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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.

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gestehet) verdächtig gemacht. Da doch die H. schrifft und aus derselben unsre
Symbolische Bücher gleich wie sie unsre rechtfertigung der blossen gnade GOt-
tes durch den glauben/ und nicht die wercke/ ergriffen/ alleining zuschreiben/ also
hingegen solchen seligmachenden glauben uns viel anders vorstellen/ als daß wir
unter denselben schönen nahmen diejenige menschliche einbildung von Christo pas-
siren lassen dörfften/ welche sich sichere hute machen/ wenn sie auff dessen theu-
res verdienst sich bey allem ihrem nach dem fleisch und bey dessen herrschafft füh-
rendem leben verlassen wollen/ sich aber damit erbärmlich zu ihrem ewigen scha-
den betriegen. Diesem betrug mit nachtruck mich zu widersetzen/ bekenne ich/
daß meine angelegenste materie ist/ die ich mündlich und schrifftlich treibe/ auch
nicht weiß/ ob einige andere zu dieser zeit bey so tieffem schlaff der sicherheit je-
derman einzubläuen nötiger seye. Wie aber diese lehr ihrer so vielen ein dorn in
den augen (oder vielleicht gar in dem hertzen/ welches er schmertzet) seye/ habe vor
mehrern jahren gnug erfahren/ u. erfahre es noch täglich: wobey mich zwar dieses
am allermeisten betrübet/ wenn auch solche leute derselben zu wieder sind/ die sie selbs
vortragen u. vertheidigen solten. Jndessen dörffen wir um keines einigen menschen
widerspruchs willen/ das wenigste von der göttlichen wahrheit ändern oder zu-
rück lassen/ noch weder die enge pfort weiter/ noch die schmale strasse breiter ma-
chen/ alß sie der HErr gemacht hat/ oder wir würden das blut aller dadurch be-
trogener und in das verderben gestürtzter seelen auff uns laden. Je gemeiner denn
die thörichte einbildung von der seligkeit/ diese durch einen todten oder wahn-glau-
ben zu erhalten/ ist/ so viel hertzlicher freuet mich/ so offt von einer seele höre/ die
aus diesem schlaff auffwachet/ und die himmlische wahrheit recht einsiehet/ so viel
mehr wo es von denen geschiehet/ welche dermahleins auch andrer handleiter wer-
den sollen. Also dancke ich billich mit und vor ihm dem geber alles guten/ wel-
cher denselben kräfftig gerühret/ und wie ich mich versichere/ dadurch einen sol-
chen grund bey ihm geleget hat/ auff welchen das übrige gantze studium Theo-
logicum
so viel vester wird gebauet werden können. Denn wer nunmehr trach-
tet vor GOtt stäts in einem solchen lebendigen glauben erfunden zu werden/ aus
welchem er sich und sein gantzes leben demselben täglich auffzuopffern sich bemü-
het/ der ist recht eine werckstätt desjenigen geistes/ aus dessen erleuchtung alle
wahre und göttliche Theologie kommet. Daher da andre/ welche weltlich ge-
sinnet bleiben/ und mit der welt auch in dem leben mit machen/ durch einen mensch-
lichen fleiß zu einer buchstäblichen erkäntnüß und gleichsam Philosophie de re-
bus Theologicis
gelangen können/ die aber einmahl viel zu schlecht ist/ als daß
wir ihr den edlen nahmen der Theologie geben solten: so haben hingegen die
jenige/ so nunmehr rechtschaffene thate Christen sind/ und sich von der welt unbe-
fleckt zubehalten bemühen/ diesen vortheil/ daß ihre studia und fleiß/ welchen sie
anwenden/ von dem H. Geist geheiliget werden/ zu einer rechten lebendigen und
kräfftigen Theologie/ die von jener unterschieden ist/ als das himmlische licht von

dem
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DISTINCTIO II. SECTIO XXVIII.
