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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.

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ARTIC. V. SECT. I.
cket? (zu dem ihnen nichts anders mangle/ als was eben so wohl bey den alten
zu dem werck nichts thut.) hingegen selbs ersetze/ was in dem alten etlicher massen
vorhergegangen. Jst demnach der kinder verstand nicht fähig/ etwas zu wircken/
und aus seinen kräfften zuverstehen/ so ist er doch nicht unfähig daß/ GOtt etwas
in ihm wircke/ und ihn mit einigen liecht seines geistes erfülle/ der auch Johan-
nem in mutterleib damit erfüllet/ und geistliche wirckungen in ihm gewircket hat/
Luc. 1. 15. 44. (welches exempel erweiset/ nicht zwahr was Gott in allen kindern
thue/ wol aber was seine krafft vermöge.) und weil ohne glauben keine seligkeit/
die wir doch den kindern nicht absprechen dörffen/ seyn kan/ müssen wir auch eine
gewisse art desselbigen/ ob er wol in unterschiedlichem mit dem glauben der alten
nicht übereinkommet/ den kindern aus göttlicher wirckung zugestehen. Und ist
denn derselbe nicht in der seele (in dem jenigen verstand/ wie unser Luth. T. 1.
Alt. f.
758. 6. den menschen in geist/ seel und lieb/ in das allerheiligste/ heilige
und vorhoff/ abtheilet.) wie vornehmlich in derselben die natürliche vernunfft wir-
cket/ und in dero reflexion platz hat/ in nachsinnen gewahr werden seiner gedancken/
schluß machen und dergleichen/ so ist er doch in dem geist (so zwahr ein wesen mit
der seele) das ist/ in dero höchsten und geheimsten krafft/ wo Gott allein wircket/ und
die vernunfft nicht wircket/ noch allezeit/ was in derselben vorgehe/ gewahr wird.
Jn summa was eingewendet werden kan/ die kinder der tauff unfähig zu erkläh-
ren/ würde alles auch gegen die beschneidung haben eingewendet werden können/
die doch der Herr selbs an den kindern befohlen/ daher alles dessen ungrund selbs
erhellet. Wir können uns aber 2. der beschneidung noch auff andere art zum er-
weiß der kindertauff gebrauchen/ wann wir erwegen/ daß der H. Geist ausdrück-
lich die tauff col. 2/ 11. 12. 13. mit der beschneidung vergleicht/ und die beschnei-
dung ohne hände
oder beschneidung Christi nennet/ daher wir sie mit allem
recht als das jenige Sacrament ansehen/ welches an statt der beschneidung (weil
diese/ wie andre stück des A. T. auffhören muste) gekommen ist. Dazu gehöret
dann zu betrachten den reichthum der gnaden des N. T. vor dem alten nach allen
stücken: und folget gewiß/ daß kein mittel der gnade in dem N. T. unkräfftiger
seyn/ oder enger eingespannet werden dörffe/ als in dem alten das jenige gewesen/
an dessen stelle es gekommen/ wol aber kan es sich weiter vor jenem erstrecken.
Wann dann die gnade des A. T. so reich gewesen/ sich auch über die kinder zu
erstrecken/ und dieselbe in die gemeinschafft des bundes auffzunehmen/ deswegen
aber das mittel der beschneidung zuverordnen/ so wäre es der vortreflichkeit des
N. T. entgegen/ wann in demselben die kinder von solchen bund und dessen seligen
mittel/ daher auch seiner krafft/ ausgeschlossen würden/ und erst bey erwachse-
nen jahren darzu kommen könten. Welches allerdings ungereimt/ aber eben
deswegen die kinder tauff/ damit unsere kinder nicht geringer seyen/ als die alte
jüdische gewesen waren/ zuerweisen ist. Wo man aber einwenden will/ daß sich
von der beschneidung nicht auff die tauff schliessen lasse/ weil sonsten die mägdlein

nicht
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ARTIC. V. SECT. I.
