in predigten die leute treu-
lich erinnert/ daß sie nicht mit vorsetzlicher hartnäckigkeit sich an ihrer Obrigkeit
versündigen/ sondern ihre sache wohl untersuchen/ und welches bey uns so gemein
ist/ sich nicht selbs schmeicheln solten/ mit vorstellung/ was vor ein schwehres gött-
liches gericht über diejenige geeh/ welche das göttliche bild in der Obrigkeit mit un-
geziemlicher widersetzligkeit verunehreten/ ja wie es hesser seye in zweiffelhafften
sachen etwas mit unrecht tragen/ als dem andern mit unrecht etwas versagen/ und
daß unter die tugenden der unterthanen auch die gedult gehöre. Diese dinge
sind stets zu der gemeinde unterricht beweglich/ aber vielmehr mit sanfftmüthiger
überzeugung/ als hefftigen poltern und schelten zu treiben. Nechst dem wo eini-

ge

ARTIC. VI. SECT. XXX.
und gluͤck gehabt haͤtten/ nemlich das Gott ihm gegen die Teutſche noch ſieg und ſee-
gen geben/ weil er auffs wenigſte in ſeinem reich die gerechtigkeit ziemlich handha-
be/ ſonderl. wo geringe bauren oder dergl. leute/ gegen den adel oder ihre herr-
ſchafften beſchwerung haben (wie denn denſelben promte juſtiz adminiſtriret
wird) da in Teutſchland die untere gegen ihre herrſchafften gemeiniglich wenig
recht finden. Damit man nun ſolche ungerechtigkeit nicht mehr haͤge/ wolte ich
nicht gern dieſes vor eine rebellion ſo geurtheilet haben/ wo ſich unterthanen
an hoͤhere obrigkeit ohne gewaltſame mittel wenden. 2. Ob mir wohl weder
perſonen noch ſache in geringſten bekant/ wie auch nicht weiß/ wer collator oder
erbherr iſt: ſo will doch aus dem erſcheinen/ daß die lente eben in aller ihrer ſache
nicht ſo gar unrecht/ oder von ihrer herrſchafft vorher ſo gar guͤtig tractiret wor-
den ſeyn muͤſſen/ weil nach vorigen proceß mans auff die guͤte ankommen laſſen/
und ihnen unterſchiedliche laſt abgenommen worden/ wohins vielleicht zu unſern
zeiten nicht leicht iemahl unterthane bringen/ wo ſie nicht ziemlich offenbahres recht
haben. Daraus moͤchten vor ihre auch ietzige prætenſionen einige vermuthun-
gen gezogen werden/ daß ſie einiges recht/ oder doch einen ſolchen ſtarcken ſchein
deſſelben/ haben muͤſten/ daß ſie ſich eine rechte ſache zu haben einbildeten/ und al-
ſo auffs wenigſte ihre entziehung nicht ein rechter boshafftiger ungehorſam ſeyn
koͤnne. 3. Ob nun wohl ihr widriger ausſpruch des hochloͤbl ober-amts die præſum-
tion
von ihrer rechten ſache ſehr ſchwaͤchet/ ſo erhaͤlt gleichwohl ihre gethane ap-
pellation
die ſache annoch als im ſtreit ſchwebend/ und koͤnnen ſie vor den ausſpruch
von ihrem hoͤhern Richter noch nicht als uͤberzeugte und verdamte angeſehen oder
tractiret/ daher mit ſolcher ſchweren kirchen ſtraff/ ſo ein bekantliche miſſethat
erfordert/ und alſo in keiner ſache ſo noch zu groſſer ſtreit iſt/ wer recht oder unrecht
habe ſtatt findet/ gegen ſie auch nicht verfahren werden. 4. Zu deme auch deswe-
gen dazu nicht gekommen werden mag/ weil kein Prediger vor ſich ſelbs ſolche zu un-
teꝛnehmen/ befugt/ deꝛ collator als parthey dieſelbe vielweniger decerniren kan/ oh-
ne daß auch in andern ſachen ihn ſolche macht nicht zukommetvon hoͤheren ort aber
dieſelbe auch nicht angeordnet iſt. 5. Daher ich davor halte/ der herr Pfarrer
thue ſeinem amt eine gnuͤge/ wo er zum allerfoͤrderſten in predigten die leute treu-
lich erinnert/ daß ſie nicht mit vorſetzlicher hartnaͤckigkeit ſich an ihrer Obrigkeit
verſuͤndigen/ ſondern ihre ſache wohl unterſuchen/ und welches bey uns ſo gemein
iſt/ ſich nicht ſelbs ſchmeicheln ſolten/ mit vorſtellung/ was vor ein ſchwehres goͤtt-
liches gericht uͤber diejenige geeh/ welche das goͤttliche bild in der Obrigkeit mit un-
geziemlicher widerſetzligkeit verunehreten/ ja wie es heſſer ſeye in zweiffelhafften