geſtehet) verdaͤchtig gemacht. Da doch die H. ſchrifft und aus derſelben unſre
Symboliſche Buͤcher gleich wie ſie unſre rechtfertigung der bloſſen gnade GOt-
tes durch den glauben/ und nicht die wercke/ ergriffen/ alleining zuſchreiben/ alſo
hingegen ſolchen ſeligmachenden glauben uns viel anders vorſtellen/ als daß wir
unter denſelben ſchoͤnen nahmen diejenige menſchliche einbildung von Chriſto pas-
ſiren laſſen doͤrfften/ welche ſich ſichere hute machen/ wenn ſie auff deſſen theu-
res verdienſt ſich bey allem ihrem nach dem fleiſch und bey deſſen herrſchafft fuͤh-
rendem leben verlaſſen wollen/ ſich aber damit erbaͤrmlich zu ihrem ewigen ſcha-
den betriegen. Dieſem betrug mit nachtruck mich zu widerſetzen/ bekenne ich/
daß meine angelegenſte materie iſt/ die ich muͤndlich und ſchrifftlich treibe/ auch
nicht weiß/ ob einige andere zu dieſer zeit bey ſo tieffem ſchlaff der ſicherheit je-
derman einzublaͤuen noͤtiger ſeye. Wie aber dieſe lehr ihrer ſo vielen ein dorn in
den augen (oder vielleicht gar in dem hertzen/ welches er ſchmertzet) ſeye/ habe vor
mehrern jahren gnug erfahren/ u. erfahre es noch taͤglich: wobey mich zwar dieſes
am allermeiſten betruͤbet/ weñ auch ſolche leute derſelbẽ zu wieder ſind/ die ſie ſelbs
vortragen u. vertheidigen ſolten. Jndeſſen doͤrffen wir um keines einigen menſchen
widerſpruchs willen/ das wenigſte von der goͤttlichen wahrheit aͤndern oder zu-
ruͤck laſſen/ noch weder die enge pfort weiter/ noch die ſchmale ſtraſſe breiter ma-
chen/ alß ſie der HErr gemacht hat/ oder wir wuͤrden das blut aller dadurch be-
trogener und in das verderben geſtuͤrtzter ſeelen auff uns laden. Je gemeiner denn
die thoͤrichte einbildung von der ſeligkeit/ dieſe durch einen todten oder wahn-glau-
ben zu erhalten/ iſt/ ſo viel hertzlicher freuet mich/ ſo offt von einer ſeele hoͤre/ die
aus dieſem ſchlaff auffwachet/ und die himmliſche wahrheit recht einſiehet/ ſo viel
mehr wo es von denen geſchiehet/ welche dermahleins auch andrer handleiter wer-
den ſollen. Alſo dancke ich billich mit und vor ihm dem geber alles guten/ wel-
cher denſelben kraͤfftig geruͤhret/ und wie ich mich verſichere/ dadurch einen ſol-
chen grund bey ihm geleget hat/ auff welchen das uͤbrige gantze ſtudium Theo-
logicum
ſo viel veſter wird gebauet werden koͤnnen. Denn wer nunmehr trach-
tet vor GOtt ſtaͤts in einem ſolchen lebendigen glauben erfunden zu werden/ aus
welchem er ſich und ſein gantzes leben demſelben taͤglich auffzuopffern ſich bemuͤ-
het/ der iſt recht eine werckſtaͤtt desjenigen geiſtes/ aus deſſen erleuchtung alle
wahre und goͤttliche Theologie kommet. Daher da andre/ welche weltlich ge-
ſinnet bleiben/ und mit der welt auch in dem leben mit machen/ durch einen menſch-
lichen fleiß zu einer buchſtaͤblichen erkaͤntnuͤß und gleichſam Philoſophie de re-
bus Theologicis
gelangen koͤnnen/ die aber einmahl viel zu ſchlecht iſt/ als daß
wir ihr den edlen nahmen der Theologie geben ſolten: ſo haben hingegen die
jenige/ ſo nunmehr rechtſchaffene thate Chriſten ſind/ und ſich von der welt unbe-
fleckt zubehalten bemuͤhen/ dieſen vortheil/ daß ihre ſtudia und fleiß/ welchen ſie