cket? (zu dem ihnen nichts anders mangle/ als was eben ſo wohl bey den alten
zu dem werck nichts thut.) hingegen ſelbs erſetze/ was in dem alten etlicher maſſen
vorhergegangen. Jſt demnach der kinder verſtand nicht faͤhig/ etwas zu wircken/
und aus ſeinen kraͤfften zuverſtehen/ ſo iſt er doch nicht unfaͤhig daß/ GOtt etwas
in ihm wircke/ und ihn mit einigen liecht ſeines geiſtes erfuͤlle/ der auch Johan-
nem in mutterleib damit erfuͤllet/ und geiſtliche wirckungen in ihm gewircket hat/
Luc. 1. 15. 44. (welches exempel erweiſet/ nicht zwahr was Gott in allen kindern
thue/ wol aber was ſeine krafft vermoͤge.) und weil ohne glauben keine ſeligkeit/
die wir doch den kindern nicht abſprechen doͤrffen/ ſeyn kan/ muͤſſen wir auch eine
gewiſſe art deſſelbigen/ ob er wol in unterſchiedlichem mit dem glauben der alten
nicht uͤbereinkommet/ den kindern aus goͤttlicher wirckung zugeſtehen. Und iſt
denn derſelbe nicht in der ſeele (in dem jenigen verſtand/ wie unſer Luth. T. 1.
Alt. f.
758. 6. den menſchen in geiſt/ ſeel und lieb/ in das allerheiligſte/ heilige
und vorhoff/ abtheilet.) wie vornehmlich in derſelben die natuͤrliche vernunfft wir-
cket/ und in dero reflexion platz hat/ in nachſinnen gewahr weꝛden ſeiner gedancken/
ſchluß machen und dergleichen/ ſo iſt er doch in dem geiſt (ſo zwahr ein weſen mit
der ſeele) das iſt/ in dero hoͤchſten und geheimſten krafft/ wo Gott allein wircket/ und
die vernunfft nicht wircket/ noch allezeit/ was in derſelben vorgehe/ gewahr wird.
Jn ſumma was eingewendet werden kan/ die kinder der tauff unfaͤhig zu erklaͤh-
ren/ wuͤrde alles auch gegen die beſchneidung haben eingewendet werden koͤnnen/
die doch der Herr ſelbs an den kindern befohlen/ daher alles deſſen ungrund ſelbs
erhellet. Wir koͤnnen uns aber 2. der beſchneidung noch auff andere art zum er-
weiß der kindertauff gebrauchen/ wann wir erwegen/ daß der H. Geiſt ausdruͤck-
lich die tauff col. 2/ 11. 12. 13. mit der beſchneidung vergleicht/ und die beſchnei-
dung ohne haͤnde
oder beſchneidung Chriſti nennet/ daher wir ſie mit allem
recht als das jenige Sacrament anſehen/ welches an ſtatt der beſchneidung (weil
dieſe/ wie andre ſtuͤck des A. T. auffhoͤren muſte) gekommen iſt. Dazu gehoͤret
dann zu betrachten den reichthum der gnaden des N. T. vor dem alten nach allen
ſtuͤcken: und folget gewiß/ daß kein mittel der gnade in dem N. T. unkraͤfftiger
ſeyn/ oder enger eingeſpannet werden doͤrffe/ als in dem alten das jenige geweſen/
an deſſen ſtelle es gekommen/ wol aber kan es ſich weiter vor jenem erſtrecken.