ſachen etwas mit unrecht tragen/ als dem andern mit unrecht etwas verſagen/ und
daß unter die tugenden der unterthanen auch die gedult gehoͤre. Dieſe dinge
ſind ſtets zu der gemeinde unterricht beweglich/ aber vielmehr mit ſanfftmuͤthiger
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[303/1103] ARTIC. VI. SECT. XXX. und gluͤck gehabt haͤtten/ nemlich das Gott ihm gegen die Teutſche noch ſieg und ſee- gen geben/ weil er auffs wenigſte in ſeinem reich die gerechtigkeit ziemlich handha- be/ ſonderl. wo geringe bauren oder dergl. leute/ gegen den adel oder ihre herr- ſchafften beſchwerung haben (wie denn denſelben promte juſtiz adminiſtriret wird) da in Teutſchland die untere gegen ihre herrſchafften gemeiniglich wenig recht finden. Damit man nun ſolche ungerechtigkeit nicht mehr haͤge/ wolte ich nicht gern dieſes vor eine rebellion ſo geurtheilet haben/ wo ſich unterthanen an hoͤhere obrigkeit ohne gewaltſame mittel wenden. 2. Ob mir wohl weder perſonen noch ſache in geringſten bekant/ wie auch nicht weiß/ wer collator oder erbherr iſt: ſo will doch aus dem erſcheinen/ daß die lente eben in aller ihrer ſache nicht ſo gar unrecht/ oder von ihrer herrſchafft vorher ſo gar guͤtig tractiret wor- den ſeyn muͤſſen/ weil nach vorigen proceß mans auff die guͤte ankommen laſſen/ und ihnen unterſchiedliche laſt abgenommen worden/ wohins vielleicht zu unſern zeiten nicht leicht iemahl unterthane bringen/ wo ſie nicht ziemlich offenbahres recht haben. Daraus moͤchten vor ihre auch ietzige prætenſionen einige vermuthun- gen gezogen werden/ daß ſie einiges recht/ oder doch einen ſolchen ſtarcken ſchein deſſelben/ haben muͤſten/ daß ſie ſich eine rechte ſache zu haben einbildeten/ und al- ſo auffs wenigſte ihre entziehung nicht ein rechter boshafftiger ungehorſam ſeyn koͤnne. 3. Ob nun wohl ihr widriger ausſpruch des hochloͤbl ober-amts die præſum- tion von ihrer rechten ſache ſehr ſchwaͤchet/ ſo erhaͤlt gleichwohl ihre gethane ap- pellation die ſache annoch als im ſtreit ſchwebend/ und koͤnnen ſie vor den ausſpruch von ihrem hoͤhern Richter noch nicht als uͤberzeugte und verdamte angeſehen oder tractiret/ daher mit ſolcher ſchweren kirchen ſtraff/ ſo ein bekantliche miſſethat erfordert/ und alſo in keiner ſache ſo noch zu groſſer ſtreit iſt/ wer recht oder unrecht habe ſtatt findet/ gegen ſie auch nicht verfahren werden. 4. Zu deme auch deswe- gen dazu nicht gekommen werden mag/ weil kein Prediger vor ſich ſelbs ſolche zu un- teꝛnehmen/ befugt/ deꝛ collator als parthey dieſelbe vielweniger decerniren kan/ oh- ne daß auch in andern ſachen ihn ſolche macht nicht zukommetvon hoͤheren ort aber dieſelbe auch nicht angeordnet iſt. 5. Daher ich davor halte/ der herr Pfarrer thue ſeinem amt eine gnuͤge/ wo er zum allerfoͤrderſten in predigten die leute treu- lich erinnert/ daß ſie nicht mit vorſetzlicher hartnaͤckigkeit ſich an ihrer Obrigkeit verſuͤndigen/ ſondern ihre ſache wohl unterſuchen/ und welches bey uns ſo gemein iſt/ ſich nicht ſelbs ſchmeicheln ſolten/ mit vorſtellung/ was vor ein ſchwehres goͤtt- liches gericht uͤber diejenige geeh/ welche das goͤttliche bild in der Obrigkeit mit un- geziemlicher widerſetzligkeit verunehreten/ ja wie es heſſer ſeye in zweiffelhafften ſachen etwas mit unrecht tragen/ als dem andern mit unrecht etwas verſagen/ und daß unter die tugenden der unterthanen auch die gedult gehoͤre. Dieſe dinge ſind ſtets zu der gemeinde unterricht beweglich/ aber vielmehr mit ſanfftmuͤthiger uͤberzeugung/ als hefftigen poltern und ſchelten zu treiben. Nechſt dem wo eini- ge

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken01_1700/1103>, abgerufen am 29.04.2024.