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[773/0791] DISTINCTIO II. SECTIO XXVIII. geſtehet) verdaͤchtig gemacht. Da doch die H. ſchrifft und aus derſelben unſre Symboliſche Buͤcher gleich wie ſie unſre rechtfertigung der bloſſen gnade GOt- tes durch den glauben/ und nicht die wercke/ ergriffen/ alleining zuſchreiben/ alſo hingegen ſolchen ſeligmachenden glauben uns viel anders vorſtellen/ als daß wir unter denſelben ſchoͤnen nahmen diejenige menſchliche einbildung von Chriſto pas- ſiren laſſen doͤrfften/ welche ſich ſichere hute machen/ wenn ſie auff deſſen theu- res verdienſt ſich bey allem ihrem nach dem fleiſch und bey deſſen herrſchafft fuͤh- rendem leben verlaſſen wollen/ ſich aber damit erbaͤrmlich zu ihrem ewigen ſcha- den betriegen. Dieſem betrug mit nachtruck mich zu widerſetzen/ bekenne ich/ daß meine angelegenſte materie iſt/ die ich muͤndlich und ſchrifftlich treibe/ auch nicht weiß/ ob einige andere zu dieſer zeit bey ſo tieffem ſchlaff der ſicherheit je- derman einzublaͤuen noͤtiger ſeye. Wie aber dieſe lehr ihrer ſo vielen ein dorn in den augen (oder vielleicht gar in dem hertzen/ welches er ſchmertzet) ſeye/ habe vor mehrern jahren gnug erfahren/ u. erfahre es noch taͤglich: wobey mich zwar dieſes am allermeiſten betruͤbet/ weñ auch ſolche leute derſelbẽ zu wieder ſind/ die ſie ſelbs vortragen u. vertheidigen ſolten. Jndeſſen doͤrffen wir um keines einigen menſchen widerſpruchs willen/ das wenigſte von der goͤttlichen wahrheit aͤndern oder zu- ruͤck laſſen/ noch weder die enge pfort weiter/ noch die ſchmale ſtraſſe breiter ma- chen/ alß ſie der HErr gemacht hat/ oder wir wuͤrden das blut aller dadurch be- trogener und in das verderben geſtuͤrtzter ſeelen auff uns laden. Je gemeiner denn die thoͤrichte einbildung von der ſeligkeit/ dieſe durch einen todten oder wahn-glau- ben zu erhalten/ iſt/ ſo viel hertzlicher freuet mich/ ſo offt von einer ſeele hoͤre/ die aus dieſem ſchlaff auffwachet/ und die himmliſche wahrheit recht einſiehet/ ſo viel mehr wo es von denen geſchiehet/ welche dermahleins auch andrer handleiter wer- den ſollen. Alſo dancke ich billich mit und vor ihm dem geber alles guten/ wel- cher denſelben kraͤfftig geruͤhret/ und wie ich mich verſichere/ dadurch einen ſol- chen grund bey ihm geleget hat/ auff welchen das uͤbrige gantze ſtudium Theo- logicum ſo viel veſter wird gebauet werden koͤnnen. Denn wer nunmehr trach- tet vor GOtt ſtaͤts in einem ſolchen lebendigen glauben erfunden zu werden/ aus welchem er ſich und ſein gantzes leben demſelben taͤglich auffzuopffern ſich bemuͤ- het/ der iſt recht eine werckſtaͤtt desjenigen geiſtes/ aus deſſen erleuchtung alle wahre und goͤttliche Theologie kommet. Daher da andre/ welche weltlich ge- ſinnet bleiben/ und mit der welt auch in dem leben mit machen/ durch einen menſch- lichen fleiß zu einer buchſtaͤblichen erkaͤntnuͤß und gleichſam Philoſophie de re- bus Theologicis gelangen koͤnnen/ die aber einmahl viel zu ſchlecht iſt/ als daß wir ihr den edlen nahmen der Theologie geben ſolten: ſo haben hingegen die jenige/ ſo nunmehr rechtſchaffene thate Chriſten ſind/ und ſich von der welt unbe- fleckt zubehalten bemuͤhen/ dieſen vortheil/ daß ihre ſtudia und fleiß/ welchen ſie anwenden/ von dem H. Geiſt geheiliget werden/ zu einer rechten lebendigen und kraͤfftigen Theologie/ die von jener unterſchieden iſt/ als das himmliſche licht von dem Eeeee 3

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 773. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/791>, abgerufen am 27.04.2024.