Wann dann die gnade des A. T. ſo reich geweſen/ ſich auch uͤber die kinder zu
erſtrecken/ und dieſelbe in die gemeinſchafft des bundes auffzunehmen/ deswegen
aber das mittel der beſchneidung zuverordnen/ ſo waͤre es der vortreflichkeit des
N. T. entgegen/ wann in demſelben die kindeꝛ von ſolchen bund und deſſen ſeligen
mittel/ daher auch ſeiner krafft/ ausgeſchloſſen wuͤrden/ und erſt bey erwachſe-
nen jahren darzu kommen koͤnten. Welches allerdings ungereimt/ aber eben
deswegen die kinder tauff/ damit unſere kinder nicht geringer ſeyen/ als die alte
juͤdiſche geweſen waren/ zuerweiſen iſt. Wo man aber einwenden will/ daß ſich
von der beſchneidung nicht auff die tauff ſchlieſſen laſſe/ weil ſonſten die maͤgdlein

nicht
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[129/0929] ARTIC. V. SECT. I. cket? (zu dem ihnen nichts anders mangle/ als was eben ſo wohl bey den alten zu dem werck nichts thut.) hingegen ſelbs erſetze/ was in dem alten etlicher maſſen vorhergegangen. Jſt demnach der kinder verſtand nicht faͤhig/ etwas zu wircken/ und aus ſeinen kraͤfften zuverſtehen/ ſo iſt er doch nicht unfaͤhig daß/ GOtt etwas in ihm wircke/ und ihn mit einigen liecht ſeines geiſtes erfuͤlle/ der auch Johan- nem in mutterleib damit erfuͤllet/ und geiſtliche wirckungen in ihm gewircket hat/ Luc. 1. 15. 44. (welches exempel erweiſet/ nicht zwahr was Gott in allen kindern thue/ wol aber was ſeine krafft vermoͤge.) und weil ohne glauben keine ſeligkeit/ die wir doch den kindern nicht abſprechen doͤrffen/ ſeyn kan/ muͤſſen wir auch eine gewiſſe art deſſelbigen/ ob er wol in unterſchiedlichem mit dem glauben der alten nicht uͤbereinkommet/ den kindern aus goͤttlicher wirckung zugeſtehen. Und iſt denn derſelbe nicht in der ſeele (in dem jenigen verſtand/ wie unſer Luth. T. 1. Alt. f. 758. 6. den menſchen in geiſt/ ſeel und lieb/ in das allerheiligſte/ heilige und vorhoff/ abtheilet.) wie vornehmlich in derſelben die natuͤrliche vernunfft wir- cket/ und in dero reflexion platz hat/ in nachſinnen gewahr weꝛden ſeiner gedancken/ ſchluß machen und dergleichen/ ſo iſt er doch in dem geiſt (ſo zwahr ein weſen mit der ſeele) das iſt/ in dero hoͤchſten und geheimſten krafft/ wo Gott allein wircket/ und die vernunfft nicht wircket/ noch allezeit/ was in derſelben vorgehe/ gewahr wird. Jn ſumma was eingewendet werden kan/ die kinder der tauff unfaͤhig zu erklaͤh- ren/ wuͤrde alles auch gegen die beſchneidung haben eingewendet werden koͤnnen/ die doch der Herr ſelbs an den kindern befohlen/ daher alles deſſen ungrund ſelbs erhellet. Wir koͤnnen uns aber 2. der beſchneidung noch auff andere art zum er- weiß der kindertauff gebrauchen/ wann wir erwegen/ daß der H. Geiſt ausdruͤck- lich die tauff col. 2/ 11. 12. 13. mit der beſchneidung vergleicht/ und die beſchnei- dung ohne haͤnde oder beſchneidung Chriſti nennet/ daher wir ſie mit allem recht als das jenige Sacrament anſehen/ welches an ſtatt der beſchneidung (weil dieſe/ wie andre ſtuͤck des A. T. auffhoͤren muſte) gekommen iſt. Dazu gehoͤret dann zu betrachten den reichthum der gnaden des N. T. vor dem alten nach allen ſtuͤcken: und folget gewiß/ daß kein mittel der gnade in dem N. T. unkraͤfftiger ſeyn/ oder enger eingeſpannet werden doͤrffe/ als in dem alten das jenige geweſen/ an deſſen ſtelle es gekommen/ wol aber kan es ſich weiter vor jenem erſtrecken. Wann dann die gnade des A. T. ſo reich geweſen/ ſich auch uͤber die kinder zu erſtrecken/ und dieſelbe in die gemeinſchafft des bundes auffzunehmen/ deswegen aber das mittel der beſchneidung zuverordnen/ ſo waͤre es der vortreflichkeit des N. T. entgegen/ wann in demſelben die kindeꝛ von ſolchen bund und deſſen ſeligen mittel/ daher auch ſeiner krafft/ ausgeſchloſſen wuͤrden/ und erſt bey erwachſe- nen jahren darzu kommen koͤnten. Welches allerdings ungereimt/ aber eben deswegen die kinder tauff/ damit unſere kinder nicht geringer ſeyen/ als die alte juͤdiſche geweſen waren/ zuerweiſen iſt. Wo man aber einwenden will/ daß ſich von der beſchneidung nicht auff die tauff ſchlieſſen laſſe/ weil ſonſten die maͤgdlein nicht r

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken01_1700/929>, abgerufen am 30.04.2024.